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Real time, automatic and remote-activated sampling system for industrial odour emissions compliant with the European Standard EN 13725

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Neues intelligentes System hilft dabei, üblen Gerüchen auf die Spur zu kommen

Ein Echtzeitprobenahme- und -überwachungssystem, das im Rahmen des EU-Projekts ODORPREP entwickelt wurde, geht das Ärgernis unangenehmer Gerüche an – ein häufiger Grund für Beschwerden in den Städten Europas.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Deponien, Wasseraufbereitungsanlagen, Papierfabriken und Lebensmittelfabriken sind nur einige der Verursacher von Gerüchen, die in städtischen Gebieten in Europa zu einem zunehmenden Problem werden, das fast so lästig wie Lärm ist. Geruchsemissionen müssen allerdings nicht ein solches Ärgernis sein, dank eines auf Abruf arbeitenden Systems zur Überwachung und Probenahme der Luft, das vom EU-Projekt ODORPREP entwickelt wurde. Das System ist das erste seiner Art, das Rückmeldungen der örtlichen Bevölkerung in Labortests einbezieht und die neuesten EU-Normen für schlechten Geruch in der Luft erfüllt. Das italienische Unternehmen www.labservice.it (LabService Analytica) entwickelte und testete das System in seinem Heimatland und verkauft es nun an Kommunen und Umweltberatungsfirmen. „Zuvor gab auf dem Markt keine Möglichkeit, alle relevanten empirischen Methoden in eine einzige Lösung zu integrieren“, so Dr. Ivano Battaglia, der Geschäftsführer von LabService Analytica, welches das Projekt in Partnerschaft mit der Universität Bari koordinierte. „Die wissenschaftliche Gemeinschaft benötigte einen objektiven Ansatz, um die Konzentration von Geruchsemissionen zu bestimmen.“ Oft beschweren sich Anwohner, die in der Nähe einer Fabrik wohnen, über unangenehme Gerüche, indem sie sich an ihre Stadtverwaltung oder die Umweltbehörde wenden, und bis sich ein Kontrolleur den Standort anschauen kann, ist der Geruch verflogen. Die Entwickler von ODORPREP schufen eine Smartphoneanwendung, um Anwohnern zu ermöglichen, üble Gerüche sofort zu melden, wenn sie auftreten. Daraufhin nimmt die nächstgelegene ODORPREP-Einheit in der Nachbarschaft des Anwohners eine Probe der Luft und verwahrt sie in einem Beutel, bis ein Techniker sie einsammelt. Das System benachrichtigt das Labor, damit sie den Beutel abholt, und kontaktiert die Fabrik, die dann ihre eigene Probe nimmt, um die Daten abzugleichen. Auf der Basis verifizierbarer Daten des Labors und der Fabrik können Maßnahmen ergriffen werden, um das Problem zu beheben, dass den unangenehmen Geruch verursacht, wie dieser Trickfilm zeigt. Nur beim Hauch eines Problems ODORPREP entwickelte auch eine „elektronische Nase“ – Hilfssensoren, die Konzentrationen von Chemikalien in der Luft vorhersagen können, an denen sich die menschliche Nase stört. Diese elektronischen Nasen werden an bestimmten Standorten unter Verwendung der Ergebnisse aus den vom ODORPREP-System genommenen Proben „ausgebildet“, um die Konzentration in der Luft an ein zentrales Kontrollzentrum rückzumelden. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der Luft, sodass Probleme schnell erkannt werden können, ohne dass erst eine Beschwerde eingeht. Die Entwickler führten im süditalienischen Taranto Tests durch. Der erste dieser Tests im Jahr 2014 zeigte den Umweltbehörden, dass sie in einem Industriegebiet eingreifen mussten, das Verschmutzung verursachte. Die Universität Bari veröffentlichte einen Artikel über die ODORPREP-Lösung, der bestätigt, dass deren Probenahmemethode ebenso gut funktioniert wie jene von öffentlichen Luftqualitätsüberwachungsstellen, während sie schneller und kostengünstiger ist. Im darauf folgenden Jahr führte ODORPREP sein System in Zusammenarbeit mit Italcave an der Anlage für nicht gefährlichen entsorgbaren Abfall des Unternehmens ein. Die Partner bewiesen, dass das System an jeden beliebigen Standort angepasst werden konnte. Es überwachte die Luftqualität, um sicherzustellen, dass die Gerüche, die bei der Herstellung von Biogas in der Fabrik entstehen, eingedämmt werden konnten. „Die Finanzierung durch die EU verschaffte uns die Zeit und die Ressourcen, um die IoT-Infrastruktur und die damit verbundene Software zu entwickeln, was uns als KMU allein nicht möglich gewesen wäre“, so Dr. Battaglia.

Schlüsselbegriffe

ODORPREP, Gerüche, elektronische Nase, Abfallfabrik

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