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Recognising Energy Efficiency Value in Residential Buildings

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Neue Erkenntnisse zur Energieeffizienz machen Wohnimmobilien für Eigentümer und Finanzierer in Europa attraktiver

Die Vorteile von Energieeffizienzmaßnahmen kommen bei Gebäudebewertungen nicht zur Geltung. Das stellt ein wesentliches Hindernis für Investoren dar. Eine bessere Orientierung bezüglich des Wertes der Energieeffizienz könnte das Vertrauen der Anleger beträchtlich steigern.

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Finanzierungsentscheidungen in der Immobilienbranche basieren oft auf formalen Wertgutachten. Die derzeitigen Normen erkennen Energieeffizienz als eine potenzielle Wertquelle an, müssen dies aber bei der Begutachtung nicht anerkennen und bieten auch keine eindeutige Anleitung, wie dies erfolgen könnte. Infolgedessen steht Investoren keine formale Basis zur Verfügung, um in Energieeffizienzkomponenten zu investieren oder Finanzierungen wie zum Beispiel Hypotheken bereitzustellen. Nachdem 26 % der Energie in Europa in Privathaushalten verbraucht wird, könnten zunehmende Investitionen in Energieeffizienz einen beträchtlichen Beitrag leisten, um die Ziele der Initiative Horizont 2020 zu erreichen. Das EU-finanzierte Projekt REVALUE konzentrierte sich auf die Bemühungen für höhere Energieeffizienz im Immobilienbestand Europas. Dies erfolgte durch „die Entwicklung von Bewertungsnormen und -standards, die den Wert der Energieeffizienz von Immobilien im sozialen und privaten Wohnungsbau anerkennen“, sagt der Koordinator Rolf Bastiaanssen. Das Projekt unterstützte die „übergeordnete Notwendigkeit Europas, mehr in die energieeffiziente Modernisierung zu investieren.“ Den wirklichen Wert der Energieeffizienz anerkennen Die Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS), weithin als der weltweit führende Berufsverband für Gutachter anerkannt, war ein wichtiges Mitglied des Konsortiums. Sie reguliert und fördert die professionelle Vermessung, erhält pädagogische und berufliche Standards und bietet unparteiische Beratung. Gemeinsam mit der RICS entwickelten die Projektpartner ihre Normen und Standards, um Gutachter bei der gebührenden Anerkennung der Energieeffizienz zu unterstützen. Diese fruchtbare Zusammenarbeit trug zur Aktualisierung und Neuveröffentlichung des „Red Book“ der RICS bei, das verbindliche Regeln, Leitlinien für bewährte Verfahren und damit zusammenhängende Kommentare beinhaltet und allen Mitgliedern, die Immobilienbewertungen vornehmen, zur Verfügung steht. Darüber hinaus führte die Zusammenarbeit auch zu einem thematischen Erkenntnispapier, das Gutachtern und anderen interessierten Beteiligten einen Überblick über die Auswirkung der Energieeffizienz auf den Wert von Wohneigentum in Europa bietet. Es untersucht die Hindernisse, Energieeffizienz in Begutachtungen zu integrieren und analysiert den sich verändernden Markt. Des Weiteren erhalten Gutachter Empfehlungen, wie sie Energieeffizienz bei ihren Inspektions-, Analyse- und Berichtsverfahren besser berücksichtigen und quantifizieren können. Energieeffizienz in die Gebäudebewertung einbeziehen Die Ergebnisse zeigen, dass die Beratung der Gutachter in Bezug auf Energieeffizienz im Rahmen des Energiebewertungsprozesses verstärkt werden sollte. Zusätzliche Anleitung, insbesondere zum Stand der Forschungserkenntnisse über die Verknüpfung von Energieeffizienz und Wohnwert, würde dazu beitragen, das Verständnis der Gutachter in diesem Bereich zu verbessern, ohne dass neue Methoden eingeführt werden müssen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine umfassende Renovierung für Kreditgeber oder Investoren kurz- oder mittelfristig nicht immer eine finanziell tragfähige Option darstellt. Gutachter berichten, dass die Auswirkung der Energieeffizienz auf Kapitalwerte und Miete im Vergleich zu traditionellen Wertfaktoren gering sind. „Der einzige anerkannte Marktfaktor ist eine striktere Politik“, erklärt Bastiaansen. „Die Auswirkungen höherer Energieeffizienzstandards werden wahrscheinlich eher zu sogenannten „braunen Nachlässen“, also geringeren Mieten – Wertverlust – bei nicht renovierten Wohnungen führen, statt zu einem Bonus für renovierte Wohnungen. Dies kann sich insbesondere auf Gebiete mit geringem Wachstum und bestimmte Gebäudetypen auswirken, zum Beispiel Hochhäuser oder ältere Einfamilienhäuser, die als gestrandete Vermögenswerte enden könnten.“ Die Bereitstellung von Anleitungen für Gutachter und ein besseres Verständnis sollten zu weniger Unsicherheit über den Wert von Energieeffizienzbewertungen führen. „Weniger Unsicherheit wird den Gutachtern mehr Sicherheit über die richtige Herangehensweise an das Thema Energieeffizienz geben, gleichzeitig können Investoren den Gutachtern mehr vertrauen“, schließt Bastiaanssen ab. „Gutachter werden Energieeffizienz besser in ihre Gutachten einbeziehen, Investoren werden zusätzliche Finanzierungsströme freisetzen und Eigentümer und Käufer werden schlussendlich mehr energieeffiziente Häuser erhalten.“

Schlüsselbegriffe

REVALUE, Gutachter, Begutachtung, Investoren, Bewertung, RICS, Energieeffizienz, Wohneigentum, Immobilien, Royal Institution of Chartered Surveyors

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