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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Emissionsfreie Doppeldeckerbusse verstärken Linienbusflotten in Aberdeen

In Kürze nehmen in mehreren britischen Städten neue Wasserstoffbusse ihren Dienst auf.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Wer ganz genau Busse beobachtet, wird schon bald eine umweltfreundliche Erweiterung der Flotten bemerken, die sich durch Aberdeen bewegen. 15 wasserstoffbetriebene, teilweise durch das Projekt JIVE finanzierte Doppeldeckerbusse werden noch in diesem Jahr in das öffentliche Verkehrsnetz der Stadt integriert. Aberdeen kann bereits mit dem Betrieb von zehn Brennstoffzellenbussen aufwarten, profitiert wie auch weitere Städte in Europa und dem Vereinigten Königreich von Fortschritten im Wasserstoffbereich und möchte damit Ziele bezüglich der Senkung des CO2-Ausstoßes erreichen sowie die Luftqualität vor Ort verbessern. Jeder Bus kostet etwa 555 000 EUR und ähnliche Modelle werden auch in London und Birmingham verkehren. Dundee, Brighton und Hove wiederum sind leitende Partner bei JIVE 2, einer weiteren EU-finanzierten Initiative. Beide Projekte, JIVE (Joint Initiative for hydrogen Vehicles across Europe) und JIVE 2 (Joint Initiative for hydrogen Vehicles across Europe 2), werden vom gemeinsamen Unternehmen „Brennstoffzellen und Wasserstoff“ (FCH JU), einer öffentlich-privaten Partnerschaft, unterstützt. In einer Pressemeldung der Stadtverwaltung von Aberdeen erläutert der Geschäftsführer des FCH JU Bart Biebuyck: „Mit der Erweiterung seiner Flotte um 15 neue Doppeldeckerbusse beweist die Stadt [Aberdeen] auch, wie mühelos der Ausbau der emissionsfreien Mobilität mit Wasserstoff gelingt und dient so als Beispiel, dem weitere europäische Städte folgen sollten.“

Effizienz

Laut einer Pressemitteilung auf dem Portal electrive.com sind die Busse in der Lage, bis zu 64 Passagiere zu befördern, und haben eine Reichweite von 320 km. Das in Nordirland ansässige Unternehmen Wrightbus stellt die Busse her. „Die Busse, die noch im Laufe dieses Jahres in Betrieb genommen werden, sind effizienter als elektrische Äquivalente, denn die Betankung dauert weniger als zehn Minuten und außerdem verfügen sie über eine größere Reichweite“, so ist es in der Pressemitteilung nachzulesen. Bis zum Jahr 2023 werden die beiden JIVE-Projekte zusammen fast 300 Brennstoffzellenbusse für 22 Städte in ganz Europa bereitstellen. JIVE 2 stellt eine Ausweitung des laufenden Projekts JIVE dar, das 2017 startete. Das große Ziel dieser beiden Initiativen ist es, die Kommerzialisierung von Brennstoffzellenbussen durch den großflächigen Einsatz von Fahrzeugen und Infrastruktur voranzutreiben. Infolgedessen wird es Busunternehmen möglich, solche Lösungen in ihren Flotten einzubinden, ohne dafür auf Fördermittel angewiesen zu sein. Da es nun mehr Regierungen bewusst wird, welche Auswirkungen der Klimawandel mit sich bringt und sie ihre Politik auf die Regelung dieses Problems ausrichten, nimmt die Entwicklung attraktiver Optionen mit niedrigem CO2-Ausstoß für den Transport Fahrt auf. Der Einsatz von mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen – einer Technologie, bei der Wasserstoff als Brennstoff benutzt wird und als Nebenprodukte lediglich Wasser und Wärme entstehen – wird in zunehmendem Maße als praktikable Option für die Senkung von CO2-Emissionen gesehen. In den vergangenen beiden Jahren wurde viel Grundlagenarbeit für die Bereitstellung, den Ausbau und die Nachhaltigkeit solcher Visionen geleistet. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich fortsetzen, besonders angesichts der kürzlichen Veröffentlichung der Richtlinie über die Förderung sauberer und energieeffizienter Straßenfahrzeuge der EU, die auf eine weitere Reduzierung von Treibhausgasemissionen abzielt. Die Richtlinie legt Mindestziele für die öffentliche Auftragsvergabe in jedem Mitgliedstaat für saubere leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse bis 2025 und 2030 fest. Der Anteil sauberer Busse an der Gesamtzahl schwerer Nutzfahrzeuge auf Ebene der Mitgliedstaaten beispielsweise bewegt sich zwischen 24 und 45 % ab 2021 bis 2025 sowie zwischen 33 und 65 % ab 2025 bis 2030. Die Projektpartner von JIVE hoffen, dass ihre Busse den Mitgliedstaaten, in denen sie eingesetzt werden, beim Erreichen dieser Ziele behilflich sein können. Weitere Informationen: JIVE- und JIVE 2-Projektwebseite

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Vereinigtes Königreich

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