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Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs

Das EU-finanzierte Projekt ATTRACkTIVE entwickelt innovative Technologien und integrative Lösungen für ein besseres Erlebnis im öffentlichen Nahverkehr.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Zur Bekämpfung der Bedrohung durch den Klimawandel sucht unsere Gesellschaft händeringend nach neuen Möglichkeiten zur Senkung der CO2-Emissionen. Da der Verkehr zu den größten Verursachern von CO2-Gasen gehört, betrachten viele den öffentlichen Nahverkehr als einen Schlüsselsektor für Interventionen. Bahnreisen bieten beispielsweise eine effizientere und nachhaltigere Alternative zu Reisen mit dem Auto oder Flugzeug. Unglücklicherweise leidet der öffentliche Nahverkehr unter einem Wahrnehmungsproblem. Denn viele Reisende empfinden die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, um von einem Punkt zu einem anderen zu gelangen, als umständlich, da Fahrpläne richtig verstanden werden müssen, Umstiege erforderlich sind und man nur darauf vertrauen kann, dass der Bus oder die Bahn auch pünktlich sein wird. Für einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr sind innovative Technologien und integrative Lösungen erforderlich, wie sie im Rahmen des EU-finanzierten Projekts ATTRACkTIVE entwickelt wurden. „Um Nutzer anzulocken, müssen öffentliche Verkehrsmittel den Kunden ein intuitiveres und ansprechenderes Reiseerlebnis bieten und sie gleichzeitig von komplizierten Fahrten verschonen“, so Achim von der Embse, ATTRACkTIVE-Projektkoordinator. „Dies bedeutet, dass wir die Benutzerfreundlichkeit des gesamten Systems erhöhen, das Kundenerlebnis verbessern und nutzerorientierte Anwendungen optimieren müssen.“

Tür-zu-Tür-Reiseunterstützung

Im Rahmen von Shift2Rail, einer EU-Initiative zur schnelleren Weiterentwicklung innovativer Lösungen im Schienenverkehr, konzentrierte sich das Projekt ATTRACkTIVE auf die Entwicklung und Implementierung von jeweils einer Lösung für einen Ortungsdienst und ein besseres Reiseerlebnis. Erstere liefert den Kunden praktische Informationen über ihre Reise, wie etwa mögliche Änderungen, Verbindungszeiten, alternative Routen usw., während letztere das Reiseerlebnis verbessert, beispielsweise durch Restaurantempfehlungen, Sonderangebote und Rabatte. „Zusammen bieten diese beiden Systeme eine Tür-zu-Tür-Reiseunterstützung, die sowohl den öffentlichen als auch den privaten Nahverkehr umfasst“, erklärt von der Embse. „Sobald sie vollständig implementiert sind, werden sie die Nutzer während ihrer gesamten Reise führen, unterstützen, informieren und sogar unterhalten.“

Eine App, mehrere Reisemodi

Beide Lösungen sind Bestandteile des intuitiven Reisebegleiters, einer Anwendung, die sich derzeit noch in der Erprobung befindet und als Vermittler zwischen Nutzern und Reiseanbietern aus ganz Europa fungieren wird. Zunächst geben die Nutzer ihre gewünschten Abfahrts- und Zielorte mit den entsprechenden Zeiten ein. Zudem gibt es auch Optionen zur Personalisierung des Dienstes, z. B. durch das Festlegen bevorzugter Verkehrsmittel und das Beachten von Mobilitätseinschränkungen. Als Nächstes erstellt die App eine Reihe von Reiserouten, aus denen gewählt werden kann. Dabei bietet jede Route eine andere Kombination von Transportoptionen (z. B. Auto, Schiene, Flugzeug, Mitfahrgelegenheit usw.). Sobald eine Reiseroute ausgewählt wurde, werden die Nutzer durch den Buchungs- und Zahlungsvorgang geleitet. Am Ende muss nur ein Gesamtbetrag für die ganze Reise bezahlt werden. Während der Fahrt sendet der Ortungsdienst Benachrichtigungen über die App, um die Nutzer an Umstiege zu erinnern oder bei Bedarf alternative Routen zu empfehlen. Gleichzeitig nutzt die Lösung zur Verbesserung des Reiseerlebnisses standortbezogene Informationen, um eine Reihe von Angeboten vorzuschlagen. Wenn Fahrgäste beispielsweise einen Zwischenstopp einlegen, wird ihnen von der App ein Gutschein für einen Kaffee eines nahe gelegenen Anbieters zur Verfügung gestellt. „Anstatt jeden einzelnen Schritt der Reise planen zu müssen, erledigt die Reisebegleiter-Anwendung alles über eine einzige Oberfläche, sogar den Kauf und die Ausgabe der Tickets sowie den Kundendienst“, sagt von der Embse. „Indem wir die gesamte Reise einfacher gestalten, leisten wir einen Beitrag zur Positionierung des öffentlichen Nahverkehrs als attraktives Fortbewegungsmittel.“

Schlüsselbegriffe

ATTRACkTIVE, öffentlicher Nahverkehr, Klimawandel, CO2-Emissionen, Verkehr, Schiene, Shift2Rail

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