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'AV-Ready' transport models and road infrastructure for the coexistence of automated and conventional vehicles

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Wegbereitung für vernetzte und automatisierte Fahrzeuge

Hohe Erwartungen und zahlreiche Vermutungen kursieren um die möglichen Vorteile, die kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität für den Stadtverkehr bringen könnte. Doch in einigen Städten wird hinterfragt, ob die Einführung kooperativer, vernetzter und automatisierter Mobilität die versprochene Minderung des Verkehrsdrucks auf die Straßen zur Verbesserung der Mobilität und Sicherheit einhalten kann.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Ohne gute Vorbereitung und Planung könnte die kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität die momentanen Probleme städtischer Mobilität verschärfen und zu längeren Verkehrsstrecken, mehr Zersiedelung sowie mehr Staus führen. Doch proaktive Entscheidungsfindung wird häufig durch Unsicherheiten über den Einsatz vernetzter und automatisierter Fahrzeuge behindert. Diese betreffen unter anderem technische und betriebliche Voraussetzungen, das Verhalten und die Interaktion vernetzter und automatisierter Fahrzeuge mit anderen Straßenteilnehmern, die Art der Dienstleistung sowie die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Das EU-finanzierte Projekt CoEXist verwendete eine szenarienbasierte Strukturanalyse, um Sicherheiten aufzubauen und Empfehlungen auszuarbeiten und so Städte zu einer Automatisierungsbereitschaft hinzuführen. Diese wird im Projekt definiert als „Fähigkeit, strukturierte und fundierte Entscheidungen über den Einsatz vernetzter und automatisierter Fahrzeuge zu fällen“. Die Initiative untersuchte unterschiedliche Fallstudien und analysierte die Auswirkungen vernetzter und automatisierter Fahrzeuge auf verschiedene Arten der Straßeninfrastruktur und des Transportnetzwerks. „Die durch CoEXist entwickelten Instrumente werden von Straßenverkehrsbehörden in vier Städten getestet: Helmond in den Niederlanden, Milton Keynes im Vereinigten Königreich, Göteborg in Schweden und Stuttgart in Deutschland. Es soll die Bereitschaft der lokal entworfenen Fallstudien für automatisierte Fahrzeuge geprüft werden“, merkt der Projektkoordinator Siegfried Rupprecht an.

Lokale Beispiele

Bei acht Fallstudien in den vier Regionalbehörden fanden die Instrumente von CoEXist Anwendung, um die Auswirkungen vernetzter und automatisierter Fahrzeuge auf die Verkehrseffizienz, die notwendige Verkehrsfläche sowie die Sicherheit einzuschätzen, lokale Politikdiskussionen anzuleiten und Strategien zur Verbesserung der Automatisierungsbereitschaft zu bestimmen. „Die Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz vernetzter und automatisierter Fahrzeuge im Verkehr nicht unbedingt zu mehr Effizienz führt. Es hängt von der Penetrationsrate, der Fahrlogik und den räumlichen Bedingungen ab“, erklärt Rupprecht. Die Übergangsphase stellt aufgrund der erwarteten „Vorsicht“ der vernetzten und automatisierten Fahrzeuge eine zentrale Herausforderung bezüglich der Verkehrsleistung dar. „Ohne passende Leitung und Regulierung könnten sich die Verkehrsbedingungen verschlechtern, bis höhere Penetrationsraten in Kombination mit fortschrittlicheren vernetzten und automatisierten Fahrzeugen langsam Verbesserungen bringen“, merkt er an. Die Projektpartner förderten auch Politik- und Planungsdiskussionen mit den teilnehmenden Städten, indem die Ansichten lokaler Interessengruppen eingebunden wurden. So konnten zentrale Aktionen für mehr Automatisierungsbereitschaft bestimmt werden. „Unser Fazit war, dass es wichtig ist, Planungspraktiken weg vom Muster ‚Prognose dann Aktion‘ hin zu agiler und adaptiver Entscheidungsfindung zu führen, unterstützt durch Kapazitätsentwicklung für Regionalbehörden, robuste Szenariosimulationen sowie bereichsübergreifende Zusammenarbeit“, kommentiert Rupprecht.

Mehr Kooperation und Integration notwendig

Außerdem sollten Städte in der Übergangsphase den gemeinsamen Nutzen vernetzter, automatisierter Fahrzeuge und konventioneller Fahrzeuge fördern, indem Autobahnen und lokale Straßen nach und nach ausgebaut werden, sodass gemischter Verkehr mit fortschrittlicher Infrastruktur unterstützt wird, die bereit für die Automatisierung ist. Darüber hinaus ist die Weiterentwicklung der Kapazitäten kooperativer intelligenter Verkehrssysteme notwendig. Gleichzeitig muss festgelegt werden, wo vernetzte und automatisierte Fahrzeuge betrieben werden dürfen. Dies hat auf Grundlage lokaler Bedürfnisse und der Prüfung von Implementierungsszenarien zu geschehen. Es wird auch mehr Kooperation zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor benötigt, um Geschäftsmodelle zu entwickeln, die kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität auf Grundlage kollektiver Dienstleistungen zu Teilautos und Fahrgemeinschaften priorisieren, auf echte gesellschaftliche Bedürfnisse reagieren und zu nachhaltigen Zielen beitragen. Außerdem müssen integrierte rechtliche und politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den Einsatz vernetzter und automatisierter Fahrzeuge und Dienstleistungen zu regulieren. Zusätzlich ist es erforderlich, umfassende Programme zum Aufbau von Kapazitäten für Behörden zu schaffen, um die Planung und die Nutzung kooperativer, vernetzter und automatisierter Mobilität zu unterstützen. CoEXist zielt hauptsächlich auf Straßenbehörden, Mobilitätsplaner und andere Interessengruppen städtischer Mobilität ab, indem Unterstützung, Beratung und Instrumente angeboten werden, die deren Kapazitäten für fundierte Entscheidungen über den Einsatz kooperativer, vernetzter und automatisierter Mobilität stärken. „Die Hoffnung ist, dass diese Anstrengungen zur Angleichungen des technologischen Fortschritts mit öffentlicher Ordnung und Nachhaltigkeitszielen der Gesellschaft als Ganzem zugutekommen und zu einer nachhaltigen städtischen Mobilität auf der ganzen Welt beitragen“, so Rupprecht abschließend.

Schlüsselbegriffe

CoEXist, vernetzte und automatisierte Fahrzeuge, kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität, Verkehr, Automatisierungsbereitschaft, städtische Mobilität

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