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Ultralight and ultrasafe adaptable 3-wheeler

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Mit dem Dreirad umweltfreundlicher reisen

WEEVIL ist ein neues Elektroauto mit drei Rädern, das sicherer als ein Motorrad und kostengünstiger als ein normales Auto zu fahren ist. Entwickelt wurde es von einem EU-finanzierten Konsortium.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Das neue dreirädrige Elektroauto zeugt von Ingenieurskunst aus Spanien, Italien, Polen und der Türkei. Der realisierte Entwurf verbindet die Kompaktheit eines Motorrads mit dem Komfort und der Sicherheit des traditionellen Automobils. Das EU-Projekt WEEVIL hat den Prototyp mit Erfolg erprobt. Er verfügt über ein Hinterrad und zwei Vorderräder auf einer verstellbaren Achse, um das Manövrieren und Parken in überfüllten Städten zu erleichtern. „WEEVIL ist umweltfreundlicher als herkömmliche Kraftfahrzeuge, da es elektrisch ist. Außerdem wiegt es im Vergleich zu anderen Elektroautos weniger als die Hälfte, was in einem niedrigerem Stromverbrauch und der Erzeugung von weniger CO2 resultiert“, sagt Imanol Egaña, Projektkoordinator und Forscher am spanischen Technologiezentrum IK4-TEKNIKER. Die schlanke, sportlich anmutende Erscheinungsform der überdachten Fahrerkabine geht auf einen Entwurf der italienischen Universität für Design (Istituto d’Arte Applicata e Design, IAAD) zurück. Sie ist groß genug für einen Mitfahrer, der wie auf einem Motorrad hinter dem Fahrer sitzt. Anders als bei einem Motorrad gibt es jedoch Rückenlehnen, und das Fahrzeug neigt sich beim Abbiegen und Kurven fahren nicht zur Seite.

Neuland

Bei einigen der von ihnen entwickelten Komponenten mussten die Ingenieure Neuland betreten. „Die für einige der Vorteile stehenden Subsysteme sind schon für sich genommen interessant und könnten bei anderen Fahrzeugen individuell Anwendung finden“, sagt Egaña. Das von der spanischen Firma MONDRAGON Automoción und IK4-TEKNIKER entwickelte Zangensystem an der Vorderachse des Fahrzeugs ermöglicht es, die Achsbreite zu verringern, wenn der Fahrer parken oder die Geschwindigkeit verlangsamen muss. Ein von einem Elektromotor angetriebener Mechanismus, der von der Fahrzeugelektronik gesteuert wird, führt diesen Vorgang aus. Der italienische Fahrzeughersteller CECOMP, der das Auto zusammenbaute und mit der Elektrik versah, implementierte außerdem einen Steuerhebel, um das Einparken zu erleichtern. Bei WEEVIL wurde ein Verbundwerkstoff mit der Bezeichnung glasfaserverstärktes Polymer eingesetzt, um entsprechend dem Entwurf des türkischen Unternehmens HEXAGON das Gewicht des Fahrgestells um 70 % zu reduzieren. „Dieser Werkstoff kann fünfmal soviel Aufprallenergie wie Metalle ableiten und auf diese Weise zur Sicherheit im Straßenverkehr und Energieeffizienz des Fahrzeugs beitragen“, so Iván Saénz, Ingenieur beim spanischen Chemiekonzern IRURENA. Zur Herstellung des Werkstoffs wurde ein neues Verfahren entwickelt, das die Kosten senkt und kleinere Losgrößen ermöglicht. Mithilfe des von Kaitek entwickelten Batteriemanagementsystems werden außerdem die Batteriezellen und die Temperatursteuerung besser abgestimmt, um die Alterung zu verlangsamen und die Effizienz zu steigern. „Bei dem von IK4-TEKNIKER und Fagor Automation konzipierten Elektromotor wird auf Magnete verzichtet. Außerdem hat er eine neue Geometrie, die im gesamten Drehzahlbereich eine höhere durchschnittliche Leistung ermöglicht“, berichtet Egaña. Im Test konnte das Fahrzeug Fahrer und Mitfahrer überzeugen, auch wenn der Fahrgastraum für Menschen über 1,75 m Größe nicht wirklich komfortabel ist, woran das Team noch arbeiten wird. Der Prototyp hat viele der realen Validierungs- und Homologationsprüfungen sowie Teilcrashtests bestanden, die vom polnischen Unternehmen PIMOT durchgeführt wurden. Nachdem die Partner im Rahmen des Projekts einen Kommerzialisierungsplan erstellt haben, schätzen sie die Chancen, auf den Markt zu gelangen, optimistisch ein. „Eine der von uns getroffenen Entscheidungen betraf die Auswahl und Verwendung vorhandener handelsüblicher Komponenten für jene Fahrzeugteile, die innerhalb des Projekts nicht innovativ sind“, sagt Masato Inoue, Professor am IAAD. „Das bringt das Fahrzeugkonzept den Märkten näher, da diese Bauteile bereits die europäischen Zulassungskriterien erfüllen und über die aktuelle Lieferkette zu beschaffen sind.“ „Es besteht echtes Interesse an einer Kommerzialisierung“, ergänzt Egaña.

Schlüsselbegriffe

WEEVIL, Dreirad, Elekrofahrzeug, Elektroauto, Zangensystem, CO2-arm, glasfaserverstärktes Polymer

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