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Inhalt archiviert am 2023-04-17

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Hart auf Sendung? Wie Radiosender ihren Zuhörern näher gebracht werden

Im Rahmen einer EU-Initiative wird Radio komplett interaktiv und personalisiert, indem das Hörfunkprogramm in digitale und soziale Medien integriert wird.

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Stellen Sie sich vor, Sie sind ein begeisterter Radiohörer und lauschen jeden Morgen vor der Arbeit Ihrer Lieblingssendung. Eines Tages hören Sie einen Song, der Ihnen gefällt, und möchten dessen Titel sowie den Namen des Interpreten herausfinden, haben aber gerade nicht die Zeit, um dem weiter nachzugehen. Am Abend beginnen Sie ein Gespräch mit dem Chatbot des Radiosenders und erfahren mehr über den Song, der während der Morgensendung ausgestrahlt wurde. Möchten Sie eine personalisierte Wiedergabeliste erstellen, die auf Ihrer verfügbaren Zeit und Ihren bevorzugten Themen wie Sport und Politik basiert? Mittels einer App auf Ihrem Smartphone entscheiden Sie, wann Sie Inhalte zu ausgewählten interessanten Themen hören möchten. Eine solche Automatisierung der Publikumsinteraktion ist dank des EU-finanzierten Projekts MARCONI (Multimedia und Augmented Radio Creation: Online, iNteractive, Individual) möglich, das Radiosender und deren Hörerinnen und Hörer näher zusammenbringt. „MARCONI konzentriert sich auf die Entwicklung von Instrumenten für Radiomacher, um diese neuartige Wege der Interaktion mit ihrem Publikum zu ermöglichen“, so Rik Bauwens, leitender Entwickler von VRT Innovation, in einer Pressemitteilung von ‚Radio World‘. Bauwens erklärt weiter: „Neben Interaktion, wären auch Visualisierung und umfassende Automatisierung wichtige Themen für uns.“ MARCONI wird vom öffentlichen Rundfunknetz der Flämischen Gemeinschaft in Belgien, der Flämischen Rundfunk- und Fernsehnetzorganisation, koordiniert und verwendet KI, um die Verarbeitung von Inhalten und Interaktionen zu automatisieren. Dieselbe Pressemitteilung fasst außerdem zusammen, wie die Projektpartner kürzlich die Technologien hinter MARCONI bei einer Messe für Medien, Unterhaltung und Technologie präsentierten: „Verschiedene Softwareinstrumente sind in ein Dashboard integriert und verwenden von KI betriebene Chatbots und Inhaltsanalysen. Das Projekt zeigte Engagement im Hinblick auf die Inhalte der Zuhörer, indem Nachrichten beantwortet wurden, diese in das Radioprogramm miteinbezogen und auf einem Bildschirm auf der anderen Seite des Standes abgespielt wurden.“

Interaktion unterstützen

MARCONI konzentriert sich bei Radiosendungen zunehmend auf die Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer und verfolgt zwei Ziele, die auf der Projektwebsite aufgeführt sind. „Erstens können Verbraucher auf verschiedene Weise über ihren bevorzugten Kommunikationskanal mit dem ‚Live‘-Radio interagieren. Zweitens erhalten Radiomacher eine ganzheitliche Sichtweise auf die Interaktionen des Publikums und werden durch Dienste zur Interaktionsautomatisierung unterstützt.“ Um diese Vision zu verwirklichen und die Interaktion zwischen Radioproduzenten und Hörern zu vereinfachen, hat das Projekt kürzlich eine Radio-Hack-Woche organisiert. Die MARCONI-Partner erstellten einen Prototypen „eine Machbarkeitsstudie, die die Anwendungen für den Überblick, das Telefonieren und Chatten und die Wiedergabeinstrumente in einem integrierten Radio-Produktionssystem kombiniert“, heißt es im Blog des Projekts. „Am Ende der Hack-Woche haben wir einer großen Gruppe von Radioproduzenten und Technikern die Machbarkeitsstudie präsentiert. Unsere nächsten Schritte umfassen die Vorbereitung des Prototyps für tatsächliche Radioproduktionen sowie dessen Test in einer echten Studioumgebung.“ Das Projekt MARCONI läuft bis Februar 2020. Die Plattform fördert auch die interaktive Einbindung der Zuhörerinnen und Zuhörer durch Umfragen und eine gezielte Ausrichtung auf der Grundlage von Standort und anderen Messdaten. Weitere Informationen: MARCONI-Projektwebsite

Länder

Belgien

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