Das Proteinpotenzial von Quinoa
Laut einem Bericht, der von den Vereinten Nationen in Auftrag gegeben wurde, bringen die Bemühungen zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen wenig, wenn die Menschen ihre Ernährungsgewohnheiten nicht umstellen. Durch die mit einer fleischhaltigen Ernährung verbundenen Gesundheitsrisiken und Umweltprobleme gibt es einen wachsenden Bedarf an pflanzlichen Proteinalternativen. Nahezu alle pflanzlichen Proteinprodukte auf dem Markt haben Soja oder Weizen als Grundlage – beide stoßen an ihre Grenzen. Beispielsweise ist Soja ein Allergen und wird zu großen Teilen von außerhalb der EU importiert, häufig aus Ländern, in denen Gentechnik in der Landwirtschaft erlaubt ist und geringere Umweltnormen vorgeschrieben werden. Außerdem ist der Markt für Getreideprotein durch das enthaltene Gluten begrenzt. Auf der Suche nach alternativen pflanzlichen Proteinquellen für angereicherte Nahrungsmittel haben europäische Lebensmittelhersteller Quinoa als erfolgsversprechenden Anwärter entdeckt. „Quinoa wird als ausgezeichnetes Erntegut mit außerordentlicher Proteinqualität angesehen“, sagt Marc Arts, Gründer und Geschäftsführer von www.greenfood50.com (GreenFood50), einem niederländischen Unternehmen, das hochwertige, angereicherte Zutaten aus Quinoa produziert und vermarktet. „Quinoa kann nicht nur unter trockenen und salzigen Bedingungen wachsen, es ist auch reich an Ballaststoffen, ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralien.“ Die Quinoa-Produktion ist im letzten Jahrzehnt in der EU deutlich angestiegen. Dennoch ist die Annahme als Proteinalternative gering, da keine passende Technologie vorhanden ist. Doch das wird sich ändern, dank der bahnbrechenden Fraktionierungstechnologie, die von GreenFood50 mit der Unterstützung des EU-finanzierten Projekts QUINNOVA entwickelt wurde.
Gesunde, zweckmäßige Zutaten
GreenFood50 hat diese Fraktionierungstechnologie genau auf die besondere Natur der Quinoasamen abgestimmt. Diese Technologie, die Fraktionen mit hohem Proteingehalt erzeugt, nutzt ein innovatives, trockenes Fraktionierungsverfahren, das umweltfreundlich ist und weniger Strom und Wasser verbraucht als alternative Technologien. „Im Laufe des Projekts QUINNOVA haben wir die technische, kommerzielle und finanzielle Machbarkeit des Ausbaus dieser Technologie untersucht“, erklärt Arts. „Durch diese Untersuchung haben wir herausgefunden, dass unsere Fraktionierungstechnologie ökonomisch tragbar ist für die groß angelegte Produktion von Zutaten auf Quinoa-Basis.“ Das Projekt beinhaltete auch eine tiefgehende Marktanalyse, aus der eine zunehmende Achtsamkeit der Konsumenten bezüglich der Vorteile pflanzlicher Proteine und der negativen Auswirkungen des Fleischverzehrs – sowohl gesundheitlich als auch die Umwelt betreffend – hervorging. Die Analyse zeigte auch eine steigende Anzahl an Menschen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen. „Unsere Produkte auf Quinoa-Basis werden als gesunde, zweckmäßige Zutaten wahrgenommen, die nicht nur als Fleischersatz, sondern auch als Sportlernahrung und für glutenfreie Produkte geeignet sind“, sagt Arts. „All das sind gute Neuigkeiten für die Marktfähigkeit unseres QUINNOVA-Portfolios.“
Ein großer Fortschritt
Mit einem optimierten und vergrößerten Produktionsprozess kann GreenFood50 die Markteinführung der QUINNOVA-Produkte beschleunigen. Im Januar 2020 hat das Unternehmen einen großen Schritt nach vorn gemacht mit der Übernahme der Dutch Quinoa Group und deren Expertise und Möglichkeiten hinsichtlich Quinoa. Laut Arts stärkt die Übernahme die Marktführungsposition des Unternehmens und ermöglicht die Deckung des wachsenden Bedarfs an qualitativ hochwertigen pflanzlichen Zutaten. „Diese Übernahme zusammen mit den Einsichten, die wir durch das Projekt QUINNOVA erhalten haben, werden das volle Potenzial von Quinoa freisetzen und so zu einem nachhaltigen Nahrungsmittelsystem führen, das die wachsende Weltbevölkerung ernähren kann“, sagt er.
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