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How to get rid of plastic cutlery? Biodegradable products made out of beer waste

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Rückstände aus der Bierherstellung in ökologische Messer und Gabeln verwandeln

Im Projekt FriendlyKnife wird ein Verfahren entwickelt, mit dem Brauereiabfälle in rundum umweltfreundliches Besteck verwandelt werden könnte – vielleicht ein Beweis dafür, dass Trinken gut für die Umwelt sein kann.

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Viele von uns haben bereits umweltfreundliches Besteck benutzt: Einwegbesteck aus Bambus, Holzmesser und -gabeln oder recycelbare Plastiklöffel und ähnliches. Viele Gastronomiebetriebe in Europa sind dazu übergegangen, diese Produkte zu nutzen. Einige der auf dem Markt erhältlichen Einweglösungen enthalten noch Polymilchsäure (Polylactic Acid, PLA) und kristallisierte Polymilchsäure (Crystallised Polylactic Acid, CPLA) – Verbindungen, für deren biologische Abbaubarkeit industrielle Kompostieranlagen erforderlich sind. Lernen Sie das EU-finanzierte Projekt FriendlyKnife kennen, dessen Ziel es ist, aus Bierabfällen vollständig biologisch abbaubares und kompostierbares Besteck herzustellen. Projektkoordinatorin (und Vorstandsmitglied von FriendlyKnife) Joanna Krajewska drückt es so aus: „Wie möchten ein Produkt entwickeln, das Sie wirklich in Ihrem eigenen Garten kompostieren können.“

Seltsames Gebräu

Beim Bierbrauen fällt als einer der wichtigsten Rückstände Treber an, ein Stoff, der etwa 85 % der gesamten Nebenprodukte der Brauereiindustrie ausmacht. Das Ziel von FriendlyKnife ist es, auf Treberbasis eine Mischung herzustellen, die für die Herstellung von Einwegbesteckteilen verwendet werden kann. Auf den ersten Blick sieht der Produktionsprozess für die Mischung ganz einfach aus: Treber ist nass, also wird er unter sehr hohem Druck gepresst, bevor er mit anderen (natürlichen) Zutaten vermischt wird, um die Mischung zu erhalten, die dann geformt werden kann. „Natürlich steckt der Teufel im Detail", erläutert Krajewska. „Wir müssen die richtige Form für die Mischung finden und sicherstellen, dass der Produktionsprozess entsprechend abgestimmt ist, damit wir die Produkte herstellen können, die wir uns vorstellen.“

Bierdeckel und mehr

Bisher wurden mit dem Projekt die Ziele erreicht, die für Phase 1 vorgesehen waren. Dies sind die Erzeugung verschiedener Mischungen und die Auswahl (nach angemessenen Tests) der besten Mischung für die künftige Besteckproduktion. Im Projekt FriendlyKnife wurden Proben entwickelt und darauf hin getestet, wie sie sich in Bezug auf Zerbrechlichkeit, Flexibilität und Festigkeit verhalten. Nun ist der nächste Schritt, die Herstellung von Bierdeckeln, nicht mehr fern. Dies ist ein wesentlicher erster Schritt zur Herstellung von vollwertigem Besteck sowie von Tellern und Tassen im weiteren Verlauf der Entwicklungsarbeiten. Die Besteckherstellung ist ein komplexer Vorgang und oft ist dazu die Zugabe von PLA und/oder CPLA erforderlich. Krajewska ist jedoch zuversichtlich, dass ihr Team in der Lage sein wird, Besteckteile ohne Zusatz von PLA oder mit der kleinstmöglichen Menge herzustellen, sodass ein wirklich umweltfreundliches Produkt entsteht. Obwohl das Ziel, diese aufwendigen Produkte herzustellen, ehrgeizig ist, hat FriendlyKnife bereits die Aufmerksamkeit und Unterstützung großer Bierproduzenten auf sich gezogen. „Sie haben bestätigt, dass unsere Idee perfekt zu ihren Marktbedürfnissen passt“, sagt Krajewska. „Unser nächstes Ziel ist nun, den Produktionsprozess weiter zu perfektionieren und zugleich das Design unserer Produkte zu verfeinern.“

Was braut sich da in Zukunft zusammen?

Die Produkte müssen nun unter realen Bedingungen getestet werden. In der nächsten Phase des Projekts muss der Produktionsprozess verfeinert werden, damit die Produkte für die Interessengruppen noch attraktiver werden. Krajewska und ihr Team wollen auch das „letzte Glied“ in der Nutzerkette, wie sie es nennt, nicht vergessen – Sie und mich. „Wir planen im weiteren Verlauf auch einige Tests ‚mit Menschen‘“, schließt sie.

Schlüsselbegriffe

FriendlyKnife, umweltfreundlich, Einweg, Besteck, Abfall, Treber

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