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Synaptic Dysfunction in Alzheimer Disease

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Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern in der Wirkstoffforschung gegen Alzheimer-Krankheit

Mit zunehmender Bevölkerungsalterung sind mehr und mehr Menschen von Demenz betroffen, was den dringenden Forschungsbedarf zu neuen Therapeutika verdeutlicht, um Krankheiten wie Alzheimer-Demenz (AD) behandeln zu können.

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Wegen der enttäuschenden Ergebnisse klinischer Studien stellen jedoch viele pharmazeutische Unternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit ein, sodass trotz weltweit zunehmender Patientenzahlen keine Medikamente auf dem Markt sind.

Fortschritte bei der Forschung an Biomarkern für Alzheimer

Um diesem Bedarf in der AD-Therapie gerecht zu werden, brachte das Projekt SyDAD Wissenschaft und Industrie in einem Kooperationsvorhaben zusammen, das den Kenntnisstand zu molekularen Mechanismen der Krankheit erweitern soll. Unterstützt durch das Marie-Skłodowska-Curie-Programm vermittelte SyDAD Nachwuchsforschenden (ESR) Kenntnisse zu den Mechanismen synaptischer Dysfunktion, die eine Alzheimer-Demenz im Frühstadium kennzeichnen. „Die Plastizität von Synapsen ist ein hervorragendes therapeutisches Ziel, um die kognitive Leistung von AD-Patienten zu verbessern“, erklärt Projektkoordinator Bengt Winblad. Ein Vergleich der molekularen Mechanismen von Synapsen im pathologischen und physiologischen Zustand soll Hinweise zu potenziellen therapeutischen Zielstrukturen liefern, um die Wirkstoffforschung voranzubringen. Die Nachwuchsforschenden von SyDAD enthüllten spezifische Proteine in AD-Gehirnsynapsen. und fanden auch heraus, dass das Tau-Protein als Hauptverursacher der AD-Pathologie entzündliche Prozesse fördert und die Kalziumhomöostase stört. Einige Ergebnisse von SyDAD könnten künftig für pharmazeutische Interventionen genutzt werden. So könnte etwa ein Peptid, das für den Abbau des Vorläuferproteins des Amyloid-Beta-Peptids zuständig ist, die Plaquebildung verringern und den Beginn einer AD hinauszögern. Weiterhin wurde beim Screening mitochondrialer Stabilisatoren ein Molekül entdeckt, das verschiedenste mitochondriale Funktionen beeinflusst und AD-geschädigte Synapsen stabilisiert. Schließlich beobachteten die Forscher in konventioneller Cerebrospinalflüssigkeit (conventional cerebrospinal fluid, CSF) an Tiermodellen für Alzheimer eine AD-bedingte Veränderung synaptischer Biomarker, was ein Ansatz für neue Wirkstoffe sein könnte. Wegen der starken Korrelation zwischen CSF-Markern und EEG-Mustern (Elektroenzephalografie) eignen sich EEG-Aufnahmen möglicherweise als nicht-invasive Biomarker für AD.

AD-Forschungsnetzwerk zur Ausbildung von Nachwuchsforschenden

„Die Ausbildung einer Gruppe vielversprechender, qualifizierter Nachwuchsforschender, die kooperativ und innovationsorientiert denken, soll nun einen entscheidenden Beitrag für die Wirkstoffforschung zu AD-Therapeutika leisten“, betont Projektmanagerin Susanne Frykman. Gemeinsam mit dem europaweiten SyDAD-Netzwerk, in dem Wissenschaftlerteams in Unternehmen und Hochschulen zu Alzheimer forschen, werden diese Studierenden die Forschung auf diesem Gebiet weiterführen. Indem sie die Ergebnisse von SyDAD im internationalen Kurs der Bordeaux School of Neuroscience veröffentlichen, können ESR die etablierten Methoden des Projekts an andere Nachwuchsforscher weltweit weitergeben. Aus der Kooperation im Rahmen von SyDAD gingen mehrere Publikationen und verschiedene präklinische Methoden hervor, die die Wirkstoffforschung voranbringen. Damit soll eine effiziente und kollaborative Plattform zur Wirkstoffforschung für Interventionen gegen AD-bedingte synaptische Dysfunktion etabliert werden, die bereits vorhandene Ressourcen des Netzwerks nutzt. Bisher bilden etablierte Methoden und Modelle die Basis für die Untersuchungen zu synaptischer Dysfunktion bei AD. „Zu dieser Dysfunktion werden wir weiter forschen, um Behandlungsstrategien gegen AD-bedingte Gedächtnisstörungen zu entwickeln und diese schließlich in klinische Studien zu überführen“, so Winblad. Weiterhin will man sich mit potenziellen Biomarkern befassen, die sich als diagnostische oder Progressionsbiomarker eignen, die Stratifizierung von Patienten vereinfachen und die Wirksamkeit in künftigen klinischen Studien beurteilen.

Schlüsselbegriffe

SyDAD, AD, synaptische Dysfunktion, Wirkstoffforschung, Biomarker, mitochondrialer Stabilisator

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