CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Linking Climate and Development Policies - Leveraging International Networks and Knowledge Sharing

Article Category

Article available in the following languages:

Koordinierte Entwicklung und Klimapolitik für eine breitere Akzeptanz und eine größere Wirkung

Es ist weithin anerkannt, dass nachhaltige Entwicklung und Klimaschutzmaßnahmen Hand in Hand gehen. Doch noch hat sich deren komplexes Zusammenspiel nicht in koordinierter Politikgestaltung niedergeschlagen, die von engagierter wissenschaftlicher Forschung untermauert wird. CD-LINKS hatte sich zum Ziel gesetzt, diese Lücke durch umfassende internationale Forschung und die Entwicklung von Strategien zur CO2-Reduzierung zu schließen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das Projekt CD-LINKS (Linking Climate and Development Policies – Leveraging International Networks and Knowledge Sharing) erforschte insbesondere das Zusammenspiel zwischen klimapolitischen Maßnahmen und den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, um die potenziellen positiven Nebeneffekte der koordinierten politischen Entscheidungsfindung zu unterstreichen. Von 2015 bis 2019 kombinierte das Projektteam Forschung über beide Themen mit Blick auf die Stärkung der evidenzbasierten politischen Entscheidungsfindung. „Unsere Arbeit ist von entscheidender Bedeutung“, so Volker Krey, stellvertretender Programmleiter für Energie am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse in Österreich. „Gut konzipierte politische Klimaschutzmaßnahmen können für viele Entwicklungsschwerpunkte wesentliche positive Nebeneffekte, aber auch Nachteile mit sich bringen, wenn sie nicht sachgemäß durchgeführt werden.“ Um dies zu verhindern, brachte das Projekt Forschungsgruppen aus verschiedenen Ländern, selbstverständlich aus der EU, aber auch aus Brasilien, China, Indien, Japan, Russland und den Vereinigten Staaten zusammen. Gemeinsam analysierten sie empirisch die Auswirkungen vergangener und jetziger politischer Maßnahmen mit Fokus auf Klima und Energie. Sie charakterisierten die Gestaltung der Maßnahmen, die Nachteile sachgerecht in Betracht zogen, und entwickelten weltweit einheitliche, nationale Strategien für eine CO2-Reduzierung. Schließlich überprüften sie nationale Maßnahmenkataloge sowie internationale Verpflichtungen.

Aufschlussreiche Ergebnisse

Die Arbeit führte zu vielen Erfolgen, darunter: ein besseres Verständnis für die Berührungspunkte zwischen den Zielen von Klimaschutzmaßnahmen und den Zielen für nachhaltige Entwicklung sowie die Einsicht, durch die Erforschung von 17 weltweiten Energie- und Klimaschutzmaßnahmen, dass politisch Verantwortliche ergänzende Maßnahmen zur Stärkung von Synergieeffekten und Abschwächung von Nachteilen oft nicht in Erwägung ziehen. Um diese Schwierigkeit zu überwinden, schlägt das Projekt ein neues Rahmenwerk vor, das sich auf Gegenseitigkeit, Transparenz und Flexibilität stützt, um die Politikgestaltung, die mehrere Ziele gleichzeitig im Blick hat, zu verbessern. Das Projekt brachte auch aufschlussreiche Statistiken über gegenwärtige Anstrengungen hervor. So fand das Team beispielsweise heraus, dass derzeit umgesetzte nationale Klimaschutzmaßnahmen bis 2030 zu einer weltweiten Verringerung der Treibhausgasemissionen um lediglich 5 % führen würden. Die meisten Länder sind nicht auf dem richtigen Weg, um ihre eigenen national festgelegten Beiträge zu erfüllen und mit der weltweiten Verringerung der Treibhausgasemissionen, die durch diese Beiträge erwartet werden, wird die Welt die Erderwärmung nicht deutlich unter 2 °C halten können.

Wachsende Einflussnahme

Die Verbreitung der Ergebnisse war ein wichtiger Teil des Projekts. Das Team trug sogar zu sehr präsenten internationalen Berichten wie dem Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung des Weltklimarats IPCC (IPCC SR1.5) und den Emissions Gap Report der UNEP. Nach eigener Aussage war Krey sogar erstaunt, wie viele Interessengruppen von dem Projekt gehört hatten. „Als ich bei der Genehmigungsversammlung des IPCC SR1.5 war, an der ich als wissenschaftliche Unterstützung für eine Regierungsdelegation teilnahm, wurde ich von einem Delegierten angesprochen, der nicht wusste, dass ich an CD-LINKS beteiligt war. Er erzählte mir, dass er der Meinung sei, Forschung über das Zusammenspiel zwischen weitreichenden Klimaschutzmaßnahmen und umfassenderen Nachhaltigkeitszielen von einem Projekt namens ‚CD-LINKS‘ oder so ähnlich solle genutzt werden, um einige der Stellungnahmen, die zur Genehmigung ausstanden, zu untermauern“, erläutert er. Solche Begegnungen könnten sich bald häufiger ereignen, da immer wieder Veröffentlichungen mit Bezug zu CD-LINKS erscheinen, darunter ein kürzlich veröffentlichter Artikel in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Communications“ mit Schwerpunkt darauf, was von den derzeitigen Maßnahmen und den national festgelegten Beiträgen hinsichtlich Emmisionsreduzierungen zu erwarten ist. Mehrere interaktive Online-Tools wurden entwickelt, welche die Strategien für einen CO2-arme Entwicklung für Forschende und Politikanalysten zugänglich machen, während ein neues Projekt im Rahmen von Horizont 2020 namens ENGAGE schon auf der Forschung von CD-LINKS aufbaut. „Ich hoffe, dass das Projekt dazu beitragen wird, die evidenzbasierte Beschlussfassung zu stärken. Das ist ganz klar ein Prozess, der viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, dauern wird. Ein einzelnes Projekt trägt dazu nur in begrenztem Ausmaß bei, doch es ist äußerst wünschenswert, dass sich der gesamte Entscheidungsfindungsprozess in diese Richtung bewegt“, schließt Krey.

Schlüsselbegriffe

CD-LINKS, Klimaschutzmaßnahme, Koordinierung, Beschlussfassung, Strategien

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich