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Personalized Cancer Immunotherapy through DNA-EP vaccines

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Personalisierter Krebsimpfstoff bereit für klinische Versuche

Der erfolgreiche Nachweis der Realisierbarkeit eines personalisierten Krebsimpfstoffs hat nun die Tür zu klinischen Versuchen und einer möglichen Kommerzialisierung geöffnet.

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Personalisierte Krebsimpfstoffe liegen nun aufgrund bedeutender Verbesserungen bei der Genomsequenzierung im Bereich des Möglichen. Dieses Verfahren hat der Wissenschaft einen klareren Überblick über krebsspezifische Mutationen verschafft und damit potenziell mehr therapeutische Angriffspunkte ausgewiesen. „Diese Möglichkeit gab es noch vor zehn Jahren überhaupt nicht. Damals konnten wir uns nur mit einer einzigen Zielverbindung gleichzeitig beschäftigen“, erklärt TK-NEO-Projektkoordinator Fabio Palombo, wissenschaftlicher Leiter bei Neomatrix, einem Spin-off-Unternehmen der italienischen Forschungsfirma Takis. „Nun wissen wir, dass einige Tumoren wie etwa das Melanom bis zu 1 000 Mutationen aufweisen können, die Ziele für einen personalisierten Krebsimpfstoff sein könnten.“ Frühere Takis-Arbeiten ergaben, dass ein personalisierter Krebsimpfstoff bei präklinischen Tiermodellen wirksam war. In präklinischen Studien wurde menschlicher Lungenkrebs in einem humanisierten Mausmodell innerhalb von 60 Behandlungstagen beseitigt. Der Impfstoff TK-NEO soll als therapeutische Impfung bei Erkrankten mit lokal fortgeschrittenen oder metastatischen soliden Tumoren zum Einsatz kommen. Hier wird auf den neuesten Verbesserungen der Krebstherapie aufgebaut, die auf die Entdeckung zurückgehen, dass mit dem Lösen der Bremsen der Immunantworten, den sogenannten Immuncheckpoint-Inhibitoren, der Tumor beeinflusst werden kann. „Wir zogen den Schluss, dass wir mit einem personalisierten Krebsimpfstoff noch umfassendere und robustere Reaktionen auslösen könnten“, sagt Palombo. Die Methode zur Herstellung dieses patientenspezifischen, DNA-basierten Krebsimpfstoffs wurde zum Patent angemeldet und in der wissenschaftlichen Literatur veröffentlicht. Nun besteht die Herausforderung darin, den Erfolg dieser präklinischen Tiermodelle in die Klinik zu übertragen. „Das ist keine einfache Aufgabe und erfordert Investitionen in Millionenhöhe“, fügt Palombo hinzu.

Klinische Studien in Sicht

Das sechsmonatige Projekt TK-NEO sollte die Grundlagen für diesen nächsten Schritt schaffen. Es wurden die Realisierbarkeit der Durchführung zukünftiger Tests bewertet und die Kosten für die weitere klinische Entwicklung und eine nachfolgende Kommerzialisierung ermittelt. „Dank der Finanzierung konnten wir einen umsetzbaren Geschäftsplan entwickeln“, merkt Palombo an. Angesichts der Herausforderungen, mit denen es Takis zu tun bekam, was dies ein komplexer Prozess. „Paradox ist, dass die pharmazeutische Produktion zwar häufig maßstabsmäßig vergrößert werden muss, um wirtschaftlich rentabel zu sein, wir jedoch verschiedene Wirkstoffe für verschiedene Patienten in kleinerem Maßstab herstellen müssen“, sagt Palombo. „Wir haben dieses Problem gelöst, indem wir eine neue Infrastruktur entworfen haben. Sie gewährleistet, dass der Prozess rentabel sein kann.“ Das Projekt unterstützt das Team zudem bei der Identifizierung und Bewältigung zusätzlicher wissenschaftlicher und technischer Herausforderungen. „Unsere derzeitigen Anstrengungen widmen sich den Diskussionen mit den Regulierungsbehörden über die Sicherheitsanforderungen in Bezug auf die Fortführung der klinischen Entwicklung“, fügt er hinzu. „Wir haben uns außerdem mit den technischen Fragen im Zusammenhang mit der Realisierbarkeit der pharmazeutischen Produktion befasst.“

Personalisierte Medizin

TK-NEO steht im Einklang mit dem allgemeinen Trend zur personalisierten Medizin, der auch Krebsbehandlungen einbezieht. Ein bemerkenswerter Ansatz für die Immuntherapie ist die CAR-T-Zell-Therapie, bei der patienteneigene T-Zellen, der Immunabwehr dienende Blutzellen, im Labor derart verändert werden, dass sie Krebszellen angreifen. „Diese Therapie wurde ursprünglich in einem Forschungslabor entwickelt und dann von großen Pharmaunternehmen in einen industriellen Maßstab überführt“, erklärt Palombo. „Weitere Fortschritte in der Genomsequenzierung und Bioinformatik verleihen uns die Zuversicht, einen neuen therapeutischen Ansatz entwickeln zu können.“ Die Strategie des Unternehmens für die weitere Arbeit besteht darin, die Lizenz für das geistige Eigentum von TK-NEO nach Abschluss der klinischen Validierungsstudien einem großen Pharmaunternehmen zu gewähren. Anhand dieser Studien werden die Anwendbarkeit und Sicherheit des von dem Unternehmen verfolgten Ansatzes demonstriert.

Schlüsselbegriffe

TK-NEO, Krebs, Melanom, pharmazeutisch, Pharma-, Immuntherapie, Medizin, Impfstoff, präklinisch

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