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An innovative dual action (antimicrobial & immunomodulator) product for the aquaculture feed additives market

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Mit einer Portion Knoblauch bleiben Zuchtfische gesund

Ein Extrakt aus Zwiebelpflanzen kann den Bedarf an Antibiotika in der Aquakultur verringern und der Fischwirtschaft, den Tieren sowie der Umwelt zugutekommen.

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Im europäischen Durchschnitt werden jährlich pro Kopf 25 kg Fisch gegessen, von denen 1,3 Millionen Tonnen durch Aquakultur in der EU erzeugt werden. Die in der Fischzucht zur Bekämpfung von Krankheiten und zur Förderung des Wachstums verwendeten Antibiotika bergen das Risiko von Antibiotikaresistenzen und Umweltverschmutzung. Das EU-Projekt AQUAGARLIC zielt darauf ab, umweltfreundlichere Alternativen auf den Fischfuttermarkt in Höhe von 1 Milliarde EUR zu bringen. „Wir wollen ein Produkt entwickeln, das auf nachhaltigen pflanzlichen Quellen basiert“, sagt Projektkoordinator Enrique Guillamon. „Wir verwenden die in Knoblauch und Zwiebeln natürlicherweise enthaltenen Verbindungen für therapeutische Zwecke in der Landwirtschaft.“ Rund 50 % des EU-Aquakulturmarktes nach Wert wird aus in Käfigen gehaltenen Meeresfischen wie etwa Lachs gewonnen. Sowohl die mit Überfüllung einhergehenden Bedingungen als auch die intensive Aufzucht in diesen Gehegen können zu Krankheitsausbrüchen führen, welche erhebliche wirtschaftliche Verluste mit sich bringen und die menschliche Gesundheit gefährden.

Nahrungsergänzung

AQUAGARLIC ist ein vom spanischen Unternehmen Domca neu entwickelter Futtermittelzusatzstoff, der mikrobiellen Erkrankungen vorbeugen und das Auftreten von Parasiten in Zuchtfischen verringern kann. Der Zusatzstoff basiert auf Organoschwefelverbindungen, die aus Lauch-Pflanzenarten wie Zwiebeln und Knoblauch extrahiert werden. Spanien ist Europas größter Erzeuger dieser beiden Nutzpflanzen. Die für den menschlichen Verzehr nicht geeigneten Ernten werden in der Regel als Tierfutter verkauft. AQUAGARLIC ermöglicht die Umwandlung dieser Erträge in ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel.

Geschmackstest

Im Gegensatz zu Antibiotika werden die Organoschwefelverbindungen erst dann aktiv, wenn sie vom Fisch metabolisiert werden. Somit sind diese Verbindungen sicherer für die Umwelt. Der Extrakt beeinflusst auch nicht den Geschmack des Fisches. „Wir haben Forellen analysiert und es wurden keine Rückstände der Verbindungen im tierischen Gewebe gefunden“, fügt Guillamon hinzu. „Wir haben Forellen gekocht und außerdem mehrere vorläufige sensorische Versuche mit anderen tierischen Lebensmitteln wie Milch und Eiern durchgeführt und keine Probleme festgestellt.“ Domca verkauft bereits Futtermittelzusatzstoffe auf Lauchbasis für Landwirtschaftsbetriebe. „Wir kennen uns mit diesen Verbindungen sehr gut aus. Wir haben 20 Jahre lang die Chemie von Laucharten und die Bioeigenschaften dieser Verbindungen untersucht“, erläutert Guillamon, technischer Direktor des Unternehmens. Das Projekt wurde vom EU-Programm Horizont 2020 zur Durchführung einer Markt- und Machbarkeitsstudie unterstützt. „Diese Art Finanzierung ist entscheidend, um die für das Produkt erforderlichen Entwicklungen zu ermöglichen“, fügt Guillamon hinzu. „Wenn wir diese Finanzmittel nicht gehabt hätten, hätte die Entwicklung 10 Jahre gedauert, da wir ein kleines Unternehmen und unsere Ressourcen für Forschung und Entwicklung begrenzt sind.“

Forschungspartner

Guillamon führt auch die Kosten für die Überwindung regulatorischer Hürden an. Außerdem ist es für ein spanisches Unternehmen schwieriger zu agieren, wenn sich die Forschungspartner normalerweise in Nordeuropa befinden. „Es gibt zwei oder drei Unternehmen, die 80-85 % der Futtermittelzusatzstoffe für Fische kontrollieren. Ohne diese Art der Finanzierung könnten wir mit ihnen nicht konkurrieren“, erklärt er. Domca hat bereits erfolgreiche Versuche in Lateinamerika durchgeführt, obwohl laut Guillamon weitere Untersuchungen erforderlich sind, um den Futtermittelzusatz für europäische Käufer herzustellen. „Die Bedingungen in Chile unterscheiden sich stark von denen in Irland oder Norwegen. Außerdem ist europäischer Lachs von anderen Parasiten und pathogenen Mikroorganismen betroffen als chilenischer Lachs“, fügt er hinzu. Domca beabsichtigt nun, Phase-II-Finanzmittel zu beantragen, um AQUAGARLIC in der EU auf den Markt zu bringen.

Schlüsselbegriffe

AQUAGARLIC, Lachs, Forelle, Fisch, Zucht, Landwirtschaft, Lauch, Knoblauch, Zwiebel, Zusatzstoff, Nährstoff

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