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ICone: a novel device to scale up robotic rehabilitation and unlock the potential of motor recovery for stroke survivors.

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Rehabilitationsroboter findet Arbeit außerhalb von Krankenhäusern

Rehabilitationsmaschinen sind effektiv, können häufig aber nur in Gesundheitszentren eingesetzt werden. Ein tragbares, vernetztes Modell könnte das ändern.

Knapp ein Fünftel der EU-Bevölkerung ist älter als 65 Jahre, und man geht davon aus, dass diese Zahl weiter steigen wird. Folglich steigt auch der Anteil an altersbedingten Erkrankungen. So wird die Inzidenz von Schlaganfällen zwischen 2015 und 2035 wahrscheinlich um 34 % zunehmen. Auch Jahre, nachdem eine Person einen neurologischen Schaden erlitten hat, kann sie nicht vollständig genesen. Um die Funktion der Gliedmaßen komplett wiederherzustellen, ist oftmals eine intensive, personalisierte Neurorehabilitation über einen langen Zeitraum notwendig. Die Durchführung dieser Therapie stellt die Gesundheitsdienstleister vor eine Herausforderung. Das Projekt ICone möchte dieser Notwendigkeit mit dem ersten tragbaren Rehabilitationsroboter gerecht werden. Damit der Anteil an schlaganfallbedingten Behinderungen reduziert werden kann, ist ein besserer Zugang zu Robotersystemen erforderlich. Die robotische Rehabilitation hat sich bereits als wirksam erwiesen, die großen, teuren Maschinen sind jedoch auf Krankenhäuser beschränkt, wodurch meistens nur akute oder subakute Patientinnen oder Patienten nach einem Schlaganfall von ihnen profitieren können. Chronischen Betroffenen, die aus dem Krankenhaus entlassen wurden, werden manchmal Videospiele angeboten, mit denen sie ihr Gehirn neu trainieren sollen, um wieder die Kontrolle über die Bewegung ihrer Gliedmaßen zu erhalten. Das ist jedoch weniger effektiv. „Bisher konnte keine Roboterlösung die Nutzbarkeit dieser Spiele mit der Wirksamkeit der Robotertechnik in Einklang bringen, um eine Technologie zu schaffen, die in und außerhalb von Krankenhäusern eingesetzt werden kann“, sagt Dino Accoto, Projektkoordinator von ICone. „Hier kommt also ICone ins Spiel.“ Accoto ist der Gründer und Leiter von Heaxel, dem Technologieunternehmen hinter dem ICone-System. Bei dem robotergestützten Rehabilitationssystem müssen Patientinnen und Patienten einen Hebel bedienen, wobei sie sich an die auf einem Bildschirm vor ihnen gezeigten Anweisungen halten sollen. Das physiotherapeutische Fachpersonal kann die haptischen Eigenschaften des Hebels an ihre Bedürfnisse anpassen. „Das System verfügt über eine anspruchsvolle Bedienoberfläche, die in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften entwickelt wurde. Die Therapeutin oder der Therapeut kann darüber alle Parameter eingeben, um die Therapie zu personalisieren“, erklärt Accoto. „Die Dauer, Intensität, Wiederholungsrate, Hilfestellung, der Widerstand – alle Parameter, die normalerweise von einem Programmierer eingestellt werden müssen, können über den Touchscreen aufgerufen werden.“ Obwohl die Maschine zu Hause installiert werden könnte, werden die Betroffenen laut Accoto eher in Pflegeheimen oder Gemeindezentren mit ihr in Berührung kommen. Alle ICone-Roboter verfügen über eine Internetverbindung, wodurch die therapeutische Fachkraft den Fortschritt der Patientinnen oder Patienten beobachten sowie die Einstellungen und Therapiepläne bei Bedarf anpassen kann. Heaxel, mit Sitz in Italien, konnte mittels EU-Unterstützung eine Machbarkeitsstudie durchführen, mit der eine effektive und schnelle Kommerzialisierung des ICone-Robotersystems ermöglicht werden sollte. „Häufig gibt es eine wunderbare Technologie, die zwar sehr effektiv ist, aus finanziellen oder logistischen Gründen jedoch nur eingeschränkt genutzt werden kann“, sagt Accoto. „Dank der Finanzierung konnten wir ein tragfähiges Geschäftsmodell aufstellen.“ Anhand von Tests, die mit medizinischem Personal in Italien und Spanien durchgeführt wurden, konnten Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich des Designs und der Funktionalität des Roboters ausfindig gemacht werden. Somit wurde der Grundstein für umfangreichere Tests von ICone mit Patientinnen und Patienten gelegt. „Schlaganfälle zählen in Europa zu den häufigsten Ursachen für Behinderung, daher stellen sie eine gesellschaftliche Herausforderung dar“, fügt Accoto hinzu. „Wir möchten, dass der Roboter für so viele Betroffene wie möglich zugänglich ist.“

Schlüsselbegriffe

ICone, Heaxel, Schlaganfall, Rehabilitation, Roboter, Patientin, Patient, Therapie, Gliedmaßen, neurologisch

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