CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Geospatial based Environment for Optimisation Systems Addressing Fire Emergencies

Article Category

Article available in the following languages:

Von Europa nach Australien: Forschung ohne Grenzen führt zu innovativen Instrumenten für die Wildfeuerbekämpfung

Ein multidisziplinäres Forschungsteam aus sechs europäischen Ländern und Australien hat sich mit Feuerwehrbehörden zusammengeschlossen, um neue Instrumente zu entwickeln, mit denen die globale Herausforderung durch Wildfeuer angegangen werden kann.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt
Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

2019 war ein Rekordjahr für Wildfeuer in Europa: die früh einsetzende Jahreszeit für Wildfeuer hatte bereits im Mai die Zahlen für das Gesamtjahr 2018 übertroffen. Länder auf der ganzen Welt haben jedes Jahr mit Wildfeuern zu kämpfen, und bit.ly/2DXiq2q (intensive Forschung) ist vonnöten, um Instrumente zu entwickeln, mit denen die vernichtenden Auswirkungen auf die Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft vorhergesagt, verhindert und gelindert werden können. Unter Berücksichtigung des Potenzials eines Wissensaustauschs bei der Bewältigung dieser globalen Herausforderung richtete das Projekt GEO-SAFE ein Wildfeuer-Forschungsnetz ein, das die europäische und australische Forschung mit Feuerwehrorganisationen vernetzt. Mit der Unterstützung des Marie-Skłodowska-Curie-Programms erzielte das Projekt erhebliche Fortschritte bei der Modellierung in den Bereichen der Gefahrenkartierung, der Evakuierungsplanung und der Entscheidungsfindung zum Zwecke der Prävention und Schadensminderung.

Neue Modelle für die Gefahrenkartierung, Evakuierung und Entscheidungsfindung

Mit dem Ziel, die Qualität und Tauglichkeit von Gefahrenkartierungen für Wildfeuer zu verbessern, wurde über das Projekt eine Methode entwickelt, welche die Extraktion von Landschaftsdarstellungen durch Aufnahmen von Drohnen, Flugzeugen und Satelliten ermöglicht. Die Aufnahmen von Drohnen sind besonders wichtig, da sie eine hohe Auflösung haben und Details von kleineren Bereichen einfangen können. „Von diesen Aufnahmen können 3D-Kartierungen sowie die Feuerausbreitung und Entzündungswahrscheinlichkeiten abgeschätzt werden, eine wichtige Entwicklung zur Unterstützung der Wildfeuer-Modellierung und Entscheidungsfindung am Boden“, erklärt Projektkoordinator Edwin Galea. Die bit.ly/2FCwVJG (Evakuierungsmodellierung) war ein weiteres zentrales Anliegen des Projekts. Auf der Basis des bestehenden Modells urbanEXODUS entwickelte das Projekt ein Evakuierungs-Instrument, das zum ersten Mal Fußgänger-Fahrzeug- und Wildfeuermodelle miteinander verknüpft, um die interaktive Evakuierung großer Gemeinden zu Fuß oder per Fahrzeug zu simulieren. Dies unterstützt die Entscheidungsfindung der Verantwortlichen vor Ort, da ihnen eine Entscheidungshilfe über die sichere Evakuierung einer bestimmten Region an die Hand gegeben wird.

Multidisziplinäres internationales Team als Schlüssel zum Erfolg

Das Projekt bestand aus 107 Forschenden und Endbenutzern von 20 Partnern in sechs europäischen Ländern (Frankreich, Italien, Niederlande, Schweiz, Spanien, Vereinigtes Königreich) und Australien. Die an der Forschung Beteiligten repräsentierten ein breites Spektrum von Disziplinen (darunter Mathematik, Modellierung, Brandschutz und Verhaltenspsychologie) und arbeiteten fachgebieteübergreifend mit Endbenutzern zusammen, um die Planungs-, Logistik- und Echtzeitanforderungen der Wildfeuerbekämpfung zu verstehen. „Die Durchführung eines Projekts mit so vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von so vielen Organisationen in so vielen Ländern ist immer herausfordernd!“, berichtet Galea. Zusätzlich zu den Komplikationen der Koordinierung eines großen Projekts über zehn Zeitzonen, kam es während des Projekts mit zu den schlimmsten Wildfeuerjahreszeiten, die Europa und Australien je verzeichnet hatten. Dies erschwerte die Miteinbeziehung der Endbenutzer, da diese stark an den Brandbekämpfungsmaßnahmen an vorderster Front beteiligt waren. Ungeachtet dieser Herausforderungen war das GEO-SAFE-Projekt erfolgreich darin, einen signifikanten Wissensaustausch zwischen europäischen und australischen Partnern zu erreichen. Insgesamt wurden über das Projekt 107 Veröffentlichungen eingereicht, 10 internationale Workshops organisiert und 21 Doktorandinnen und Doktoranden miteinbezogen, deren Arbeit neue Forschungslinien eröffnet und in Zukunft die Sicherheit von Menschenleben, Sachanlagen und der Umwelt verbessert.

Vielversprechende Aussichten für die Zukunftsforschung

Galea ist optimistisch, was die Zukunft der Wildfeuerforschung anbelangt. „Die Entwicklungen auf dem Gebiet sind sehr spannend“, erklärt er, „da sie zeigen, dass die Gesellschaft nicht hilflos ist, wenn sie mit der unglaublichen Kraft und Grausamkeit von Wildfeuern konfrontiert ist. Und vor allen Dingen ist es möglich, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen von Wildfeuern zu mindern, lange bevor sich das Feuer entzündet.“ Neue Projekte sind von den Partnern bereits in Planung, um auf den Ergebnissen von GEO-SAFE aufzubauen. Während dies insbesondere für die Wildfeuerforschung aussichtsreich ist, weist Galea darauf hin, dass ebenfalls solche Software-Instrumente wie urbanEXODUS entwickelt werden, um auf andere Katastrophenszenarien im großen Maßstab angewandt zu werden, beispielsweise bei Evakuierungen in Verbindung mit Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Chemikalienverschüttungen und Terrorismus.

Schlüsselbegriffe

GEO-SAFE, Wildfeuer, Europa, Australien, Evakuierung, Entscheidungsfindung, Modellierung, Brandbekämpfung, Gefahrenkartierung, urbanEXODUS, Wissensaustausch

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich