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Mit diesen EU-finanzierten Projekten wird der Schiffsverkehr umweltfreundlicher

Ein neuer CORDIS Synergy Info Pack unterstreicht, wie Projekte aus verschiedenen Ländern, Sektoren und Finanzierungsprogrammen gemeinsam auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten: Mehr Nachhaltigkeit, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit im Schiffsverkehr Europas.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität
Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Der Schiffsverkehr ist eine enorme wirtschaftliche Kraft – 77 % des europäischen Außenhandels und 35 % des Handelns im Binnenmarkt werden so befördert. Er ist auch eine erstaunlich effiziente Art der Fortbewegung, besonders im Vergleich zum Straßenverkehr. Schätzungen zufolge wird für jede Tonne Fracht, die von der Straße auf Gewässer verlegt wird, das Vier- bis Fünffache an Emissionen eingespart. Dennoch gehen 13,5 % aller verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen in Europa auf das Konto des Schiffsverkehrs. Das ist zwar weniger als beim Straßen- und Luftverkehr (71 % und 14,4 %), aber dennoch ein erheblicher CO2-Fußabdruck, der sich mit der steigenden Liefernachfrage noch vergrößern könnte. Aus dem Schiffsverkehr gehen auch andere Arten der Luftverschmutzung hervor, darunter Schwefeldioxid und Schwebstaub. Wenn das Ziel im europäischen Grünen Deal eingehalten und Europa der erste CO2-neutrale Kontinent werden soll, müssen die Auswirkungen des Schiffsverkehrs auf die Umwelt reduziert werden. Doch dabei muss auch der Aufbau einer modernen und global wettbewerbsfähigen Schifffahrt ermöglicht werden. Das ist ein schwieriges Gleichgewicht, aber Thema in 13 EU-finanzierten Projekten zu Forschung, Innovation, Umsetzung und Infrastruktur, die in einem neuen Synergy Info Pack zum Schiffsverkehr vorgestellt wurden.

Von Windenergie bis zu grünem Wasserstoff, und alles dazwischen

Unter Leitung der CINEA sind die Projekte in unterschiedlichen Finanzierungsprogrammen, Ländern und Branchen angesiedelt, doch sie alle haben das Ziel, den Schiffsverkehr nachhaltiger, effizienter und wettbewerbsfähiger zu gestalten. Im Abschnitt „Energiesparende Technologien“ werden Projekte wie Orcelle und SustainSea beschrieben, über die innovative Segel auf Frachtschiffen installiert werden, sodass sie mit Wind angetrieben werden können. In dem Abschnitt geht es auch um CO2NTROL, dessen Team mittels Technologien die energieeffizientesten Routen für Schiffe bestimmt. Im Abschnitt „Alternative Kraftstoffe für die Schifffahrt“ werden Projekte vorgestellt, darunter HySeas II, FReSMe, POSEIDON und FirstBio2Shipping, in deren Rahmen daran gearbeitet wird, Schiffe über grünen Wasserstoff, aufbereitetes CO2, synthetisches Methanol und Bio-LNG anzutreiben.

Weniger Umweltbelastung und Rettung der Wale

Zu den Auswirkungen des Schiffsverkehrs auf die Umwelt gehören nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch Luftverschmutzung und die biologische Vielfalt – diese drei Themen wurden in drei Projekten aus dem Abschnitt „Umweltschutz“ behandelt. Zum Thema CO2-Emissionen hat das TrAM-Team eine vollelektrische, emissionsfreie schnelle Personenfähre in Norwegen konstruiert. Über das Projekt CLINSH wird mit einer Kombination aus Technologie, alternativen Kraftstoffen und landseitiger Stromversorgung das Problem der Umweltbelastung durch die Binnenschifffahrt bereinigt. Um Wale und Delfine vor potenziell tödlichen Kollisionen zu schützen, wurde im Rahmen von SEADETECT ein Bordsystem entwickelt, mit dem auf Frachtschiffen Cetacea erkannt – und umschifft – werden können.

Sauberere, wettbewerbsfähigere Häfen und Wasserstraßen

Bei der Nachhaltigkeit im Schiffsverkehr sind Schiffe jedoch nur die halbe Miete. Die andere Hälfte sind Häfen und Wasserstraßen als Ergänzung. Im Abschnitt „Effiziente und umweltfreundliche Infrastruktur“ wird dargelegt, wie ein Netzwerk aus Wasserstraßen zwischen Frankreich und Belgien über das Projekt Seine-Escaut ausgebaut wird, wie die „Meeresautobahn“ zwischen Rostock und Hanko erweitert wird und wie einer der wichtigsten Häfen in Spanien über das Projekt BilbOPS auf Elektroantrieb umgestellt wird. Mit den Bemühungen aus all diesen Projekten wird der Schiffsverkehr als nachhaltige Alternative zum Transport von Menschen und Waren aufgebaut – und die EU auf den Weg zur Klimaneutralität gebracht. Das ist ein schwieriges Gleichgewicht, aber Thema in 13 EU-finanzierten Projekten zu Forschung, Innovation, Umsetzung und Infrastruktur, die in einem neuen Synergy Info Pack zum Schiffsverkehr vorgestellt wurden – ab sofort verfügbar.

Über Synergy Info Packs

Die von CORDIS veröffentlichten Synergy Info Packs unterstreichen die Synergien zwischen Projekten, die über verschiedene EU-Finanzierungsprogramme Mittel erhalten, darunter Horizont Europa, Horizont 2020, LIFE, CEF Verkehr, der Europäischer Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) und der Innovationsfonds. Alle in diesem Synergy Info Pack vorgestellten Projekte werden von der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt verwaltet. Die Europäische Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt wurde von der Europäischen Kommission unter dem Motto „Eine grüne Zukunft für Europa finanzieren“ gegründet und trägt zum europäischen Grünen Deal bei, indem es Teile der EU-Finanzierungsprogramme für Verkehr, Energie, Klimaschutz, Umwelt sowie maritime Fischerei und Aquakultur einsetzt.

Schlüsselbegriffe

Synergie, Klimaneutralität, Energie, erneuerbare Energien, CINEA, Verkehr, Schiffsverkehr, Schifffahrt, Dekarbonisierung, Windenergie, Europäischer Grüner Deal, nachhaltiger Verkehr, grüner Wasserstoff, Handel, Treibhausgasemissionen, CO2-Fußabdruck, CO2-Emissionen, CO2, Luftverschmutzung, Windkraft, Fähre, alternative Kraftstoffe, landseitige Stromversorgung, Frachtschiffe, Häfen, Wasserstraßen