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Enabling End-to-End HDR Ecosystem

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Neue Bildschirmtechnologie auf dem Vormarsch: Herausragendes Seherlebnis durch HDR

Wir leben in einer Bildschirmkultur, in der die Qualität digitaler Bilder zu einer Priorität geworden ist. Eine EU-finanzierte Innovationsmaßnahme trägt zur Verbesserung des Seherlebnisses bei und präsentiert Instrumente und Optionen zur vollen Ausschöpfung der High-Dynamic-Range-Technologie (kurz: HDR).

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Die Allgegenwärtigkeit von Bildschirmen in unserem Alltag ist eine Tatsache, die in Bezug auf die optische Qualität und die Personalisierung von Inhalten zu einer Anhebung der Standards führt. Das Projekt HDR4EU hat in diesem Zusammenhang eine hilfreiche Infrastruktur aufgebaut, mit der sich eine vollständige Implementierung der HDR-Technologie in verschiedenen Nutzungskontexten bewerkstelligen lässt. HDR4EU leistete einen Beitrag zur Entwicklung und Demonstration qualitativ hochwertiger Echtzeit-Instrumente zur Konvertierung zwischen den Formaten HDR und SDR (Standard Dynamic Range) sowie zwischen einem standardmäßigen und erweiterten Farbraum. Das Projekt bot außerdem Lösungen für ein einfaches und effektives Farbmanagement sowie Instrumente zur Farbkorrektur für eine breite Palette möglicher Anzeigegeräte und Umgebungen. Zudem entstanden eine Reihe von Instrumenten zur Generierung von immersiven (Live-)HDR-Inhalten für die Übertragung, eine Web-Implementierung für HDR-Breitband-Internet sowie ein neues HDR-Projektionssystem für Kinos. Darüber hinaus führte das Projekt automatisierte und benutzergestützte Instrumente zur Personalisierung ein, mit denen sich Inhalte auf die persönlichen Bedürfnisse der Zuschauerin oder des Zuschauers anpassen lassen, und stellte einen Leitfaden mit Empfehlungen zum Umgang mit HDR zusammen.

Konkurrierende Prioritäten überwinden

Während der dreijährigen Projektlaufzeit stießen die Forschenden im weltweiten Markt auf Gegenwind. „Die intensiven Lobbytätigkeiten und Normierungsbestrebungen der großen Unternehmen in der Branche wirkten sich in Bezug auf Herstellung und Verbrauch keineswegs positiv auf die breitere Akzeptanz der HDR-Technologie aus. Anstatt HDR als Basistechnologie für neue und kreative Inhalte zu betrachten, stellten die Wettbewerber es so hin, als sei sie eine Triebfeder für Festlegung und Ausschluss, ausgehend von einem geringfügigen und kaum relevanten Detail bei der Implementierung“, erläutert Jean-Philippe Guillemin vom Projektteilnehmer BARCO. Um dieser Herausforderung zu begegnen, bemühte sich das Team unermüdlich, seine Erkenntnisse zu HDR-Technologie, Farblehre und den relevanten physiologischen Erscheinungen zu verbreiten.

Ergebnisse werden zu Produkten, doch Herausforderungen bleiben

Die Softwareinstrumente wurden bereits auf den Markt gebracht und die Hardwaretechnologie wird bald folgen, doch für den erfolgreichen Aufbau eines HDR-Ökosystems müssen noch bestimmte Punkte angegangen werden. „Ein Aspekt, zu dem noch Erkenntnisse fehlen und der auch viele praktische Probleme nach sich zieht, ist der Einfluss des dramaturgischen visuellen Erzählens. Das beginnt bei der Beleuchtung und Aufzeichnung am Set. Kameraleute zögern noch immer bei der Nutzung von HDR, weil zwischen den HDR- und SDR-Ergebnissen Kompromisse eingegangen werden müssen. Eine von der Wahrnehmung her genaue Farbtransformation vermittelt nicht automatisch denselben dramaturgischen Inhalt. Das ist ein Problem und bedarf daher einer sorgfältigen Abwägung“, so Wolfgang Lempp vom Projektteilnehmer Filmlight. Die optische Anpassung ist eine weitere Herausforderung mit weitreichenden Auswirkungen in Bezug auf HDR. Unser Sehapparat reagiert auf visuelle Eindrücke, indem er die Informationen, die sich vor unseren Augen präsentieren, optimal verarbeitet und verschlüsselt. Diese Fähigkeit zur Anpassung an Szenenkontraste bringt demnach auch eine Neubewertung unserer Herangehensweisen an HDR-Inhalte mit sich. „Einerseits stellt sich HDR gegenüber SDR beim ersten Eindruck unbestreitbar als dermaßen überlegenes System dar, dass wir uns fragen, wie wir SDR jemals als realistische Darstellung der Wirklichkeit akzeptieren konnten. Auf der anderen Seite aber haben wir Bilder auf reflektierenden Medien – Gemälde und Zeichnungen – jahrtausendelang als gültige Darstellungen unserer Umwelt akzeptiert. Es gibt keinen überwältigenden Drang nach einer buchstabengetreuen, lebensechten visuellen Erfahrung, die unser Erzählen unterstützt“, schlussfolgert Projektkoordinator Marcelo Bertalmío.

Schlüsselbegriffe

HDR4EU, HDR, Technologie, visuell, Farbe, Seherlebnis, Generierung von Inhalten, kreative Inhalte, reflektierende Medien

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