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Inhalt archiviert am 2023-04-17

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Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren: Wie ältere Menschen den Kampf gegen das Coronavirus und andere Infektionen gewinnen können

Wie können wir Krankheiten im höheren Alter verhindern? Eine von der EU unterstützte Studie hat die Effekte von Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und leichtem Bewegungstraining in den eigenen vier Wänden in Bezug auf die Gesundheit von älteren Menschen untersucht.

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Wir haben wohl alle schon von den gesundheitlichen Vorteilen von Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und Bewegung gehört oder gelesen. In Hinsicht auf die schnell alternde Bevölkerung Europas gewinnt es zunehmend an Bedeutung, zu erforschen, ob diese drei Strategien wirkungsvoll die Gesundheit unserer älteren Mitmenschen verbessern können. Um diese Frage zu beantworten, hat das EU-finanzierte Projekt DO-HEALTH (VitaminD3-Omega3-Home Exercise- HeALTHy Ageing and Longevity Trial) die Auswirkungen von Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und einem Programm aus Kräftigungsübungen auf relativ gesunde Erwachsene ab einem Alter von 70 Jahren untersucht. Die Studie wurde im „Journal of the American Medical Association“ veröffentlicht.

Größte Altersstudie Europas

An der DO-HEALTH-Studie, geleitet von Heike Bischoff-Ferrari, Professorin für Geriatrie und Altersforschung an der das Projekt koordinierenden Universität Zürich, nahmen 2 157 Menschen aus fünf europäischen Ländern teil: Deutschland, Frankreich, Österreich, Portugal und der Schweiz. Die für die Studie angeworbenen Seniorinnen und Senioren hatten in den fünf Jahren vor der Studie keine größeren Gesundheitsprobleme, waren ausreichend mobil und verfügten über gute kognitive Funktionen. Zweck der randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie war es, festzustellen, ob Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und leichtes Bewegungstraining allein oder in Kombination die Gesundheit älterer Menschen in den Bereichen systolischer oder diastolischer Blutdruck, nicht die Wirbelsäule betreffende Frakturen, körperliche Leistungsfähigkeit, Infektionsrate bzw. Kognition signifikant verbessern können. Im Verlauf der Dreijahresstudie führten die DO-HEALTH-Projektpartner umfassende ganztägige Besuche zur Überwachung der Gesundheit der Teilnehmenden durch. Zudem fanden alle drei Monate ausführliche Telefongespräche statt, in denen alle Neuinfektionen, Krankheiten, Stürze, Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte erfasst wurden. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Zugabe von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel bei Erwachsenen ab 70 Jahren, die einen aktiven Lebensstil führen und keine Vorerkrankungen haben, keinen Nutzen für die Knochengesundheit, die Gedächtnisleistung und die Muskelfunktion erbringt. Wir glauben jedoch, dass es einen Effekt in Bezug auf Infektionen wie etwa COVID-19 gibt“, erklärte Prof. Bischoff-Ferrari in einer auf der Website „News Medical“ veröffentlichten Pressemitteilung. Dem Bericht zufolge reduzierten Omega-3-Fettsäuren das Infektionsrisiko in den oberen Atemwegen um 10 % und in den Harnwegen um 62 %. Zudem verringerte Vitamin D das Infektionsrisiko bei 70- bis 74-Jährigen um 16 %, während es gleichzeitig bei Männern den systolischen Blutdruck um 2,5 mmHg senkte. „Diese Erkenntnisse sind angesichts der hohen Sicherheit und der niedrigen Kosten dieser Ergänzungsmittel sowie der hohen Mortalität im Zusammenhang mit Infektionen bei älteren Erwachsenen für die Gesundheit der Allgemeinbevölkerung höchst relevant“, betonte Prof. Bischoff-Ferrari. Dass sich in den Ergebnissen der Studie in keinem der sechs überwachten Gesundheitsbereiche eine statistisch signifikante Verbesserung widerspiegelt, könnte auf den insgesamt guten Gesundheitszustand der Teilnehmenden zurückzuführen sein. „Die Resultate widersprechen daher weder der aktuellen Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit zur Vitamin-D-Zugabe und Sturzprävention bei älteren Menschen noch den nachgewiesenen präventiven Effekten von Bewegungsprogrammen“, stellte Prof. Bischoff-Ferrari in derselben Meldung fest. Die für die Studie erschaffene DO-HEALTH-Biodatenbank wird der zukünftigen Erforschung chronischer Krankheiten bei älteren Menschen und der Verbesserung des präventiven Vorgehens dienen. „Ultimatives Ziel von DO-HEALTH ist es, mehr Menschen zu ermöglichen, gesund und aktiv älter zu werden“, beendete Prof. Bischoff-Ferrari ihre Ausführungen. Weitere Informationen: DO-HEALTH-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

DO-HEALTH, Vitamin D, Omega-3, sportliche Übungen, Bewegung, ältere Menschen, Coronavirus

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