Schnellere Umsetzung von Innovationen im Gesundheitssektor
Da die Kooperation zwischen Gesundheitsdienstleistern und Industrie meist noch verzögert und fragmentiert anläuft, müssen Zusammenarbeit und Koordination optimiert werden, um dem Bedarf von Gesundheitsdienstleistern und Endnutzern besser nachzukommen.
Gemeinsam gegen Innovationsverzögerung im Gesundheitswesen
Das EU-finanzierte Konsortium Cross4Health(öffnet in neuem Fenster) unterstützte innovative KMU-geführte Projekte, die Technologie und Expertise aus den Sektoren Luft- und Raumfahrt, Energie und Kreativwirtschaft kombinieren und so die medizinische Versorgung verbessern wollen. „Eine Zusammenarbeit verschiedener Sektoren kann nicht nur Fragmentierung in der Forschung, sondern auch Innovationsverzögerung reduzieren, d. h. den Zeitraum bis zur Markteinführung von Produkten oder Dienstleistungen“, betont Sergio Ferreira, Koordinator von Cross4Health. Cross4Health unterstützte mit zwei offenen Ausschreibungen und Programmen zur Beschleunigung von Innovationen mehr als 60 KMU bei der Markteinführung ihrer Produkte. Zudem förderte es die Ideenfindung und Zusammenarbeit zwischen europäischen Unternehmen über verschiedene Wettbewerbsveranstaltungen, kollaborative Soft- und Hardware-Entwicklung (Hackathons)(öffnet in neuem Fenster), Beratung und Begleitung bei offenen Innovationsformen (Open Innovation Spaces) sowie Workshops und Webinare. Gemeinsam mit Akteuren aus dem Gesundheitswesen ermittelte Cross4Health den realen Bedarf in diesem Sektor, um anschließend Veranstaltungen und Ausschreibungen für Projektvorschläge zu planen. Dies war ein maßgeblicher Faktor, um die Beteiligung von KMU zu stärken und konkrete Verbesserungen vorzuschlagen, da der Bedarf vor Ort gut abgeglichen werden konnte.
Erfolgsgeschichten von Cross4Health
Cross4Health räumte technologische, finanzielle und personelle Risiken aus und unterstützte zahlreiche Projekte aus mehreren Fachbereichen. Die geförderten Projekte entwickelten verschiedenste Lösungen für spezifische Herausforderungen im Gesundheitswesen, u. a. neue Methoden für die Diagnostik und Selbstüberwachung. Unterstützt durch die Beschleunigungsprogramme erzielten alle Projekte hervorragende Ergebnisse in den Bereichen Unternehmertum, Vernetzung, Forschung und Finanzierung. Ein Projekterfolg ist etwa das EyeCheck-System und dessen Cloud-basierte Plattform zur Ferndiagnose von Augenerkrankungen. Benötigt wird hierfür lediglich eine Fotoaufnahme, die der örtliche Optiker vom Auge macht. Ein weiteres Beispiel ist das psychophysiologische Analysegerät VR Biomarker(öffnet in neuem Fenster), das mit quantitativer Neurophysiologie und Virtual Reality (VR) arbeitet. Virtual Recovery(öffnet in neuem Fenster) hingegen kann über eine VR-Erfahrung die Genesung beschleunigen. StrokeAI(öffnet in neuem Fenster) ermittelt aus den Daten eines EKGs (Elektrokardiogramm) in Kombination mit KI (künstlicher Intelligenz) das individuelle Schlaganfallrisiko, und das Monitoring-System G ECGms(öffnet in neuem Fenster) überwacht die Herztätigkeit in Echtzeit. Der PoC-Test (patientennahe Labordiagnostik) SNIPE(öffnet in neuem Fenster) ermöglicht bei Leberkranken die Fernüberwachung von Leberwerten und kontrolliert das Blut auf C-reaktives Protein und Ammoniak. Ein weiterer diagnostischer Schnelltest ist SeptiBell(öffnet in neuem Fenster), der bakterielle Erreger im Blut erkennt und die medizinische Versorgung einer Sepsis vereinfacht. Innovationen von Cross4Health sind zudem Babyndex(öffnet in neuem Fenster), der erste digitale Speicheltest zur Berechnung des Eisprungs, sowie das Online-Exoskelett iWalkU(öffnet in neuem Fenster), das Bewegungen erkennen und Bewegungsstörungen diagnostizieren kann. Der gelenkige Roboterarm Adamo(öffnet in neuem Fenster) unterstützt die gezielte physiotherapeutische Behandlung. Cross4Health förderte die Entwicklung verschiedener Systeme zur Fernüberwachung wie das Frühwarngerät ePrev(öffnet in neuem Fenster), das epileptische Anfälle und deren Auslöser erkennt, sowie das System PREDISPARK(öffnet in neuem Fenster) zur Fernüberwachung der Rehabilitation von Parkinson-Kranken. Der Service physioplux Trainer(öffnet in neuem Fenster) leitet physiotherapeutische Übungen zu Hause an, während KineActiv(öffnet in neuem Fenster) durch aktive Therapie die Rehabilitation nach Verletzungen fördert. Für die Rehabilitation wurden zudem Rehabilitationssysteme wie Remo(öffnet in neuem Fenster) und ReHand(öffnet in neuem Fenster) entwickelt. Um bei Atemwegserkrankungen die Umweltbelastung durch Luftschadstoffe zu messen, wurden Sensoren wie der myBUTTERFLY(öffnet in neuem Fenster) entwickelt, der mit dem personalisierten Atemanalysegerät FeNOmino(öffnet in neuem Fenster) kombiniert werden kann. „Insgesamt belegen die hervorragenden Resultate der geförderten Projekte den enormen Erfolg von Cross4Health. Wir hoffen, dass die KMU von diesen Erfahrungen profitieren und ihr Innovationspotenzial künftig voll ausschöpfen können“, schließt Ferreira.