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Fast track development of a Zika vaccine based on measles vector

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Ein sicherer, wirksamer und erschwinglicher Zika-Impfstoff

Durch die Anpassung effizienter Impfstoffplattformen und die Entwicklung relevanter Tiermodelle für Infektionsversuche arbeiten Forschende weiterhin an der Entwicklung eines wirksamen und kostengünstigen Impfstoffes gegen das Zika-Virus.

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Das in erster Linie durch den Stich einer infizierten Aedes-Mücke auf den Menschen übertragene Zika-Virus wurde bisher in 87 Ländern gemeldet. Trotz neuer Informationen zur Inzidenz, Prävalenz und den Übertragungsmustern des Virus gibt es noch keine konkrete Behandlung, geschweige denn einen Impfstoff. Ohne einen Impfstoff liegt der Fokus auf alternativen Präventionsmaßnahmen, die jedoch eine Herausforderung darstellen und nur zum Teil wirkungsvoll sind. Als es 2016 zu einem großen Zika-Ausbruch in Südamerika kam, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Virus zu einer ihrer obersten Prioritäten erklärt. Das EU-finanzierte Projekt ZIKAVAX kommt dem Aufruf der WHO nun nach. „Wir wollten einen sicheren, wirksamen und erschwinglichen präventiven Impfstoff gegen Infektionen mit dem Zika-Virus entwickeln“, sagt Nicola Viebig, wissenschaftliche Leiterin der Europäischen Impfstoffinitiative.

Vielversprechende Ergebnisse

Dazu bediente sich das Forschungsteam einer Technologie für eine Impfstoffplattform, die auf einem Masernvektorimpfstoff (MV) beruht. Die Plattform konnte bei Menschen den Konzeptnachweis erbringen und in präklinischen Tests zeigen, dass sie sich schnell an zahlreiche Pathogene anpassen kann und gegen sie wirksam ist. Zu Beginn untersuchten die Forscherinnen und Forscher mehr als 40 Zika-Antigene und wählten drei Impfstoffkandidaten für weitere Tests an Tiermodellen aus. Die Immunogenität und Schutzwirkung der rekombinanten Masern-Zika-Impfstoffkandidaten (MV-ZIKV) wurden zuerst anhand eines Mausmodells und anschließend an einem nichtmenschlichen Primatenmodell einer Zikavirus-Infektion beurteilt. Beide Modelle wurden vom ZIKAVAX-Konsortium weiter standardisiert und optimiert. „Ausgehend von den Ergebnissen wurde einer der Impfstoffkandidaten für Infektionsversuche an nichtmenschlichen Primaten ausgewählt, um seine Immunogenität und Wirkung im Vergleich zu einem Kontrollimpfstoff und einem MV-ZIKV-Impfstoff der ersten Generation zu prüfen“, erklärt Frédéric Tangy, Forschungsdirektor am Französischen Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung und Leiter der Abteilung für virale Genomik und Impfstoffe am Institut Pasteur in Paris. „Nach den vielversprechenden Ergebnissen im präklinischen Tiermodell wurde der entsprechende Impfstoffkandidat in die weitere klinische Entwicklung überführt“, ergänzt Roger Le Grand, Direktor der Forschungsabteilung der IDMIT. Der Impfstoff wurde gemäß der Guten Herstellungspraxis produziert und in Toxizitätsstudien mit wiederholter Verabreichung an nichtmenschlichen Primaten getestet. Seine Stabilität wurde über 24 Monate demonstriert, wobei die Sicherheit und Immunogenität der MV-ZIKV-Kandidaten an 48 erwachsenen Freiwilligen getestet wurde. Diese erste klinische Studie der Phase I am Menschen wurde in Österreich durchgeführt. „Die klinische Studie der Phase I zeigte, dass der Impfstoffkandidat gut verträglich ist und eine Immunantwort herbeiführt, die aktuell weiter analysiert wird“, merkt Katrin Ramsauer, wissenschaftliche Leiterin bei www.themisbio.com (Themis Bioscience), an.

Auf dem Weg zu einem wirksamen, kostengünstigen Impfstoff

Laut Nicola Viebig stellte das Fehlen von passenden Tiermodellen für Infektionsversuche ein großes Problem für die Entwicklung von Zika-Impfstoffen dar. „Das ZIKAVAX-Projekt entwickelte Modelle für Infektionsversuche nicht nur bei Mäusen, sondern vor allem auch bei nichtmenschlichen Primaten, einer Art, die von erheblicher Bedeutung für die Untersuchung von Zikavirus-Infektionen und entsprechenden Maßnahmen ist“, sagt sie. „Das ist ein großer Schritt für die Impfstoffentwicklung.“ Das im Rahmen des Projekts entwickelte Modell wird anderen Forscherinnen und Forschern aus dem öffentlichen und privaten Sektor zur Verfügung gestellt. „Allein das wird ein großes Hindernis bei der Impfstoffentwicklung beseitigen und die Chancen auf eine möglichst kostengünstige Entwicklung wirksamer Impfstoffe deutlich steigern“, so Viebig abschließend.

Schlüsselbegriffe

ZIKAVAX, Zika, Impfstoff, Virus, Tiermodell, Infektion, Europäische Impfstoffinitiative, immun, klinische Studie

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