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Novel Empowering Solutions and Technologies for Older people to Retain Everyday life activities

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Befähigung älterer Menschen zu einem unabhängigen Leben

EU-Forschende haben eine innovative Technologie entwickelt, die personalisierte Ratschläge und Unterstützung für ältere Menschen bereitstellt und gegebenenfalls die Zeitspanne verlängert, in der sie unabhängig leben können.

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Die Bevölkerungsalterung stellt in vielen westlichen Ländern eine Herausforderung dar, zum Teil aufgrund ihrer Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Dieser demografische Wandel sorgt für eine steigende Nachfrage danach, Krankheiten früher diagnostizieren und erkennen zu können, sowie nach Lösungen zur Überwachung und Nachbehandlung chronischer Erkrankungen, um ein unabhängigeres Leben zu ermöglichen. „Allgemein gesprochen bedeutet ein aktives und gesundes Altern, Gelegenheiten zur Wahrung der Gesundheit, Teilnahme und Sicherheit zu optimieren, um die Lebensqualität während des Alterungsprozesses zu verbessern“, erklärt der wissenschaftliche Koordinator von NESTORE Giuseppe Andreoni vom Polytechnikum Mailand in Italien. „Aktuelle Lösungen umfassen tragbare Technologien und Geräte, die der Messung verschiedener Körperfunktionen gewidmet sind.“ Während diese technologischen Anwendungen ältere Erwachsene dabei unterstützen können, sicher in ihrem Zuhause zu leben, steht ihrer weitläufigen Verbreitung noch ihre Nutzungsfreundlichkeit im Weg. „Diese Systeme sind oft eher technologie- als nutzungsorientiert“, fügt die Projektkoordinatorin von NESTORE Cinzia Mambretti, ebenfalls von Polytechnikum Mailand, hinzu. „Das wirkt sich negativ auf ihre Akzeptanz aus. Entsprechende Verbesserungen sind allerdings nur der erste Schritt – es sind auch Motivations- und Einbindungsmaßnahmen erforderlich.“

Ansätze für die gemeinsame Gestaltung

Das EU-finanzierte Projekt NESTORE schickte sich an, die Akzeptanz von Technologien für ein aktives und gesundes Altern zu fördern, indem es ein innovatives, multidimensionales, personalisiertes Coaching-System entwickelte. Dies wurde erreicht, indem zunächst ein integrativerer und partizipativerer Gestaltungsprozess verfolgt wurde. Potenzielle Endnutzende wurden sowohl während der Gestaltungs- als auch der Validierungsphase eingebunden. Diese gemeinsamen Gestaltungsaktivitäten ermöglichten den Entwicklerinnen und Entwicklern, die Bedürfnisse der Nutzenden zu identifizieren. Wahlmöglichkeiten und der Datenschutz stellten sich zum Beispiel als unerlässliche Anforderungen heraus. „Unsere Technologie basiert auf den Erfahrungen und aktuellen tatsächlichen Lebenssituationen älterer Menschen“, so Andreoni. Um eine weitläufige Akzeptanz zu erreichen, konzentrierte sich das Team als Nächstes darauf, eine hochgradig modulare Technologieplattform zu entwickeln. Das Ziel bestand dabei darin, die Dienstleistung so persönlich anpassbar wie möglich zu gestalten – erneut auf Grundlage des Feedbacks der Endnutzenden. „Technologien müssen die Bedürfnisse der einzelnen Menschen ansprechen“, fügt Andreoni hinzu.

Anregung zur Aktivität während des Alterungsprozesses

Von diesem Ausgangspunkt aus wurde NESTORE entwickelt, ein intelligentes cloudbasiertes System. Das System soll gesunden älteren Menschen maßgeschneiderte Ratschläge und Coaching-Inhalte bereitstellen. Unaufdringliche tragbare Sensoren sammeln Informationen über das emotionale und physische Wohlbefinden der Nutzenden. Die Ratschläge werden dann über ein Smartphone oder ein ähnliches intelligentes Objekt je nach den Vorlieben der Nutzenden übermittelt. Diese Empfehlungen können Vorschläge für eine gesunde Ernährung oder physisches Coaching umfassen oder zu sozialen Interaktionen anregen, um einer Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit vorzubeugen. Die personalisierten Ratschläge und Coaching-Maßnahmen basieren auf einem tiefgreifenden Verständnis der von den Nutzenden angegebenen Vorlieben. Tatsächlich besteht eine Schlüsselinnovation in der Gestaltung einer Funktion, die das Projektteam „interessensbasierte Handlungswege“ nennt. Diese präsentieren Hinweise und Dienstleistungen entsprechend den Vorlieben der Nutzenden und stellen gleichzeitig sicher, dass ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit insgesamt maximiert werden. Das im Rahmen des Projekts NESTORE gewonnene Wissen hat zur Vertiefung unseres Verständnisses dessen geführt, wie die Akzeptanz technologischer Ansätze erreicht werden kann, um ein aktives und gesundes Altern zu fördern. Diese Ergebnisse sind nun frei verfügbar und werden zukünftigen Forschungsbemühungen zugänglich gemacht. Die erfolgreiche Entwicklung und Erprobung von NESTORE bewies auch, dass es möglich war, mehrere Geräte und Funktionen in einer einzigen Dienstleistung zu vereinen. Das Projektteam hat inzwischen damit begonnen, auszuloten, wie die wissenschaftlichen und technologischen Ergebnisse des Projekts am besten ausgenutzt werden können. „Das NESTORE-System muss nun in realistischem Maßstab in realen Szenarien klinisch validiert werden“, merkt Mambretti an. „Das wird dazu beitragen, die Wirksamkeit und den Einfluss dieser Innovation auf die Gesellschaft in vollem Umfang zu belegen. Wir konnten bereits mehrere konkret verwertbare Ergebnisse ausmachen und Partnereinrichtungen des Projekts ergründen zurzeit die besten Strategien, um sie in die Tat umzusetzen.“

Schlüsselbegriffe

NESTORE, Altern, Krankheit, Gesundheit, Technologie, Ältere, cloudbasiert, kognitiv

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