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Inhalt archiviert am 2024-05-10

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Ein weiterer kleiner Schritt: Ein neues Zeitalter der Erforschung des Sonnensystems

Während die vorherrschende wissenschaftliche Aufmerksamkeit zu Beginn des neuen Jahrzehnts der auf der Erde grassierenden Pandemie galt, könnten die 2020er-Jahre dank der Begeisterung und des erneuten Engagements in der Weltraumforschung mit einem wiederentfachten Interesse an den „Unendlichen Weiten“ in die Geschichte eingehen. Ein neuer globaler Wettlauf zwischen den Großmächten ist im Gange, wer als Erster neue Geheimnisse über die Himmelsregion in unserer direkten Nachbarschaft, das Sonnensystem, lüften kann.

„Der Sinn des Lebens ist die Erforschung der Sonne, des Mondes und des Himmels“ – Anaxagoras, altgriechischer Philosoph

Bereits im Februar 2021 gelang es der NASA, mit ihrem Rover Perseverance auf der Marsoberfläche zu landen, und im April flog das NASA-Rotorflugzeug Ingenuity als erstes von Menschenhand gebautes Gerät über die Marsoberfläche. Auch China wollte die Gelegenheit nicht verpassen und landete im Mai seinen Rover Zhurong auf dem Mars. Selbst die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) schickten einen Satelliten auf eine Umlaufbahn um den roten Planeten. Kurzum, der Mars ist wohl das interessanteste Reiseziel der Menschheit des Jahres 2021. Näher an zu Hause hat SpaceX kürzlich Geschichte geschrieben, indem es ein Team von Weltraumreisenden zur Internationalen Raumstation beförderte – das erste Mal, dass ein privates Unternehmen mit der Reise beauftragt wurde. Dies unterstreicht auch, wie die Weltraumforschung heute nicht nur mächtigen Regierungen vorbehalten ist, sondern auch ein florierender kommerzieller Weltraumsektor ist. Noch in diesem Jahr wird die BepiColombo-Mission, eine gemeinsame Mission der europäischen und japanischen Weltraumbehörden, ihr beabsichtigtes Ziel Merkur erreichen – einen Planeten, über den wir noch relativ wenig wissen. Schließlich werden eifrig Pläne entwickelt, um Menschen in diesem Jahrzehnt im Rahmen des Artemis-Programms der NASA zum Mond zurückzubringen. Die oben genannten Meilensteine und geplanten Projekte sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Und natürlich sitzt Europa nicht untätig herum, während der Rest der Welt sein Interesse am Weltraum wiederentdeckt. Kürzlich hat die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ihre Agenda 2025 vorgestellt, die umreißt, wie Europa seine vollwertige Rolle in der Weltraumforschung spielen und seinen proportionalen Anteil an einer aufstrebenden weltweiten Weltraumwirtschaft sichern kann. Speziell im Hinblick auf die weitere Erforschung des Sonnensystems besagt die Agenda 2025 ehrgeizig, dass die Europäische Weltraumorganisation danach streben wird, bis Ende der 2020er-Jahre den ersten Europäer auf den Mond zu bringen und Europas Rolle bei der Erforschung des Mars durch den Menschen zu definieren. Unterstützt und getragen werden diese Ambitionen durch die engagierte Forschung höchst motivierter und talentierter europäischer Astronominnen und Astronomen, von denen viele durch das EU-Programm Horizont 2020 gefördert werden. Tatsächlich ist es nicht unbedingt nötig, Astronautin oder Astronaut, ein robotischer Rover oder eine Sonde zu sein, um zur Erforschung unseres Sonnensystems beizutragen – ein Großteil der Arbeit wird hier unten auf der Erde erledigt. In der diesjährigen Weltraumausgabe treffen wir sieben EU-finanzierte Projekte, die einen positiven Beitrag zu Europas Weltraumambitionen leisten, wie die Entwicklung eines wirklich hochtechnologischen Mondrovers, die Bemühungen um detailliertere und umfassendere Karten von Mars, Merkur und dem Mond sowie die Studie, ob die Bedingungen für Leben auch anderswo in unserem Sonnensystem möglich sind, wie zum Beispiel auf Titan, einem der vielen Monde des Saturn. Vielleicht können wir bis 2030 zurückblicken und die oben genannten Arbeiten, nicht nur die Bekämpfung einer unerbittlichen Pandemie, als unsere größte wissenschaftliche Errungenschaft des Jahrzehnts zählen. Vielleicht können wir auch eine neue Generation von Weltraumreisenden auf dem Mond feiern und vielleicht, nur vielleicht, eine galante Crew, die auf dem Weg ist, dem roten Planeten persönlich Hallo zu sagen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schicken Sie uns Ihre Fragen und Vorschläge an: editorial@cordis.europa.eu.

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Category: Lebensmittel und natürliche Ressourcen Lebensmittel und natürliche Ressourcen