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Inhalt archiviert am 2024-04-19

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Ein großer Schritt nach vorn: Ferninspektionstechnologie für Schiffe

Ein Massengutfrachter diente jüngst als Testort für eine Reihe von Ferninspektionsverfahren. Dabei wurde demonstriert, wie Robotiklösungen schnellere, sicherere und effizientere Schiffsinspektionen ermöglichen können.

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Verschiedene Arten von Ferninspektionsverfahren wurden kürzlich auf einem doppelwandigen Supramax-Massengutfrachter des griechischen Spediteurs Oceanbulk Maritime getestet. Die Tests wurden vom belgischen Zertifizierungsunternehmen Bureau Veritas durchgeführt, das den Konzeptnachweis erbrachte und den Einsatzzweck der Ferninspektionsinstrumente bestätigte. Der griechische Spezialist für technische Dienstleistungen Glafcos Marine lieferte und betrieb die Ferninspektionsverfahren, die u. a. mit einer Drohne, magnetischen Kletterrobotern und einem ferngesteuerten Miniaturfahrzeug ausgestattet waren. Glafcos Marine ist ein Partner im EU-finanzierten Projekt BugWright2, das sich auf die Markteinführung der Ferninspektionsverfahren vorbereitet.

Inspektion von Schiffsladeräumen, Schiffsstruktur und Schiffstanks

Die Inspektion fand während des kürzlichen Besuchs des Massengutfrachters in der Neorion-Werft auf der Insel Syros, Griechenland, statt. Dabei wurden Arbeiten am Heck durchgeführt, die einen speziellen Ballastzustand erforderten. Das ferngesteuerte Miniaturfahrzeug wurde für Unterwasserinspektionen der gefluteten Tanks eingesetzt. Dies ersetzte das Lenzen. Außerdem wurden die Laderäume und die Struktur mit der Drohne sowie mit magnetischen Kletterrobotern, die mit Ultraschall-Sensoren zur Dickenmessung ausgestattet waren, untersucht. Diese beiden Technologien sparten Zeit und Geld, da sie Hebebühnen und Seilzugang überflüssig machten. Da sich die Drohnen und Kletterroboter sowohl in vertikalen als auch umgekehrten Ebenen bewegten, sorgten sie auch für die nötige Standfestigkeit für Nahaufnahmen und Ultraschalldickenmessungen. Paillette Palaiologou, Vizepräsidentin der Gebiete Griechenland, Schwarzes Meer und Adriatisches Meer für Bureau Veritas, zeigte sich von den Ergebnissen beeindruckt. „Die Qualität, Auflösung und Detailtreue der Bilder sind hervorragend. Wir haben jetzt auch ein besseres Verständnis für das Potenzial, das beispielsweise eine Kombination aus Drohnen und Kletterroboter innehaben. Wir können mit einer Drohne eine erste Gesamtvermessung vornehmen – auch in schwer zugänglichen Bereichen, wie etwa Ladeluken, wie wir es in diesem Fall getan haben. Sollte eine genauere Untersuchung notwendig werden, kann ein Kletterroboter für detailliertere Bilder eingesetzt werden“, berichtete sie in einer Pressemitteilung, die auf ‚Hellenic Shipping News Worldwide‘ veröffentlicht wurde. Palaiologou erklärte weiter, warum solche Ferninspektionsverfahren wichtig sind: „Sie helfen bei der Genauigkeit, Geschwindigkeit und Aufzeichnung unter allen möglichen Bedingungen. Unsere Sachverständigen und die Kundschaft werden sich zunehmend auf die Analyse der gewonnenen Informationen und Daten konzentrieren können – mit größerer Sicherheit, in höherer Geschwindigkeit und mit weniger Aufwand.“ Milena Pappas von Oceanbulk Maritime merkte zu den Tests des Ferninspektionsverfahrens an: „Während der Testdurchführungen vor Ort wurde deutlich, dass Roboterdienste ein sehr nützliches und effizientes Werkzeug darstellen können, insbesondere in schwierigen Bereichen (obere Teile der Laderäume) und bei widrigen Bedingungen (volle Ballasttanks). Durch den Einsatz von Drohnen und ferngesteuerten Fahrzeugen konnten alle Nahinspektionen und Ultraschalldickenmessungen auf eine viel sicherere, effizientere und schnellere Weise durchgeführt werden.“ Diese Bemühungen fördern das Ziel des Projekts BugWright2 (Autonomous Robotic Inspection and Maintenance on Ship Hulls and Storage Tanks), die europäische Landschaft der Robotik für die Inspektion und Wartung von Infrastruktur zu verändern. Leonidas Drikos, Mitbegründer und Geschäftsführer von Glafcos Marine, bezeichnete die Testinitiative von Bureau Veritas als „einen großen Schritt, eigentlich den bisher größten, der Schiffsinspektionen von der rein menschlichen Ausführung hin zu einer kombinierten Mensch-Roboter-Teamleistung ermöglicht“. Weitere Informationen: BugWright2-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

BugWright2, Schiff, Frachtträgerschiff, Ferninspektion, Drohne, Kletterroboter, ferngesteuertes Fahrzeug, Robotik

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