Die Kompetenzen für energieeffizientes Bauen in Nordmazedonien erhöhen
Der nationale Qualifikationsfahrplan für Nordmazedonien wurde im Rahmen der Initiative BUILD UP Skills angefertigt, um im Land die Kompetenzen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen zu erhöhen. In diesem Fahrplan werden die erforderlichen Kompetenzen dargelegt, es wird aufgezeigt, wo ein Fachkräftemangel besteht, und es wird gefordert, dass die Ausbildung bei Bedarf erweitert wird. Das EU-unterstützte Projekt TRAINEE (TowaRd market-based skills for sustAINable Energy Efficient construction) hat Schulungen für die im Fahrplan aufgeführten vorrangigen Kompetenzen entwickelt, um Hindernisse wie den Mangel an Ausbildungspersonal/Schulungsanbietern und die geringe Marktnachfrage nach Kenntnissen in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen zu überwinden. Im Projekt wurde auch ein Wissenszentrum eingerichtet, das neben dem Zugang zu Schulungen auch ein Online-Instrument anbietet, mit dem Hauseigentumsparteien die Energieeffizienz ihrer Gebäude bewerten können – eine regionale Premiere. „Die Sensibilisierung war entscheidend. Obwohl zum Beispiel die Gebäudeinformationsmodellierung weltweit eine wichtige Innovation im Bauwesen darstellt, war sie in Nordmazedonien kaum bekannt. Deshalb haben wir Schulungen und einen Vorschlag für die landesweite Einführung entwickelt“, sagt Projektkoordinatorin Jadranka Arizankovska von der Wirtschaftskammer Nordmazedonien.
Qualifikationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Zunächst wurden freiwillige Qualifikationsprogramme aus früheren Projekten von BUILD UP Skills und ein Verfahren zur Anerkennung früher erworbener Kompetenzen für verschiedene Berufsgruppen wie Baustellenbeschäftigte, Fachleute für Technik, Ingenieurwesen, Architektur und Design sowie Fachkräfte für die Installation von Solarthermie- und Photovoltaikanlagen aktualisiert, um die Kompetenzen dieser Arbeitskräfte für Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen zu erhöhen. TRAINEE arbeitete daraufhin an neun neuen Schulungsthemen für diese Gruppen. Der neue Kurs für Gebäudeinformationsmodellierung für Fachleute, Entscheidungsverantwortliche, Bauleute und Hersteller verwendet die Software ACCA. Da es sich um ein interoperables offenes Instrument für Gebäudeinformationsmodellierung handelt, das vom Branchenverband buildingSMART zertifiziert und genehmigt wurde, sind Qualität und Nachhaltigkeit gewährleistet. Der Weg zur Anerkennung früher erworbener Kompetenzen für die Zertifizierung wurde für 11 Berufe mit 429 Auszubildenden erprobt, von denen 369 zertifiziert wurden. Alle neun der neuen Ausbildungsprogramme wurden mit 234 Auszubildenden erprobt, von denen 183 zertifiziert wurden. „Wir haben festgestellt, dass kurze Schulungen mit kleinen Gruppen von 6 bis 10 Personen, die weniger Theorie enthalten und als Ausbildung am Arbeitsplatz organisiert sind, am effektivsten sind“, bemerkt Arizankovska. Zur Förderung der Energieeffizienz wurde im Projekt zudem ein Online-Instrument für das Wissenszentrum angefertigt, mit dem die Nutzenden (Eigentums- und Mietparteien von Häusern) die Energieeffizienz ihres Gebäudes bewerten und Verbesserungsvorschläge machen können.
Hochwertigere Gebäude, Energieeinsparungen und zusätzliche Arbeitsplätze
Das Wissenszentrum, das sich in Skopje an der Engineering Institution of Macedonia befindet, verfügt derzeit über die Kataloge, die für die geplanten Schulungen Verwendung finden. Bisher wurden 20 Vereinbarungen mit Bauunternehmen getroffen, die daran interessiert sind, ihre Beschäftigten an der Schulung teilnehmen zu lassen. Das Zentrum beherbergt auch das online durchsuchbare Register der zertifizierten Beschäftigten und Ausbildenden des Projekts, um die Sichtbarkeit von Energieeffizienz und die entsprechende Nachfrage weiter zu vergrößern. „Es war für die Behörden als Grundlage für ein nationales Register lizenzierter Installationsfirmen für erneuerbare Energiequellen in Übereinstimmung mit der Erneuerbare-Energien-Richtlinie von Interesse“, fügt Arizankovska hinzu. Das Zentrum arbeitet nun daran, die offizielle Überprüfung der Schulung durch nationale Institutionen für Erwachsenenbildung sicherzustellen. Die Projektergebnisse tragen auch zu den europäischen Bemühungen um die Standardisierung von Qualifikationen bei, wie z. B. ISO 17024 für Berufsprofile, wobei TRAINEE in Griechenland, Kroatien und Slowenien die Methodik zur gegenseitigen Anerkennung von Qualifikationen zwischen Ländern ausgearbeitet und erprobt hat. „In der Zwischenzeit muss mehr unternommen werden, um bei den Baustellenbeschäftigten, die diesen Ansatz als Mittel zur Zertifizierung noch nicht in vollem Umfang zu schätzen scheinen, insbesondere für die Vorteile der Anerkennung früher erworbener Kompetenzen zu werben“, so Arizankovska. Das TRAINEE-Team hat die Fortsetzung seiner Arbeit durch das laufende Horizont-2020-Projekt SEEtheSkills sichergestellt, das darauf abzielt, die Nachfrage nach Kompetenzen für energieeffizientes Bauen durch einen neuartigen Ansatz anzuregen, der deren Sichtbarkeit, Validierung und Wert erhöht.
Schlüsselbegriffe
TRAINEE, Nordmazedonien, Gebäudeinformationsmodellierung, nachhaltig, Bau, Gebäude, Kompetenzen, Ausbildung, Energieeffizienz, erneuerbare Energien