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Cost effective solution against insects in long-term grain storage by natural diatomaceous earth

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Eine sichere und natürliche Alternative zu giftigen Insektiziden

Diatomeenerde, ein natürlich vorkommender Sand, ist ein gängiges Hilfsmittel bei Schädlingsbefall im Haushalt oder Garten. Es nimmt außerdem eine zentrale Rolle in den EU-Bemühungen ein, Phosphin-basierte Verfahren aus der Getreideversorgungskette zu eliminieren.

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Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gehen zwischen 20 % und 40 % der weltweiten Pflanzenproduktion an Schädlinge verloren. Diese Zahlen werden aufgrund des Klimawandels und des zunehmenden Güterverkehrs vermutlich noch steigen. Eine Methode, Ernteeinbußen zu verhindern, sind synthetische Insektizide. Diese sind zwar nützlich, doch die Ansammlung einiger Insektizide in der Umwelt können dem Menschen und der Tierwelt Schaden zufügen. Mit einem Schwerpunkt auf der Getreidelagerung bietet das EU-finanzierte Projekt PestiSi eine innovative Lösung: PestiSi, ein extrem wirksames Insektizid, das nach dem Projekt benannt wurde. „Es ist sicher und natürlich und kann bei langfristiger Getreidelagerung eingesetzt werden“, betont László Berta, der Projektkoordinator und Geschäftsführer von Pentele Mg. Zrt., einem Unternehmen, das landwirtschaftliche Projekte betreut. PestiSi kann Phosphine und andere giftige Chemikalien bei der Getreidelagerung ersetzen und damit die EU unterstützen, die Ziele der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ einzuhalten, sowie den Einsatz und das Risiko chemischer Pestizide zu senken.

Nähere Betrachtung

Der aktive Bestandteil in PestiSi ist Diatomeenerde, Silizium aus den fossilen Überresten von Phytoplankton. „Insekten atmen über ein Kapillarsystem: Die Luft gelangt in die Atemlöcher und bewegt sich durch das Trachealsystem“, merkt Berta an. Die Atemlöcher werden durch kleine Härchen geschützt, sodass kein normaler Staub in den Körper gelangt. „Doch die nadelartigen Kristalle der Diatomeenerde können in diese Löcher gelangen und Insekten töten“, erklärt Berta. Hinsichtlich der Sicherheit von Diatomeenerde unterstreicht er: „Da es nicht chemisch sondern mechanisch arbeitet, ist es absolut unbedenklich für Menschen und andere Wirbeltiere.“ Konventionelle Behandlungen mit Phosphinen sind jedoch hochgiftig und schädlich. PestiSi tötet Schädlinge innerhalb von zwei Wochen und eine einzige Behandlung reicht für ein Jahr. Somit ist sichergestellt, dass das Getreide nicht verdirbt. Das Insektizid vom Getreide zu trennen ist einfach. Doch da die erforderliche Behandlungsmenge unter dem Schwellenwert des Europäischen Kodex zu anorganischen Staubrückständen liegt, muss es gar nicht entfernt werden.

Markteinführung

Das Projektteam hat die Entwicklung des Produktes abgeschlossen und es in industriellem Maßstab validiert. Außerdem hat es eine Vermarktungsstrategie entworfen und Vertriebskanäle verwaltet. „Wir konnten all unsere Ziele im Rahmen des Projekts erreichen“, bestätigt Berta. Im Hinblick auf die zentralen Ergebnisse fügt er hinzu: „Wir haben bei den Projektarbeiten herausgefunden, dass wir erfolgreich von der Ebene des Machbarkeitsnachweises auf die Produktebene wechseln konnten, indem wir die Tests nicht nur im Labor, sondern in industriellem Maßstab durchgeführt haben.“ Diese Tests wurden von zertifizierten Kontroll- und Prüfunternehmen, einschließlich SGS und MertControl durchgeführt und überwacht. Beide bestätigten die hohe Wirksamkeit des Produkts. „Wir entwickelten auch ein Mischsystem auf Industrieniveau, das auf effiziente Weise große Mengen Getreide mit PestiSi mischen und die elementare gleichmäßige Verteilung des Produkts im Getreide sicherstellen kann“, ergänzt Berta. Nach Vollendung des Systems wurde im Januar 2021 eine Patentanmeldung eingereicht. Zusätzliche brachte das Projekt eine Gruppe interessierter Parteien und möglicher Erstkundinnen und -kunden zusammen. „Der Markt bewegt sich auf natürliche Insektizide zu und wendet sich von Chemikalien wie Phosphinen ab. Produkte mit Diatomeenerde sind die vielleicht beste Alternative zu den aktuellen chemischen, hochgiftigen Insektiziden. Wir arbeiten jetzt daran, eine möglichst große Bandbreite an Nutzenden zu erreichen“, meint Berta abschließend.

Schlüsselbegriffe

PestiSi, PestiSi-Insektizid, langfristige Getreidelagerung, Diatomeenerde, Insektizid, Getreide, giftig, Phosphine, Chemikalien, Schädlinge, Ernte