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Technology, training and knowledge for Early-Warning / Early-Action led policing in fighting Organised Crime and Terrorism

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Verbrechensbekämpfung durch Technologie und Zusammenarbeit

Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und gemeinsam genutzte Daten helfen den Strafverfolgungsbehörden, den kriminellen Organisationen einen Schritt voraus zu sein.

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Heutzutage scheint alles auf Digitalisierung zu setzen – und die kriminelle Schattenseite der Welt macht hier keine Ausnahme. Organisierte Verbrechen und terroristische Organisationen bedienen sich immer häufiger neuer Informations- und Kommunikationstechnologien – und das in alarmierender Geschwindigkeit. Für die Strafverfolgungsbehörden wird es immer schwieriger, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten und mit ihrer Arbeit nachzukommen. Laut Europol stellt die Technologielücke zwischen kriminellen Vereinigungen und der Polizei „vielleicht die größte Herausforderung für die Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt“ dar. Für das EU-finanzierte Projekt COPKIT lässt sich die Schließung dieser Lücke mithilfe der erkenntnisgestützten Polizeiarbeit meistern. „Erkenntnisgestütztes Polizeiwesen bietet einen Rahmen, um Strafverfolgungsmaßnahmen zu lenken, Prioritäten zu setzen und Ressourcen zu optimieren“, sagt Raquel Pastor, Forscherin bei Engineering Systems for the Defence of Spain (Isdefe) und Koordinatorin von COPKIT. „Dank eines datengestützten Ansatzes bei der Polizeiarbeit werden die Strafverfolgungsbehörden besser in der Lage sein, die Nutzung neuer Technologien durch die organisierte Kriminalität zu analysieren, zu untersuchen, einzudämmen und zu verhindern.“

Ein System für frühzeitige Warnung und Maßnahmen

Das Herzstück des Projekts besteht aus einem innovativen System der Frühwarnung und des rechtzeitigen Handelns, das laut Pastor zur Verbesserung der Lageerkennung in Strafverfolgungsbehörden eingesetzt werden kann. „Der Ansatz für frühzeitige Warnung und Maßnahmen unterstützt die Strafverfolgungsbehörden bei der effizienteren Untersuchung von Straftaten, die mit der kriminellen Nutzung neuer Technologien einhergehen“, erklärt sie. „Dieses System kann auch die strategischen Analysefähigkeiten der Strafverfolgungsbehörden verbessern, so dass sie den kriminellen Organisationen immer einen Schritt voraus sind, wenn diese Technologien zur Ausführung von Straftaten nutzen wollen.“ Dabei werden eine Reihe von Techniken der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens eingesetzt, um große und kleine Datenmengen zu sammeln und zu analysieren. Diese Daten werden dann vom System ausgewertet und helfen bei der Analyse. So kann die Entstehung von Verbrechen erkannt und selbst schwache Signale, Warnungen sowie neue Trends können ermittelt werden. Durch die Meldung potenzieller und neu auftretender Bedrohungen können Personen mit Entscheidungsbefugnis daraufhin Frühwarnpläne zu deren Bekämpfung ausarbeiten.

Eine wirksamere Reaktion auf kriminelle Aktivitäten

Das System für frühzeitige Warnung und Maßnahmen überwindet einen der größten Schwachpunkte in der Polizeiarbeit: die getrennte Erfassung von Informationen. Die derzeitigen Methoden vernachlässigen beispielsweise die Möglichkeit, dass lokale Polizeiorganisationen kontinuierlich örtlich analysierte Kriminalitätsdaten in Modelle einspeisen und diese Informationen zwischen Fachleuten, Abteilungen und möglicherweise mit anderen Behörden austauschen können. „Die Realität ist, dass kein einziges Team über das Wissen, die Ressourcen, die Daten oder die Zeit verfügt, um ein solches System zu speisen“, merkt Pastor an. „Das ist das Schöne an COPKIT: Es bietet Strafverfolgungsbehörden aus ganz Europa einen Ansatz und die Werkzeuge – einschließlich einer Wissensdatenbank – um Wissen zu generieren, zu teilen und zu nutzen, aber auch, um im Interesse einer verbesserten Verbrechensbekämpfung zusammenzuarbeiten.“ Pastor zufolge wird der COPKIT-Ansatz dazu beitragen, das Verständnis zu verbessern und erweitern, wenn es um die Entwicklung krimineller Aktivitäten geht. Außerdem können solche Informationen ständig aktualisiert werden. Da nicht-sensible Muster und Erkenntnisse nicht extrahiert werden können, werden die Fallstricke der gemeinsamen Nutzung sensibler Informationen vermieden. „Die gemeinsame Nutzung und ständige Aktualisierung von verbrechenbezogenen Modellen und Mustern durch die vielen in verschiedenen Mitgliedstaaten tätigen Strafverfolgungsbehörden gewährleistet eine schnellere Verbreitung neuer Erkenntnisse und eine wirksamere Reaktion auf kriminelle Aktivitäten“, so Pastor. Noch bedeutender ist jedoch möglicherweise, dass COPKIT ein Instrument bietet, das die Strafverfolgungsbehörden tatsächlich einsetzen werden. „Es handelt sich nicht nur um eine Theorie, sondern um ein operatives Instrument, das die Polizei gerne in ihre regulären Arbeitsabläufe einbindet“, fügt Pastor hinzu. Die COPKIT-Partner arbeiten aktiv daran, diese Lösungen den Strafverfolgungsbehörden in ganz Europa zur Verfügung zu stellen, um sie zu einer verbesserten Bekämpfung aktueller und zukünftiger krimineller Aktivitäten zu befähigen und so die Sicherheit in Europa zu fördern.

Schlüsselbegriffe

COPKIT, Kriminalität, Technologie, Daten, Strafverfolgungsbehörden, kriminelle Aktivitäten, organisierte Kriminalität, terroristische Organisationen, Europol, erkenntnisgestützte Polizeiarbeit, Polizei, künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen

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