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Advanced tools for fighting oNline Illegal TrAfficking

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Fortgeschrittene analytische Instrumente zur Bekämpfung von Online-Kriminalität

Im Namen der Strafverfolgungsbehörden wurden neue Big-Data-Analyseverfahren und fortgeschrittene Hilfsmittel zur Entscheidungsunterstützung entwickelt. Diese könnten Ermittlungen und Verurteilungen im Zusammenhang mit illegalem Online-Schwarzhandel erleichtern.

Die Gefahr, die vom Online-Schwarzhandel mit Waffen, Drogen und gefälschten Arzneimitteln ausgeht, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Ein Grund dafür ist, dass das Internet der organisierten Kriminalität neue Möglichkeiten bietet, zusammenzuarbeiten und ihre kriminellen Machenschaften zu organisieren, sowie anonyme Online-Zahlungen mit Kryptowährungen(öffnet in neuem Fenster) ermöglicht. „Synergien zwischen Schwarzhandel und der Finanzierung von Terrorismus sind ein weiterer aufstrebender Trend, der zu neuen organisierten kriminellen Zusammenschlüssen führen könnte“, so der Projektkoordinator von ANITA(öffnet in neuem Fenster) Ernesto La Mattina vom italienischen Unternehmen Engineering Ingegneria Informatica(öffnet in neuem Fenster). „Wir müssen neue, innovative Wege finden, diese illegalen Aktivitäten im Internet zu erkennen, sowie effektivere Möglichkeiten, gegen sie vorzugehen. Dazu müssen wir die Einschränkungen unserer aktuellen Ansätze an die Erfassung und Verwendung von Daten bestimmen, und aufzeigen, wie neue Technologien angewandt werden könnten.“

Effektive Plattform für Ermittlungsverfahren

Das Projekt ANITA brachte 17 Partnereinrichtungen aus ganz Europa zusammen, darunter Polizeibehörden, die akademische Welt und Strafverfolgungsbehörden. Das Ziel bestand in der Entwicklung neuer Hightech-Instrumente, um gegen ausufernden illegalen Handel vorzugehen, und in der Förderung kooperativerer, grenzübergreifender Ansätze zur Lösung dieser Aufgabe. Zu diesem Zweck wurden neue Anwendungen zur Erkennung und Analyse von Online-Inhalten sowie zur Überwachung verdächtiger Aktivitäten im Internet entwickelt. Diese Instrumente umfassen ein Analyseverfahren für Kryptowährungsnetzwerke, fortgeschrittene Hilfsmittel zur Analyse von Big Data(öffnet in neuem Fenster) und Videos, zur Textübersetzung in mehrere Sprachen sowie zum Data-Mining. Dieses Instrumentarium wurde dann in die ANITA-Plattform integriert. Dort finden die Strafverfolgungsbehörden die Hilfsmittel und Informationen, die sie benötigen, um spezielle Ermittlungsverfahren zu unterstützen, sowie Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen an anderen Orten in der Welt. „Das Herzstück der Plattform bildet der ANITA Knowledge Graph“, erklärt La Mattina. „Dort werden alle Informationsquellen, die für einen konkreten Fall relevant sind, gespeichert und können durchsucht und visualisiert werden.“ Davon ausgehend können die Hilfsmittel der Plattform die Anwendenden dabei unterstützen, die Puzzleteile eines Ermittlungsverfahrens zusammenzusetzen und Muster in den illegalen Aktivitäten zu erkennen. Durch die Automatisierung der Analyse gewaltiger Mengen ermittlungsrelevanter Daten können nützliche Empfehlungen und Ratschläge ausgesprochen werden. „Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ANITA den Strafverfolgungsbehörden ermöglicht, Verbindungen herzustellen und den gesamten Ermittlungsverlauf vor Gericht zu rekonstruieren“, so La Mattina. „Das Endergebnis ist eine vollständige integrierte Plattform, die unseres Erachtens nach Strafverfolgungsbehörden dabei unterstützen könnte, effektivere und effizientere Ermittlungen zu illegalem Handel durchzuführen.“

Wertvolles Unterstützungsinstrument

La Mattina zeigt sich zuversichtlich, dass ANITA einen erheblichen Beitrag zum Kampf gegen illegalen Online-Handel leisten wird. „Das fertige System wurde in zwei Pilotsitzungen von sechs Strafverfolgungsbehörden erprobt“, fügt er hinzu. „Wir sind außerdem der Auffassung, dass die Plattform dank ihrer Hilfsmittel zur Analyse von Big Data den politisch Verantwortlichen und bei Sicherheitsanalysen von Nutzen sein kann. Beispielsweise könnten diese verwendet werden, um die aktuelle Struktur des illegalen Handels zu bewerten und zukünftige Trends vorherzusehen.“ Die Partnereinrichtungen des Projekts ANITA arbeiten zurzeit daran, die verfügbaren Hilfsmittel weiter zu verbessern und die Plattform in den relevanten Einsatzumgebungen weiter zu erproben. Das Ziel besteht nun darin, die Lösung zur Marktreife zu bringen und ihr Potenzial als Schulungsinstrument auszuschöpfen. „Dieses Projekt ist eine Erfolgsgeschichte“, so La Mattina. „Die Plattform ist inzwischen in der ganzen EU bekannt und stößt bei Ermittlerinnen und Ermittlern auf hervorragende Resonanz. Mehrere Strafverfolgungsbehörden, die nicht zum Konsortium gehören, haben darum gebeten, das System selbst ausprobieren zu dürfen, und die Plattform wurde bereits in mehreren polizeilichen Schulungsaktivitäten eingesetzt.“

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