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Translation for breaking language barriers in the railway field

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Sprachwerkzeug zur Unterstützung des grenzübergreifenden Schienennetzes

Dank einer Prototyp-Anwendung für Tablets kann Triebfahrzeug- und Kontrollpersonal trotz Sprachbarriere miteinander kommunizieren. Das trägt zu einem reibungslosen, sicheren und zuverlässigen Schienenverkehr in Europa bei.

Der Straßengüterverkehr in Europa ist aus wirtschaftlicher Sicht zwar wichtig, hat jedoch durch hohe CO2-Emissionen und Todesfälle im Straßenverkehr einen faden Beigeschmack. Um diesen Problemen gegenzusteuern, müssen mehr Güter auf der Schiene transportiert werden. „Würden 30 % des Güterverkehrs bis 2030 auf die Schiene verlagert werden, könnten schätzungsweise 290 Millionen Tonnen CO2 eingespart und 40 000 vorzeitige Todesfälle durch die geringere Umweltverschmutzung sowie 5 000 Todesopfer durch vermiedene Lkw-Unfälle verhindert werden“, sagt Sandra Gehenot. Sie ist die Projektkoordinatorin von Translate4Rail und Direktorin für Güterverkehr beim Internationalen Eisenbahnverband in Frankreich. „Wir sind überzeugt, dass dieses ehrgeizige Ziel auch erreicht werden kann.“ Dafür müssen zuerst jedoch einige große Hürden überwunden werden. Eines der größten Probleme ist die Sprachbarriere, die den internationalen Bahnbetrieb noch immer einschränkt. „Die aktuelle Gesetzgebung sieht vor, dass nur Triebfahrzeugführerinnen und -führer mit Sprachkenntnissen im internationalen Schienenverkehr eingesetzt werden können“, so Gehenot. „Dadurch ist der Sektor stark von knappen und teuren Ressourcen abhängig.“ Die Überwindung der Sprachbarriere ist also entscheidend, damit die Eisenbahninfrastruktur mehr Kapazitäten hat sowie flexibler und zuverlässiger wird. „Der Sektor braucht dringend umsetzbare Lösungen“, fügt Gehenot hinzu. „Genau darum gibt es das Projekt Translate4Rail.”

Grenzübergreifende Kommunikation

Hauptziel von Translate4Rail, Bestandteil des EU-finanzierten Projekts Shift2Rail, war es, dass alle Triebfahrzeugführerinnen und -führer sicher in einem Land eingesetzt werden können, dessen Nationalsprache sie nicht sprechen. Dazu entwickelte das Projektteam eine App für Tablets, die eine einfache, sichere und effiziente Kommunikation zwischen dem Triebfahrzeug- und Kontrollpersonal ermöglicht – und das in allen europäischen Sprachen. Zunächst trug das Team alle üblicherweise ausgetauschten Informationen zusammen und erstellte eine Liste mit vordefinierten Nachrichten, die normale und außergewöhnliche Umstände in allen Ländern miteinbeziehen. Anschließend wurde eine Prototyp-Anwendung für Tablets entwickelt, die mit einer Spracherkennungs- und Übersetzungssoftware ausgestattet wurde. Das System funktioniert so: Während einer Zugfahrt kann beispielsweise eine Triebfahrzeugführerin aus Italien mit einem Kontrolleur aus Österreich über die App kommunizieren. Die Spracherkennungssoftware wandelt ihre Stimme dann in einen Text auf dem Bildschirm um, der dann bearbeitet oder gesendet werden kann. Dabei werden vordefinierte Nachrichten als sicheres Kommunikationsmittel eingesetzt. Die Nachricht wird dann ins Deutsche übersetzt und an den österreichischen Kontrolleur gesendet, der der Fahrzeugführerin auf die gleiche Art und Weise antworten kann. Der Prototyp wurde unter Laborbedingungen getestet, bevor er von verschiedenen Beteiligten auf der Strecke Österreich–Italien getestet wurde.

Schlüsselbegriffe

Translate4Rail, Bahn, Güter, Verkehr, Sprache, Übersetzung, Software

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