Effiziente Mineralienexploration mit geringeren Auswirkungen auf die Umwelt
Der schnelle Ausbau von sauberen Energietechnologien im Rahmen der Energiewende hat zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Mineralien wie Kobalt, Kupfer, Lithium, Nickel und Zink geführt. Eine sichere und nachhaltige Verfügbarkeit von Rohstoffen bildet eine Voraussetzung für eine widerstandsfähige Wirtschaft. Kritische Rohstoffe sind ein Schlüssel für den Übergang zu einer umweltfreundlichen und digitalen Wirtschaft. Sie sind von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung der strategischen Eigenständigkeit der EU. Kritische Rohstoffe sind besonders entscheidend für die Umgestaltung des EU-Energiesystems im Hinblick auf unsere Klimaziele für 2030 und dafür, dass Europa bis 2050 klimaneutral wird. Die Exploration von Mineralien ist mit Hindernissen behaftet. Dazu gehören die unterschiedlichen geologischen Bedingungen, die Gefährdung der Umwelt und die Sedimentbedeckung durch Gletscher in den arktischen Regionen Nordeuropas. Außerdem sind die wichtigsten metallproduzierenden Regionen Mitteleuropas dicht besiedelt, und vielerorts ist die öffentliche Akzeptanz ein wesentliches Problem.
NEXT: Schritte für eine umweltverträgliche Exploration von Mineralien
Das Hauptziel des EU-finanzierten Projekts NEXT bestand in der Entwicklung neuer Technologien für die Mineralexploration, mit denen Kosten, Zeit und die Natur selbst geschont werden. An dem Projekt waren 16 Partner aus sechs EU-Mitgliedstaaten (Deutschland, Spanien, Frankreich, Malta, Finnland und Schweden) beteiligt, welche die wichtigsten metallproduzierenden Regionen Europas vertreten. Im Rahmen des Projekts wurden die neuen umweltfreundlichen Technologien für verschiedene Arten von Mineralvorkommen optimiert und getestet. Die wichtigsten metallogenen Gürtel der sechs Länder weisen vielfältige geologische Bedingungen auf und sind dennoch als Quellen für wichtige Metalle geeignet. „Unser Ziel war es, die Effizienz der Exploration von Mineralien zu verbessern“, so Vesa Nykänen, Professor für Geoinformatik am Geologischen Forschungszentrum Finnlands und wissenschaftlicher Koordinator von NEXT.
Neue Explorationstechnologien
Zu den im Projekt entwickelten Explorationstechnologien gehören geologische Modellierung, geochemische Explorationsuntersuchungen sowie neuartige geophysikalische Methoden auf Drohnenbasis. Ferner konzentriert sich NEXT auf die Modellierung von Mineralsystemen, die Datenverarbeitung und die Datenintegration mit Methoden der künstlichen Intelligenz. Insgesamt sollen diese Ansätze die Entdeckung von Erzvorkommen beschleunigen, die Gesamtproduktivität erhöhen und Bohrungen, die bei der Exploration von Erzvorkommen mit Abstand am teuersten sind, minimieren. Die von der Forschungsgruppe erstellten Modelle verbessern das Verständnis der geologischen Rahmenbedingungen, die den erzbildenden Prozessen zugrunde liegen. Die Verknüpfung geophysikalischer und geochemischer Informationen hilft außerdem, die Struktur und Beschaffenheit des zu untersuchenden Bodens und des Grundgesteins darzustellen. Dies ist für die Erstellung von Vorhersagemodellen zu Explorationszwecken von wesentlicher Bedeutung. Die Genauigkeit dieser Modelle ist wichtig beim Erstellen von Prospektionskarten, mit denen Gebiete mit hohem Mineralienpotenzial gekennzeichnet werden können und die bei der Auswahl von präziseren Bohrzielen von Nutzen sind. Außerdem können diese Karten nicht nur für Bergbauunternehmen, sondern auch für die Raumplanung nützlich sein. In Zusammenarbeit mit CORDIS hat das Konsortium eine Karte der Projekte entwickelt. Dieses frei zugängliche Modul auf dem CORDIS-Portal gestattet es den Nutzerinnen und Nutzern, wissenschaftliche Forschungssynergien zu erkunden und Informationen über Mineralexploration und -förderung in Europa zu erhalten.
Schlüsselbegriffe
NEXT, Mineralexploration, Bergbau, Erze, Explorationstechnologien, Geologie