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Ist Europa bereit für die nächste Pandemie?

Ein von der EU unterstütztes Projekt bereitet Europa mithilfe von Innovationen in IT und Weiterbildung besser auf zukünftige Pandemien vor. Nun tragen die neuen Mitglieder des Beirats, die irischen Verteidigungskräfte, mit ihrem Fachwissen im Katastrophenschutzmanagement dazu bei, dem Ziel einer besseren Vorsorge näherzukommen.

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Die Ausbreitung von SARS-CoV-2 seit Ende 2019 hat deutlich gezeigt, dass ein einheitliches Konzept zur Bekämpfung des Coronavirus gebraucht wird. Die unterschiedlichen Situationen und Herausforderungen, mit denen die EU-Mitgliedstaaten konfrontiert waren und sind, sowie die Natur der Pandemie selbst haben jedoch dazu geführt, dass auf sehr unterschiedliche Weise reagiert wird. Sind demnach bei der nächsten Pandemie überhaupt einheitliche EU-weite Maßnahmen realisierbar? Das EU-finanzierte Projekt PANDEM-2 arbeitet an der sicheren Umsetzung dieses Vorhabens.

Den Erfahrungsschatz der Streitkräfte einbeziehen

PANDEM-2 nutzt Innovationen in den Bereichen IT und Weiterbildung, um Europa auf die Pandemien der Zukunft vorzubereiten. Entsprechend dem globalen Charakter des Problems setzte sich der Beirat aus drei führenden Gesundheitsorganisationen zusammen: der Weltgesundheitsorganisation, dem Amerikanischen Roten Kreuz und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten. Zu ihnen gesellen sich im PANDEM-2-Beirat nun auch die irischen Verteidigungskräfte, die ihr beträchtliches Wissen und ihren Erfahrungsschatz im Bereich des groß angelegten Notfallmanagements in das Projekt einfließen lassen werden. „Es erfüllt uns mit Stolz, dass die Streitkräfte dem Beirat von PANDEM-2 beigetreten sind“, berichtet die Expertin für globale Gesundheit Prof. Máire Connolly von der National University of Ireland, Galway, Koordinatorin des PANDEM-2-Projekts, in einer auf der Projektwebsite veröffentlichten Pressemitteilung. „Sie haben die Covid-19-Maßnahmen in Irland entscheidend unterstützt, indem sie logistische, operative und planerische Erfahrungen mit zahlreichen Schlüsselaspekten des Pandemiemanagements, etwa der Durchführung von Tests, Nachverfolgungs- und Impfprogrammen, der Entsendung von Rettungsfahrzeugen und medizinischem Personal, der nichtklinischen Unterstützung in Pflegeeinrichtungen, der obligatorischen Hotelquarantäne und dem Transport persönlicher Schutzausrüstung, beisteuerten. Ihre unschätzbaren Erfahrungen werden die Projektergebnisse erheblich aufwerten und dazu beitragen, unser Ziel zu erreichen, dass die EU auf zukünftige Pandemien besser reagieren kann.“ Als Mitglied des Beirats nehmen die irischen Streitkräfte Mitte 2022 an einer Planübung mit den partnerschaftlich am Projekt Beteiligten in Berlin teil. Das Ziel der Übung lautet, die in der COVID-19-Zeit gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen, um professioneller auf zukünftige Pandemien vorbereitet zu sein. Die Streitkräfte werden ihre umfangreichen Erfahrungen mit Übungen und das in der Pandemiebekämpfung erlangte Wissen einbringen.

IT-Lösungen unterstützen Vorsorge

Nun hat PANDEM-2 einen weiteren Meilenstein der Verbesserung der Pandemiebereitschaft in Europa erreicht: Es wurde die erste Version einer IT-Lösung eingeführt, welche die im Pandemiemanagement zu leistende Arbeit in der gesamten EU unterstützen soll. Mit der Open-Source-Plattform „Pandem-Source“ können pandemiebezogene Daten aus internationalen und nationalen Überwachungsdatenbanken, partizipativen Überwachungsprojekten, sozialen Netzwerken und sozialen Medien systematisch erfasst, genormt und in Echtzeit analysiert werden. Francisco Orchard, datenwissenschaftlicher Leiter beim Partner des Projekts PANDEM-2 (Pandemic Preparedness and Response) Epiconcept, erklärt in einem Artikel der „Irish Tech News“: „Wir sind stolz darauf, die erste Version von ‚Pandem-Source‘ ankündigen zu können. Wir hoffen, dass dieses Instrument die Arbeit des Pandemiemanagements in ganz Europa unterstützen wird, indem Echtzeitinformationen aus traditionellen und neuartigen Quellen eingebunden werden. Mit ihm werden die an der Reaktion auf Notfälle in der öffentlichen Gesundheit Beteiligten auf Knopfdruck über Fallzahlen, Krankenhausaufnahmen, Todesfälle, Impfquoten und viele weitere Fakten verfügen. Wir hoffen, dass es dann eine Rolle bei der Koordinierung der Daten an einem Ort spielen kann. Es ist quelloffen, einfach zu installieren und anpassbar. Wir ermutigen die Nutzenden aus der Industrie, es zu installieren sowie seine Kompatibilität und die Vielfalt der Datenquellen zu erproben.“ Weitere Informationen: PANDEM-2-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

PANDEM-2, Coronavirus, Pandemie, COVID-19, Reaktion, Vorsorge, Irische Streitkräfte, Notfall

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