CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

GIS-BASED INFRASTRUCTURE MANAGEMENT SYSTEM FOR OPTIMIZED RESPONSE TO EXTREME EVENTS OF TERRESTRIAL TRANSPORT NETWORKS

Article Category

Article available in the following languages:

In die Widerstandsfähigkeit der europäischen Verkehrsnetze investieren

Sicherere, zuverlässigere und nachhaltigere Infrastruktursysteme sind eines der Hauptziele der EU. Im Rahmen des Projekts SAFEWAY wurde nun ein vielschichtiges System zur Erweiterung der Binnenverkehrsinfrastruktur entwickelt.

Sicherheit icon Sicherheit

Das Wohlergehen der Menschen Europas hängt auch davon ab, die Auswirkungen widriger Ereignisse vorhersehen und eindämmen zu können. Dank des EU-finanzierten Projekts SAFEWAY steht nun ein Infrastrukturmanagementsystem (IMS) auf der Basis eines geografischen Informationssystems (GIS) zur Verfügung, das optimal auf extreme Bedingungen in terrestrischen Beförderungsnetzen reagiert. „Die Ergebnisse von SAFEWAY sollen direkt im Infrastrukturmanagement und -betrieb angewendet werden, und zwar mithilfe von Instrumenten, die ein zuverlässiges Infrastrukturanlagenmanagement gestatten und den Endnutzenden Wissen über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Infrastruktur und deren Anpassungserfordernisse vermitteln“, erklärt Projektkoordinatorin Belén Riveiro. „Zudem führt unser Projekt neue Überwachungsansätze ein, damit die Managementsysteme das Eintreten und die Auswirkungen von Extremereignissen prognostizieren können.“

Robuste, geniale, schnell reparierbare und redundante Verkehrsinfrastruktur

Das Projekt bietet anhand von vier verschiedenen Fallstudien in den Niederlanden, Portugal, Spanien und dem Vereinigten Königreich Erkenntnisse über kurzfristige Maßnahmen wie das Management von Notfallsituationen sowie über langfristige Maßnahmen wie neue Konstruktionsgrundlagen und intelligente Werkstoffe zur Verbesserung des Strukturverhaltens kritischer Anlagen. SAFEWAY erkannte extreme Wetterbedingungen und Klimarisiko-„Hotspots“ sowie natürliche Bedrohungen und durch den Menschen verursachte Katastrophen (z. B. Brände in Tunneln, Unfälle, menschliches Versagen und Sabotage), die Störungen in terrestrischen Beförderungsnetzen auslösen könnten. Das Projektkonsortium hat neben einem besseren Verständnis des Ausmaßes der Folgen der größten natürlichen und durch den Menschen verursachten Gefahren in Europa die Bedingungen in speziell für Infrastrukturnetzwerke entwickelte Infrastrukturinformationsmodelle integriert. Außerdem gestaltete SAFEWAY ein innovatives Schwarmauslagerungskonzept, bei dem Verkehrsüberwachung in Echtzeit und gleichzeitige Infrastrukturüberwachung in hoher zeitlicher Auflösung zum Einsatz kommen. Die Schwarmauslagerung umfasst gleichermaßen Human-Sensing-Konzepte. Hier werden Daten ausgenutzt, die über soziale Medien von den Endnutzenden eingeholt werden. Ein weiterer Beitrag beschäftigte sich mit der Entwicklung von Vorhersagemodellen für kritische Infrastrukturanlagen, welche die gemessene strukturelle Leistung und die in den Infrastrukturinformationsmodellen registrierten Trends berücksichtigen. Zu guter Letzt wurde im Rahmen des Projekts ein modulares GIS-IMS erarbeitet und implementiert, das die Interkommunikation und den optimalen Datentransfer zwischen den verschiedenen, voneinander abhängigen Modulen verknüpft und gewährleistet.

Infrastrukturmanagement über eine Plattform mit mehreren Anwendungsbereichen

Das Kernstück des Projekts, das SAFEWAY GIS-IMS, kombiniert verschiedene innovative Komponenten, von denen die meisten Teil eines resilienzbasierten Entscheidungsunterstützungssystems sind, das risikobasierte dynamische Vorhersagemodelle integriert. Die SAFEWAY-Plattform kann aus verschiedenen Quellen stammende Daten und Informationen verarbeiten. Dazu zählen die fernerkundungsbasierte Überwachung, einschließlich satellitengestützter und terrestrischer Sensoren für die mehrskalige Zustandserfassung – sowohl auf Netz- als auch auf Anlagenebene – und die Echtzeitüberwachung des Beförderungsnetzes mithilfe von Schwarmauslagerungsansätzen einschließlich der von vernetzten Fahrzeugen und in den sozialen Medien erfassten Daten. Da die SAFEWAY-Plattform auf GIS-Technologie beruht, werden zudem vorhandene Karten und Datenbanken über die Gefährdung der europäischen Verkehrsnetze durch verschiedene Naturgefahren eingebunden, damit diese in die Entscheidungsfindung einbezogen werden können. „Nun, nach der erfolgreichen Umsetzung des Projekts und seiner Demonstration in operationellen Umgebungen befinden sich Geschäfts- und Nutzungspläne für die SAFEWAY-Werkzeuge und -Dienstleistungen in der Entwicklung“, berichtet Riveiro. „In diesem Stadium werden für einige Ergebnisse Patente vorbereitet. Weitere in die SAFEWAY IT-Plattform integrierte Dienstleistungen wie Rheticus® Safeway, TimesUpp inklusive Evakuierungshilfen, MSManager® und andere sind bereits auf dem Markt.“

Schlüsselbegriffe

SAFEWAY, Infrastruktur, Verkehrsnetze, GIS, IMS, geografisches Informationssystem, Infrastrukturmanagementsystem, Extremereignisse

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich