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Scaling-up Power Flexible Communities business models empowered by Blockchain and AI

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Energiegemeinschaften profitieren von Flexibilität

Mitten in der Klimakrise soll ein neues digitales Instrument die Energieverschwendung eindämmen.

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Angesichts der sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesellschaft und der steigenden Preise für Heizung, Kraftstoff und andere Dinge des täglichen Lebens ist die Debatte über Energie möglicherweise die einzige, die im Moment von Bedeutung ist. Die Energienachfrage in der Europäischen Union (EU) ist im vergangenen Jahrhundert gemeinsam mit der Bevölkerungszahl und dem Wohlstand gewachsen. Die derzeitige Energiekrise erfordert jedoch einen drastischen wirtschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Nutzung der Ressourcen. Das EU-finanzierte Projekt FleXunity wurde gerade noch rechtzeitig abgeschlossen, um Unternehmen bei der Lösung dieses Problems zu helfen.

Flexibilität optimieren

Das Hauptziel von FleXunity bestand darin, ein digitales Werkzeug für ein virtuelles Kraftwerk zu entwickeln und zu validieren, das auf fortschrittlichen KI-Algorithmen, Fernautomatisierung und Blockchain basiert, um die Energieflexibilität von Gemeinden zu optimieren, den Energiebedarf der Verbraucherschaft zu decken und einen Beitrag zu den aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Energiesicherheit und Klima zu leisten. Ein virtuelles Kraftwerk kann als eine Ansammlung von Verbrauchenden und Prosumierenden (kleineren Kraftwerken) betrachtet werden, die über eine Cloud-Management-Plattform miteinander verbunden sind, die ein sogenanntes „intelligentes Netz“ schafft. Manchmal wird es auch als „Energiegemeinschaft“ bezeichnet.

Nutzung von Echtzeitdaten

Energiegemeinschaften in Spanien, Portugal und dem Vereinigten Königreich stellten die notwendigen Daten bereit, um einen zuverlässigen Rahmen für ein virtuelles Kraftwerk zu erstellen. Validierungstests verdeutlichten daraufhin die technische Durchführbarkeit der Lösung und zudem, dass virtuelle Kraftwerke als zuverlässiges und hilfreiches Instrument zur Risikominderung eingesetzt werden können. „Die Ergebnisse belegen, dass Energiegemeinschaften mit einem höheren Energieüberschuss, die die FleXunity-Technologie nutzen, den Gemeindemitgliedern mehr Einsparungen bieten“, sagt Projektkoordinatorin Luísa Matos, die auch Mitbegründerin und Leiterin Informationstechnik/Beschaffung von Cleanwatts Holding Co ist. „Neben Dezentralisierung, Demokratisierung und Dekarbonisierung bildet die Digitalisierung den Schlüssel zur Energiewende“, fügt sie hinzu.

Zu überwindende Hindernisse

Den Forschenden zufolge sind die größten Herausforderungen bei der Entwicklung eines sicheren und flexiblen Strommarktes in der EU mit der Marktdurchdringung der erneuerbaren Energien, den Energiekosten für die Endverbraucherschaft und dem Verlust von Werten verbunden. Zu den dezentralen Energieressourcen gehören vor allem kleine Kraftwerke mit erneuerbaren Energiequellen, die nicht groß genug sind, um den bestehenden Energiebedarf zu decken. Wenn sie jedoch kombiniert werden, können sie sich wie ein einziges Kraftwerk verhalten und neue Energiekapazität und -versorgung hinzufügen, während sie die Gesamtnetzstabilität erhöhen und zusätzliche Einnahmen für Verbrauchende und Aggregatoren bieten. Hier ist die künstliche Intelligenz (KI) hilfreich. „Die Kombination aus verteilten Kraftwerken für erneuerbare Energien, steuerbaren Lasten und KI-Algorithmen kann für eine effizientere Nutzung der verfügbaren Energieressourcen sorgen und bietet neue Geschäftsmöglichkeiten, die zur Minimierung der Energiekosten für die Endverbraucherschaft beitragen und den Netzbetrieb erleichtern können“, sagt Matos. Im Rahmen des Projekts FleXunity wurden verschiedene Stufen neuartiger Geschäftsmodelle erstellt, die anhand von Daten aus der Praxis bewertet wurden. Der wirtschaftliche Nutzen für die Beteiligten wurde ebenfalls quantifiziert. Zusätzliche neue Einnahmequellen und Energieeinsparungen könnten von verschiedenen Marktbeteiligten erzielt werden, wenn geeignete rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Im Moment stellt dies noch ein Hindernis für die Verbreitung der Energiegemeinschaften und des Konzepts virtuelles Kraftwerk dar. „Mehrere Länder haben die ersten Schritte zur Umsetzung des EU-Rahmens unternommen, aber es sollten weitere Anstrengungen folgen, um die Marktentwicklung zu beschleunigen, insbesondere bei der Vereinfachung der Genehmigungsverfahren für Energiegemeinschaften“, so Matos abschließend.

Schlüsselbegriffe

FleXunity, Cleanwatts, Energiegemeinschaft, Klimawandel, Energie

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