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Innovative and affordable service for the Preventive Conservation monitoring of individual Cultural Artefacts during display, storage, handling and transport

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Kulturgüter für kommende Generationen schützen

Forschende haben ein PC-System zur Entscheidungsunterstützung entwickelt, das die Umweltbedingungen für Kulturgüter an unterschiedlichen Orten überwachen kann.

Museen auf der ganzen Welt haben eine Vielzahl an Kulturgütern versammelt, die uns ein besseres Verständnis vergangener Zivilisationen und der kulturellen Evolution vermitteln. Bezüglich deren Schutz basieren die aktuellen präventiven Konservierungsstrategien in Museen, Galerien und Kultureinrichtungen auf Umweltrichtlinien, die vor etwa 50 Jahren festgesetzt wurden. Sie wurden ohne Fachverband oder normative Standards, die auf einem Verständnis der Materialeigenschaften und dem Phänomen der Degradierung basieren, aufgestellt. „Diese Richtlinien können je nach wirtschaftlicher und personeller Kapazität der jeweiligen Kultureinrichtung angewendet werden – oder eben auch nicht“, merkt Angel Perles, der Projektkoordinator von CollectionCare an. Fortschritte im Verständnis der Eigenschaften und dem Verhalten kultureller Materialien aus den letzten Jahrzehnten haben zur Überarbeitung solcher Richtlinien geführt. „Heutzutage sind Degradierungsmodelle ein objektives, zuverlässiges und praktisches Instrument, um das Verhalten von Materialien im Laufe der Zeit in einer gegebenen Umgebung vorherzusagen oder mögliche Risikoszenarien zu vermeiden“, erklärt Perles. In diesem Zusammenhang wollte das EU-finanzierte Projekt CollectionCare die Forschung zu Degradierungsmodellen mit der wirksamen Überwachung von Umweltparametern kombinieren. Diese große Menge an erfassten Daten sollte verarbeitet werden, um eine Auswertung zur Entwicklung der Degradierung eines Objekts durchzuführen und Warnungen und Empfehlungen für eine sichere Umgebung für deren mittel- bis langfristigen Erhalt auszugeben. Über den Projektansatz sollte die Umweltkontrolle für alle Arten von Sammelnden, insbesondere kleinere und mittlere, ermöglicht werden – ein Ziel der EU.

Überwachung der Umweltbedingungen von Kulturgütern

Das Projekt baute auf drei technologischen Säulen auf: Die Sammlung und Anpassung von Degradierungsmodellen und Konservierungsstandards für die Materialien, auf die das Projekt abzielt sowie der Entwurf eines kostengünstigen Sensors, der die kulturellen Güter in komplexen Museumsumgebungen überwachen kann. „Die dritte Säule war die Entwicklung einer cloudbasierten Plattform, um die Degradierungsmodelle, die Standards zur präventiven Konservierung und die erfassten Umweltdaten zu verarbeiten. So sollten die Analyseergebnisse über eine einfache Schnittstelle an das Museumspersonal weitergegeben werden, damit Daten zur Umweltüberwachung und Degradierungsprognosen für Objekte mit mehreren Materialien dem Großteil der Sammlungen zur Verfügung stehen“, erklärt Perles. Die Arbeit der drei Säulen wurde integriert, validiert und ausgewertet. „Demonstrationen der Arbeit wurden in sechs unterschiedlichen Partnermuseen des Projekts durchgeführt. Diese deckten verschiedene Objekt- und Sammlungsarten sowie Gebäude- und Raumarten ab. Auch unterschiedliche Szenarien wie Ausstellung, Lagerung und Transport waren inbegriffen“, bestätigt Perles. Auf dieser Grundlage wurde das System CollectionCare geschaffen. Die Erfahrung war für die Teilnehmenden sehr zufriedenstellend. „Mit dem System konnten sie unterschiedliche Umgebungsparameter in mehreren Räumen – selbst schwer zugänglichen – dauerhaft überwachen, um Echtzeitdaten, Warnungen, Degradierungsprognosen und Empfehlungen für präventive Konservierung über eine benutzungsfreundliche Plattform zur Verfügung zu stellen“, betont Perles.

Weiterentwicklung der Konservierungspraktiken

Der Ansatz von CollectionCare wird sich merklich auf die alltäglichen präventiven Konservierungspraktiken in Museen und Sammlungen auswirken. Er ermöglicht fundiertere Entscheidungen (und die Vermeidung von Degradierung und Risiken) und sorgt für mehr Nachhaltigkeit der Sammlungen bezüglich Energieeffizienz und Klimawandel. Die präventive Konservierung ist der Öffentlichkeit noch weitestgehend unbekannt, was dringend geändert werden muss. „CollectionCare wollte dazu beitragen, indem es der Gesellschaft vermittelt, wie Kulturgüter Schaden nehmen, wie wichtig es ist, solche Schäden vorherzusehen, und wie Strategien der präventiven Konservierung diese potenziellen Risiken minimieren (oder ganz ausräumen) können“, schließt Perles.

Schlüsselbegriffe

CollectionCare, Kulturgüter, CollectionCare-System, präventive Konservierung, Museen, PC-System zur Entscheidungsunterstützung, Umweltbedingungen, Artefakte

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