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European Core Technologies for future connectivity systems and components

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Bereitschaft Europas für das Zeitalter der persönlichen Robotik sicherstellen

Für den Markt der persönlichen Robotik wird in den kommenden Jahren ein erheblicher Aufschwung prognostiziert. Ein EU-finanzierter Fahrplan zeigt auf, welche wichtigen Schritte Europa nehmen muss, um bei dieser aufkommenden technologischen Revolution weiterhin eine Vorreiterrolle einzunehmen.

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Das exponentielle Wachstum der Datenraten und die ständige Erweiterung der Anwendungen haben zu einer stetigen Weiterentwicklung der Mobilfunknetze geführt. Während sich die Technologiestandards 1G und 2G hauptsächlich auf die Sprachtelefonie konzentrierten, brachten 3G und 4G den Aufstieg des Breitbands mit sich. „Mein Gefühl sagt mir, dass wir wieder am Anfang zweier innovativer Generationen stehen“, bemerkt der Koordinator von COREnect, Gerhard Fettweis von der TU Dresden. „Zusätzlich zu den höheren Datenraten werden weitere Roboteranwendungen aufkommen, zuerst in Unternehmen und später bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern.“

Radar-Sensortechnik

Das EU-finanzierte Projekt COREnect wurde ins Leben gerufen, um der europäischen Industrie mit einem Technologiefahrplan zu helfen, die Chancen von 5G und 6G vorauszuahnen und in vollem Umfang zu nutzen. Zu Beginn des Projekts kamen über 100 Sachverständige aus den Gemeinschaften für Mikroelektronik und Telekommunikation zusammen. Es herrschte ein breiter Konsens darüber, dass bei 5G – und insbesondere 6G – mit einem enormen Wachstum auf dem Markt für persönliche Robotik zu rechnen ist. Diese Roboter werden konzipiert, um bei verschiedenen Aufgaben im Haushalt zu helfen, beim Einkaufen zu unterstützen und unterschiedliche Unterhaltungsdienste anzubieten. Die Stärken und Schwächen Europas im Bereich der Mikroelektronik für die Telekommunikation wurden erörtert, und die wichtigsten Herausforderungen festgestellt. „Wir haben zwei wesentliche Probleme für die persönliche Robotik ermittelt: Latenz und Zuverlässigkeit“, sagt Fettweis. „Man möchte nicht die Verbindung und somit die Kontrolle über den Roboter verlieren.“ Darüber hinaus bestimmten Fettweis und sein Team Radar als Schlüsseltechnologie für zukünftige 6G-Chipplattformen. Radar hilft den Robotern bei der Navigation und der Erbringung ihrer Dienste. „Überall Kameras anzubringen, ist wegen Datenschutzbedenken nicht ideal“, fügt er hinzu. „Wir benötigen somit Radarsensorik und müssen verstehen, wie wir sie in Chipplattformen integrieren können.“

Operatives Robotersystem

Dabei handelte es sich um eine der wesentlichen Herausforderungen, die es für COREnect zu bewältigen galt. Das Projektteam war sich darüber im Klaren, dass eine Welt voller Roboter, die wie Fledermäuse rufen und ihre eigenen persönlichen Echobilder aufbauen, eine Menge Störungen verursachen und sich auf die Latenzzeit und Zuverlässigkeit auswirken würde. „Wenn persönliche Roboter-Radarsysteme jedoch einem Meister gehorchen würden und nur dann zu rufen beginnen, wenn sie dazu aufgefordert werden, sähe die Situation ganz anders aus“, erklärt Fettweis. Die übergeordnete Empfehlung des Projekts COREnect lautet daher, dass Europa ein koordiniertes Kommunikationssystem mit maßgeschneiderten Plattformchips errichten sollte, die sowohl für die Kommunikation als auch für die Sensorik ausgelegt sind. „Das ist das wichtigste Ergebnis von COREnect“, bemerkt Fettweis. „Natürlich sollte Europa das gesamte Betriebssystem für die persönliche Robotik der nächsten Generation selbst entwickeln und nicht nur elektronische Chips aus dem Ausland importieren und Gehäuse hinzufügen, wie man es in der Vergangenheit getan hat.“

Europäische Plattformchips

Nach Meinung von Fettweis diente das Projekt als sinnvoller und rechtzeitiger Weckruf für die Industrie. Europa bietet sich die große Chance, von der Revolution in der persönlichen Robotik durch 5G und 6G zu profitieren, sofern die Industrie jetzt handelt und mit dem Aufbau einer einzigartigen Chipplattform beginnt. Es gibt ermutigende Anzeichen. Der Erfolg des Gemeinschaftsunternehmens COREnect hat dazu geführt, dass ein EU-finanziertes Nachfolgeprojekt namens COREnext eingeläutet wurde. Im Januar soll mit dem Aufbau der Infrastruktur begonnen werden, die für die Entwicklung eines europäischen Plattformchips erforderlich ist, der den künftigen Anforderungen und Herausforderungen gerecht wird. „Die persönliche Robotik wird ein riesiger Markt sein“, so Fettweis. „Europa ist wirklich gut aufgestellt, denn es besitzt einen guten Ruf in Sachen Wartung und Qualität. Dieses Projekt hat verdeutlicht, wie wichtig es ist, das geistige Eigentum der Chips zu entwickeln und zu bewahren.“

Schlüsselbegriffe

COREnect, Robotik, Mobilfunk, 5G, Radar, Telefonie, Daten, Mikroelektronik

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