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BIM based fast toolkit for Efficient rEnovation in Buildings

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Effizientere Gebäudesanierung dank neuer Online-Instrumente

Eine neue Palette intelligenter Instrumente verspricht, die Arbeit an Gebäudesanierungen zu beschleunigen und zu vergünstigen und die Belastung für die Anwohnerschaft zu mindern.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

An Gebäudesanierungen sind zahlreiche Parteien beteiligt – für die Planung, den Bau, die Bauverwaltung sowie die Eigentümerpartei – doch sie sprechen oft nicht die gleiche Sprache oder verwenden inkompatible Systeme. So können Fehler in der Planung oder Ausführung des Projekts auftreten. Im Rahmen des Projekts BIM4EEB haben Forschende mehrere Instrumente und eine Online-Plattform entwickelt, die interoperabel sind, nützliche neue Funktionen bieten und den Beteiligten die Zusammenarbeit erleichtern. Basierend auf den Grundsätzen der Bauwerksinformationsmodellierung (BIM, Building Information Management) führen die Instrumente zu Zeit- und Kostenersparnissen. Diese wurden an Teststandorten in Italien, Polen und Finnland aufgezeigt. „An dem Standort in Italien konnten 28 % des Zeit- und Kostenaufwandes für die Sanierung eingespart werden“, berichtet Bruno Daniotti, der Projektkoordinator und Professor für die Verwaltung der Bauproduktion und Gebaute Umwelt an der Polytechnischen Universität Mailand. Auch der primäre Energiebedarf wurde um 38 % gesenkt. In einer ISO-Norm wird die BIM folglich definiert: „Die Verwendung einer geteilten digitalen Repräsentation eines baulichen Assets, um die Planungs-, Konstruktions- und Betriebsprozesse zu erleichtern und eine solide Entscheidungsgrundlage zu bieten.“ Am Bau beteiligte Parteien, insbesondere öffentliche Behörden, zeigen zunehmend Interesse an dem Ansatz, doch der Einsatz ist in Europa weiterhin fragmentiert.

Durch Wände sehen

Zu den Instrumenten von BIM4EEB gehört ein schnelles Kartierungsinstrument, das anhand von Scannern schnell ein dreidimensionales Gebäudemodell erstellt, das auf präzisen Messungen beruht. Einer der Scanner kann durch Wände sehen. „Wir haben einen Scanner gebaut – eine kleine Box wie ein Smartphone – mit Sensoren, die Temperatur, Stromspannung und elektromagnetische Signale erfassen können. Das bewegt man über Wände, um alle Rohre und Leitungen zu erfassen, die man nicht sehen kann“, erklärt Daniotti.

Weniger Belastung

Eine weitere Innovation ist eine Brille mit erweiterter Realität, mit der man das erstellte BIM-Modell über das Gebäude gelegt sieht, während man um es herumgeht. „Die meisten Wohnungen sind möbliert, sodass der Scanner die Ecken nicht erfassen kann. Das verbessert also die Qualität des Modells, indem es präziser wird“, ergänzt Daniotti. Das BIM4Occupants informiert die Anwohnerschaft eines Gebäudes im Umbau über eine App auf dem Smartphone, wann die Arbeiten sie betreffen werden. So erhalten sie auch Informationen zum Energieverbrauch und zu den Komfortbedingungen. „Wenn jemand kommt und die Heizkörper in jedem Raum austauscht, stellt das einen erheblichen Eingriff in die Privatsphäre dar. Wenn Gerüste aufgestellt werden, ist es schon vorgekommen, dass Leute ihren Urlaub verschoben haben aus Angst vor Einbrüchen. Die Menschen freuen sich wirklich über diese Informationen – es ist eine Art Planung unter Beteiligung der Anwohnerschaft“, kommentiert Daniotti.

Ein Live-Modell

Das Projekt erstellte außerdem eine BIM-Plattform, die in einer üblichen Datenumgebung gebaut wurde und auf offenen Datenstandards beruht. Sie dient nicht nur als Speicherort für das Modell und die erforderlichen Ressourcen, sondern erfasst auch Live-Daten von der Baustelle, sodass das BIM-Modell immer auf dem neuesten Stand ist. BIM4EEB arbeitet zusammen mit dem Schwesterprojekt SPHERE an der Weiterentwicklung digitaler Zwillinge im Bauwesen, indem sie die Ergebnisse ihrer Arbeit zu Ontologien – einer Reihe an Modellen für einen bestimmten Bereich – austauschen. Die zwei Projekte werden im Herbst ein Weißbuch zu diesem Thema veröffentlichen.

Schlüsselbegriffe

BIM4EEB, BIM-Instrumentarium, Gebäudesanierung, Bauwerksinformationsmodellierung, digitale Zwillinge

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