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OMTLAB’s Real time positioning system for smart & flexible manufacturing

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Intelligentere Fertigung durch Echtzeitortung

Größere Flexibilität in der Fertigung kann die Produktionseffizienz steigern und Kosten senken. Vor diesem Hintergrund entwickelte ein EU-finanziertes Projekt Technologien zur Echtzeitortung für die Fertigung in der Werkshalle.

Industrielle Technologien icon Industrielle Technologien

Zulieferbetriebe – etwa von Bauteilen für die Automobilindustrie – arbeiten meist mit sehr knappen Fristen. So werden Teile auf Bestellung gefertigt, und die Montagelinien müssen oft schnell und effizient für neue Bauteile angepasst werden. „Der Lieferauftrag umfasst mitunter Tausende Bauteile, für die die Produktion in halbstündigen Abständen angepasst werden muss“, erklärt Laszlo Jakab, Projektkoordinator von SUNSTONE bei OMTLAB, Ungarn. „Oft ist das hierfür vorgesehene Zeitfenster sehr kurz.“ In der Werkshalle muss daher immer genau bekannt sein, wann sich Personen oder Gegenstände wo befinden, gleich, ob es sich um Bauteile, Spezialtechnik oder qualifizierte Fachkräfte handelt. Jegliche Fehler oder Beeinträchtigungen wie verlegte Paletten oder Produktionsengpässe können erhebliche Auftrags- und Produktionsverzögerungen nach sich ziehen.

Ortungssysteme für Innenräume

Um Fertigungsprozesse deutlich flexibler zu gestalten, startete das ungarische KMU OMTLAB vor etwa sieben Jahren die Entwicklung eines Ortungssystems für Innenräume. In Außenbereichen kommt bereits Satellitennavigation zum Einsatz, die immer genauere und präzisere Ortung ermöglicht. In Innenräumen ist dies jedoch schwieriger. Die Technologie von OMTLAB basiert auf einem Echtzeit-Ortungssystem, d. h. elektronischen ‚Ankern‘, die Ultrabreitband-Signale (UWB) von UWB-Tags erkennen, die an Geräten angebracht sind oder von Personal getragen werden. Diese UWB-Signale werden an einen zentralen Server übermittelt, der daraus die genaue Position berechnet. Die Anker können nach dem Satellitenprinzip über Fließbändern installiert werden und liefern flächendeckende Informationen. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Positionsdaten auch die Betriebseffizienz verbessert werden kann. So werden etwa potenzielle Engpässe oder systematische Verzögerungen beim Fließbandmanagement ersichtlich. „Unser erstes Pilotprojekt starteten wir vor vier Jahren“, ergänzt Jakab. „Nach intensiver Zusammenarbeit mit Endnutzenden ist unser System nun sehr robust und zuverlässig und liefert exakte Positionsdaten in Echtzeit.“

Technologische Vorteile für die Fertigung

Das EU-finanzierte Projekt SUNSTONE sollte die Prototypentechnologie des Unternehmens auf den Markt bringen, und zwar durch Hochskalierung der Produktion entsprechend den Anforderungen der Endnutzenden. Zudem entwickelte es einen tragfähigen Geschäftsplan und eine Wartungs- und Support-Infrastruktur für Kundschaft. „Ein wichtiger Aspekt des Projekts war die Skalierbarkeit unseres Produkts“, bemerkt Jakab, „da wir ja nicht immer und überall anwesend sein können, um die Technik zu installieren.“ Um neue Regionen für die Technologie zu erschließen, suchten wir nach geeigneten internationalen Vertriebspartnern. Unvorhergesehene Herausforderungen brachte allerdings die COVID-Pandemie, insbesondere Werksschließungen und Verzögerungen. Trotzdem erreichte die Projektgruppe ihr Ziel und führte die Technologie von der Pilotphase bis zur kommerziellen Nutzung.

Einsatz nicht nur bei Automobilzulieferern

Ein Erfolg des Projekts ist, dass die Technologie schon von mehreren Automobilzulieferern eingesetzt wird. „Vor vier Jahren führten wir den ersten Pilotprototypen ein, sodass jetzt allein in Ungarn 10 kommerzielle Installationen im Einsatz sind“, sagt Jakab. „Und nun wollen wir über die Region hinaus expandieren.“ Im nächsten Schritt soll ein europaweites Partnernetzwerk aufgebaut werden, damit das Unternehmen auch dort den Vertrieb und die Installation der Technologie planen kann. Zudem prüft das Unternehmen Vertriebsmöglichkeiten über Automobilzulieferer hinaus. „Potenzial bieten die Bereiche Energie, mechanische Komponentenfertigung und allgemeine Logistikzentren“, schließt Jakab.

Schlüsselbegriffe

SUNSTONE, Fertigung, Automobilindustrie, Werkshallte, Logistik, RTLS, Ultrabreitband

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