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Preventive solutions for Sensitive Materials of Cultural Heritage

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Präventive Konservierung kulturhistorisch wertvoller Exponate

Schwerpunkt eines EU-finanzierten Projekts war die präventive Konservierung von Museumssammlungen, für die es kostengünstige, ökologisch innovative und anwendungsfreundliche Sensoren, Modelle und Entscheidungsunterstützungssysteme entwickelte.

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Präventive Konservierung gilt zunehmend als wichtige Strategie für den langfristigen Erhalt empfindlicher Kunst- und Kulturgüter, insbesondere mobiler Artefakte, die unter problematischen Umgebungsbedingungen ausgestellt oder gelagert werden, und für kleine und mittelgroße Museen. Hierfür konzipierte das EU-finanzierte Projekt SensMat nun eine innovative Lösung mit anwendungsfreundlichen Schnittstellen für Risikobewertungen und zur Vermeidung umgebungsbedingter Schäden. „Die Methode kombiniert hochmoderne Sensoren, Gebäudeinformationsmodelle, das Internet der Dinge, Modelle zur Materialzersetzung sowie Wissens- und Datenmanagement. Sie ist auch individuell an spezifische Bedürfnisse und Einschränkungen von Museen anpassbar, etwa empfindliche Materialien und Gegenstände, aber auch rechtliche und gesellschaftsbezogene Rahmenbedingungen“, bestätigt Projektkoordinatorin Marie Dominique Bruni.

Präventive Konservierung und Problemlösungsstrategien

Machbarkeit und Leistungsfähigkeit der von SensMat entwickelten Lösung wurden in zehn Fallstudien demonstriert, die EU-weit parallel in Museen, historischen Gebäuden, Lagerstätten und Werkstätten durchgeführt wurden. „So konsolidierten wir unsere ambitionierte technische Forschungsarbeit mithilfe spezieller Softwareprogramme für Empfehlungen und den Austausch bewährter Verfahren“, ergänzt Bruni. Die Bewertung der präventiven Konservierungsmaßnahmen erfolgte dann über eine Komplettlösung zur Überwachung einer großen Bandbreite verschiedenster Museumssammlungen. „Da es hier um empfindliche Materialien ging, demonstrierte diese Prüfung, dass mit den Instrumenten von SensMat gezielt größere Probleme präventiver Konservierung ausgeräumt werden können“, erklärt Bruni. Die Demonstrationen waren jeweils an den spezifischen Kontext und die Einschränkungen einer Fallstudie angepasst, sodass sehr aussagefähige und zuverlässige Informationen gesammelt und regelmäßig Befragungen Nutzender durchgeführt werden konnten. „Über diese Demonstrationen wurden Museen im Sinne von Überzeugungsarbeit an die kombinierten Bewertungstools von SensMat herangeführt“, umreißt Bruni.

Präsentation einwandfreier Ausstellungsstücke

Vorteile der nutzungsorientierten Lösung von SensMat sind: Vorausberechnung von Schädigungsrisiken, Anpassbarkeit, flexible Intervention sowie Interoperabilität mit anderen externen Akteuren. „Sie gewährleistet, dass sämtliche Maßnahmen für die Erhaltung und präventive Konservierung angemessen sind und möglichst schonend umgesetzt werden. Sie soll trotz der großen Diversität der Fachbereiche, Kompetenzen, Ressourcen, Fähigkeiten, Vorgaben und nationalen/internationalen Regelungen optimale Orientierungshilfe bieten“, betont Bruni. Dies betrifft auch entsprechende Dienstleistungen in Museen, d. h. Optimierung der Museumstätigkeit, Vereinfachung von Kontrollen in bestimmten Bereichen sowie Unterstützung von Transport und Verpackung der Ausstellungsstücke. „Zudem können wichtige Dokumente leichter zugänglich gemacht und vorrangige Maßnahmen festgelegt werden, um besonders empfindliche Sammlungen zu schützen“, ergänzt Bruni, was auch dazu beiträgt, möglichst einwandfreie Exponate zu präsentieren.

Anstöße für ein Umdenken in der präventiven Konservierung

„Zeitsparende Dienstleistungen, Installation, Fernunterstützung, Zugang zu unabhängiger Fachexpertise (Restaurierung, Konservierung usw.) sowie Ressourcen (Wissensdatenbanken) fördern die Akzeptanz von SensMat“, ist Bruni überzeugt. So soll SensMat praktische Aspekte der präventiven Konservierung deutlich verbessern, indem es die Identifizierung, Analyse und Auswahl empfohlener Ansätze zur Anwendung vereinfacht, um beste Dienstleistungen anzubieten. Die Lösung geht zudem über einfache technische Aspekte hinaus, „da sie ein Umdenken bisheriger Verfahren in der Praxis anstoßen wird. SensMat ist ein unterstützendes Instrument, das sich an Mitarbeitende und Fachverbände für präventive Konservierung richtet, und könnte damit Wegbereiter für Innovationen in der präventiven Konservierung werden“, schließt Bruni.

Schlüsselbegriffe

SensMat, präventive Konservierung, Museum, Werkzeuge, Kunstwerke, Kulturgüter, kulturelles Erbe, Sensoren

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