Promotionsstudiengänge durch unternehmerische Bildung erweitern
Unternehmertum wird häufig als wichtiger Antriebsfaktor für Wirtschaftswachstum und Innovation genannt. Der Aktionsplan Unternehmertum 2020 der Europäischen Kommission, in dem mehr Unternehmertum in EU-Wirtschaften gefordert wird, verstärkt diesen Eindruck. In diesem Sinne werden im Aktionsplan Aus- und Weiterbildung als eine der drei Säulen, das Unternehmertum zu stärken, sowie die bedeutende Rolle erkannt, die Universitäten im Bereich unternehmerischer Tätigkeiten spielen. Das EU-finanzierte Projekt prodPhD unterstützt die Ziele aus dem Aktionsplan. Es verfolgte das Ziel, innovative, auf sozialen Netzwerken beruhende Methodiken zur Vermittlung und zum Erlernen unternehmerischer Kompetenzen in Promotionsstudiengängen einzusetzen. „Mit den disziplinübergreifenden Lernmethoden kann unternehmerische Bildung in jegliche Promotionsstudiengänge eingebaut werden, um Studierenden das Wissen, die Kompetenzen und die Motivation zu vermitteln, unternehmerischen Tätigkeiten nachzugehen“, merkt Cecilia Soriano, die Projektkoordinatorin, an. Der Erfolg wurde vor allem durch die Zusammenarbeit mit vier laufenden Projekten zu innovativen Ausbildungsnetzwerken, die über ERASMUS+ und die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen gefördert werden, ermöglicht. Diese umfassen 20 Einrichtungen der Hochschulbildung aus neun EU-Mitgliedstaaten sowie über 25 Unternehmen und Forschungszentren. Diese werden ergänzt durch vier Projekte im Rahmen von Horizont 2020 und 16 weitere europäische Vereinigungen und Organisationen, die den Sachverständigenausschuss von prodPhD bildeten.
Aufbau einer Online-Schulungsumgebung
Das Projekt konnte über verschiedene Pilotmaßnahmen eine Schulungsmethodik auf der Grundlage sozialer Netzwerke fertigstellen und vorführen. „Dazu gehören die notwendigen Lehrvorgaben und spezielle praktische Materialien zur unternehmerischen Bildung sowie die notwendige Online-Schulungsumgebung von prodPhD, die individuelle kollaborative Arbeit und Lösungen sozialer Netzwerke integriert“, erklärt Soriano. Durch den praktischen Ansatz wird eine aktive Auseinandersetzung mit den verfügbaren Materialien sowie der Austausch von Erfahrungen, Kompetenzen und Ansätzen angeregt. „Das wichtigste Ergebnis von prodPhD ist die Online-Schulungsumgebung, die wir in einer Pilotvorführung mit Promovierenden entwickelt und vorgestellt haben“, bestätigt Soriano. Die Online-Schulungsumgebung greift auf Instrumente sozialer Netzwerke zurück, die über die Scipedia-Plattform verfügbar sind, darunter Diskussionsgruppen, eine Kommunikationswand, interne Nachrichtendienste und Diskussionsforen. So kann eine virtuelle Gemeinschaft entstehen. Die Scipedia-Plattform ist ein wissenschaftlicher und technischer Online-Verlag und ein professionelles soziales Netzwerk. Über Umfragen und Interviews wurden auch die Bedürfnisse und Interessen der Promovierenden erfasst. Darauf aufbauend wurde das Modul „Entrepreneurship for Digital Economy“ („Unternehmertum in der digitalen Wirtschaft“) in der Online-Schulungsumgebung eingerichtet. Im Modul erlernen die Studierenden zentrale Konzepte der digitalen Wirtschaft. Das Modul besteht aus vier Kapiteln zu theoretischen Inhalten, die über Videos, Dokumente und Referenztexte, Quiz und praktische Aktivitäten vermittelt werden, um das Wissen zu vertiefen.
Förderung der unternehmerischen Bildung
Über die Projektarbeit haben Promovierende Zugang zu dem Wissen, den Kompetenzen und der Motivation, unternehmerischen Tätigkeiten nachzugehen. „Das Unternehmertum ist eine Kompetenz, die auf dem heutigen Arbeitsmarkt, der sich durch moderne, innovative Wirtschaften auszeichnet, unerlässlich ist und die sich daher alle jungen Menschen aneignen und sie kultivieren sollten“, schließt Soriano. Als Nächstes wird die prodPhD-Partnerschaft die Projektergebnisse mit anderen Hochschuleinrichtungen teilen, die Promotionsstudiengänge anbieten und bereit sind, Unternehmertum zu fördern. „Wir stehen auch weiterhin mit Akkreditierungsstellen, der Politik und anderen wichtigen Interessengruppen in Kontakt, um unter anderem die Grundlage für die Verbreitung der prodPhD-Produkte zu legen und sie mit Kerninitiativen der EU in Einklang zu bringen“, bestätigt Soriano. prodPhD wird auch weiterhin die Online-Schulungsumgebung auf Scipedia.com betreiben.
Schlüsselbegriffe
prodPhD, Unternehmertum, Online-Schulungsumgebung, Promotionsstudiengang, Hochschulbildung, praktisches Lernen, digitale Wirtschaft, Lösungen sozialer Netzwerke, Kompetenzen
