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Zwei neue ungiftige biologische Lösungsmittel für Verfahren zur CO2-Abscheidung einführen

Mit Unterstützung eines EU-unterstützten Projekts wurden Patente für zwei neue, aus Biomasse gewonnene Lösungsmittel angemeldet.

Im Juli 2023 meldete das norwegische Unternehmen für erneuerbare Chemikalien Circa Group AS, Koordinator des EU-finanzierten Projekts ReSolute, Patente für zwei neue Lösungsmittel für Verfahren zur CO2-Abscheidung an. Die Lösungsmittel mit den Namen Furatech:1 und Furatech:2 wurden in den vergangenen 12 Monaten aus dem Plattformmolekül des Projekts, dem flüssigen Kohlenwasserstoff Levoglucosenon (LGO), entwickelt. Der Chemiesektor sieht sich derzeit mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, die auf den Bedarf an leistungsfähigeren und sichereren aus Biomasse gewonnenen Chemikalien hinweisen. LGO ist eine vielversprechende, biologisch erneuerbare Plattform für die Herstellung chemischer Grundstoffe. LGO wurde erstmals vor mehr als 50 Jahren als Produkt der thermischen Zersetzung von Zellulose erkannt und hat großes Interesse als Biokraftstoff und biologischem Rohmaterial geweckt. Wie in einer auf der Website der Circa Group veröffentlichten Pressemitteilung berichtet wird, wurden die beiden Produkte von Furatech im Forschungs- und Entwicklungsteams der Gruppe an einer Reihe neuer LGO-basierter Moleküle erprobt. Zudem wurden die beiden Lösungsmittel für den Einsatz in aktuellen Verfahren zur CO2-Abscheidung konzipiert. Berichten zufolge werden derzeit Gespräche mit den technischen Partnern der Circa Group über deren weitere Optimierung geführt.

Schutz im Mittelpunkt

„Die Patentanmeldung ist ein wichtiger Schritt, und wir sind von der Leistung dieser beiden neuen CO2-Lösungsmittel so begeistert, dass wir deren Schutz so schnell wie möglich in Angriff nehmen wollen“, berichtet Tony Duncan, Geschäftsführer von Circa. „Tests von Furatech haben eine gute CO2-Abscheidungsleistung über mehrere Zyklen hinweg sowie einen geringeren Energiebedarf in der Desorptionsphase im Vergleich zu aktuellen Industriestandards bewiesen.“ Das Ziel des 2020 gestarteten Projekts ReSolute lautet, die Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten in der Bioökonomie in Europa voranzutreiben, indem zellulosehaltige Biomasseabfälle in sichere, umweltfreundliche Chemikalien im industriellen Maßstab umgewandelt werden. Dazu wurden im Projekt 11 wichtige Beteiligte aus sechs europäischen Ländern zusammengebracht, die die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohstoff bis zur Marktreife repräsentieren. Auf der Grundlage dieses umfassenden Fachwissens beabsichtigt ReSolute, eine einzigartige Industrieanlage und eine nachgeschaltete Wertschöpfungskette für die Einführung von 99 % reinem Cyrene™, einem Derivat von LGO, zu schaffen. Cyrene™ ist ein sicheres, ungiftiges biologisches Lösungsmittel, das eine leistungsstarke Alternative zu den aus Erdöl gewonnenen Lösungsmitteln N-Methyl-2-Pyrrolidon (NMP), Dimethylacetamid (DMAc) und Dimethylformamid (DMF) darstellt. Die Anlage von ReSolute (HIGH PERFORMING AND SAFE SOLVENT DERIVED FROM CELLULOSIC FEEDSTOCKS) wird in der französischen Region Grand Est angesiedelt sein und das derzeitige Cyrene™-Produktionsverfahren auf eine Jahresproduktion von 1 000 Tonnen erweitern. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, wird die Inbetriebnahme der Anlage für Mitte 2024 geplant. Parallel werden weitere Tests und Versuche mit Furatech:1 und Furatech:2 durchgeführt. Weitere Informationen: ReSolute-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

ReSolute, Lösungsmittel, CO2-Abscheidung, Biomasse, Chemie, flüssiger Kohlenwasserstoff, Levoglucosenon, Cyrene™

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