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Security of Explosives pan-European Specialists Network

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Mehr allgemeine Sicherheit von Sprengstoffen

Über ein EU-finanziertes Projekt wurde ein europaweites Netzwerk mit Sprengstoffsachverständigen aufgebaut, um Lösungen im Kampf gegen Terrorismus und schwere Kriminalität zu erarbeiten.

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Die Gesellschaft wird aktuell durch zahlreiche Sicherheitsherausforderungen bedroht, von Kriminalität, Terrorismus und illegalem Menschenhandel bis hin zu Katastrophenfällen und Naturkatastrophen. Diese Herausforderungen können grenzüberschreitend physische Objekte betreffen oder im Cyberraum auftreten und Angriffe können die Grundlagen der Gesellschaft zum Wanken bringen. In diesem Zusammenhang und mit der Sicherheit von Sprengstoffen als Schwerpunkt kamen im EU-finanzierten Projekt EXERTER 20 Fachleute aus 13 EU-Mitgliedstaaten in einem Netzwerk aus Sprengstoffsachverständigen zusammen. Über das Netzwerk sollten die Herausforderungen für Sicherheitskräfte, Forschungsergebnisse einzusehen und umzusetzen, überbrückt und die Innovationsbemühungen der Industrie auf die Anforderungen im Kampf gegen Terrorismus und schwere Kriminalität ausgerichtet werden. „Die Sachverständigen arbeiten hauptsächlich in Strafverfolgungsbehörden, und indem wir sie zusammenbrachten, wollten wir Informationen über neue Entwicklungen austauschen, aber auch Schwierigkeiten und Herausforderungen identifizieren und Vorschläge für Verbesserungen in diesem Bereich aufzeigen, z. B. Änderungen der Rechtsvorschriften“, erklärt Anneli Ehlerding, die Projektkoordinatorin.

Verhütung, Aufdeckung, Eindämmung und Reaktion

Im Projekt EXERTER wurde das Problem Sprengstoffe auf einer breiten Zeitachse von der Verhütung über die Aufdeckung und Eindämmung bis hin zur Reaktion nach einem Zwischenfall betrachtet. Auch menschliche Faktoren, wie das Verständnis der Personen hinter Terrorismus und Straftaten, und andere Aspekte der Terrorismusbekämpfung und der Bekämpfung des organisierten Verbrechens wurden untersucht. „Bedrohungen mit Sprengstoffen sind oft mit anderen Handlungen verbunden, und die Anforderungen und Vorschläge im Zusammenhang mit diesen Bedrohungen beziehen sich meist auf Themen wie Drogen oder Wirtschaftskriminalität. Sie dürfen nicht als eigenständiges Problem betrachtet werden“, fügt Ehlerding hinzu. Pro Jahr wurden in EXERTER verschiedene Szenarien bearbeitet, darunter „kriminelle Verwendung von Sprengstoffen“ und „Sprengstoffe in öffentlichen Verkehrssystemen“. „So konnten wir die Diskussionen jedes Jahr auf neue Aspekte, andere Technologien und Vorschriften sowie andere Herausforderungen lenken. Die Szenarien wurden von den am Projekt beteiligten Fachkräften ausgewählt, um die Relevanz und Bedeutung sicherzustellen, aber ein breiteres Netzwerk wurde aktiv an den Diskussionen beteiligt“, erläutert Ehlerding.

Der Gemeinschaft eine Stimme geben

Der enorme Einsatz der Fachkräfte und anderen Mitgliedern des Netzwerks zeigt, dass ein echter Bedarf an dieser Art von Gemeinschaft besteht – an einer Plattform, auf der sich Sachverständige kennenlernen und Erfahrungen austauschen können und sich gemeinsam zu Themen, Ideen und Empfehlungen äußern können. „Neben den tatsächlichen Ergebnissen in Bezug auf die Bereiche, die im Laufe des Projekts identifiziert und hervorgehoben wurden, konnten wir beobachten, wie das Netzwerk wuchs und ein Eigenleben entwickelte. Das ist eine großartige Auswirkung des Projekts: Zu sehen, wie die Teilnehmenden voneinander lernen, Fachwissen und Erfahrungen austauschen und neue Verbindungen knüpfen, bei denen sie sich gegenseitig helfen und die zu neuen Kooperationen führen könnten“, betont Ehlerding. Ein weiteres wesentliches Ergebnis von EXERTER sind die zahlreichen Empfehlungen, die im Netzwerk aufkamen. „Wenn diese Empfehlungen umgesetzt werden, kann so das Risiko des Schmuggels oder der Herstellung von Sprengstoffen gesenkt werden, oder die Effizienz bei der Beweissicherung und Verfolgung von Tatverdächtigen nach einer Explosion verbessert werden“, so Ehlerding. Im Laufe des EXERTER-Projekts ist das Netzwerk auf über 300 Beteiligte angewachsen. „Die meisten von ihnen haben aktiv an Workshops und Konferenzen teilgenommen und trugen auch zu den Ergebnissen bei. Diese werden weiterhin in viele Empfehlungen, künftige Projekte und Anpassungen von Vorschriften und Verfahren in ganz Europa einfließen“, meint Ehlerding abschließend.

Schlüsselbegriffe

EXERTER, Sicherheit von Sprengstoffen, europaweites Netzwerk, Terrorismus, schwere Kriminalität

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