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Understanding cancer development in BRCA 1/2 mutation carriers for improved Early detection and Risk Control

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Verständnis der Krebsentstehung und -prävention bei genetisch vorbelasteten Frauen

Eine Forschungsgruppe untersuchte die Entwicklung von Tumoren bei Trägerinnen von BRCA-Mutationen, um die Prävention und Früherkennung von Brust- und Eierstockkrebs zu verbessern.

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Krebs ist auf dem Weg, Herzkrankheiten als Haupttodesursache in Europa abzulösen, was größtenteils auf das Fehlen von Krebspräventionsmaßnahmen zurückzuführen ist. Obwohl die meisten Frauen Brustkrebs dank neuer Behandlungsmethoden überleben, sind die Prognosen für einige Arten von Brustkrebs, z. B. dreifach negativen Brustkrebs, nach wie vor schlecht. „Frauen mit einer Keimbahnmutation in BRCA-Genen haben ein übermäßig hohes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, und die meisten dieser Krebserkrankungen sind dreifach negativer Brustkrebs“, erklärt Martin Widschwendter, Professor für Frauenkrebs am University College London und Koordinator des Projekts BRCA-ERC. „Ihr Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, ist ebenfalls sehr hoch“, fügt er hinzu. Im Rahmen des Projekts BRCA-ERC, das vom Europäischen Forschungsrat (ERC) finanziert wurde, leitete Widschwendter ein Team, das neue Erkenntnisse über die Ursachen des erhöhten Krebsrisikos bei BRCA-Mutationsträgerinnen gewinnen wollte, um Präventionsmaßnahmen voranzutreiben. „Zu unseren wichtigsten Ergebnissen gehören neue Informationen über die Rolle von Progesteron bei der Entstehung von Brustkrebs, neue Marker, die ein erhöhtes Brustkrebsrisiko im Brustgewebe anzeigen, und neue Surrogatmarker in leicht zugänglichem Gewebe, die in der klinischen Praxis eingesetzt werden könnten“, erklärt Widschwendter.

Untersuchung des Hormonspiegels im Zusammenhang mit BRCA-Mutationen

Das Team von BRCA-ERC maß täglich den Östrogen- und den Progesteronspiegel in Speichel- und Urinproben einer Kohorte von Frauen mit und ohne BRCA-Mutationen – das erste Mal, dass eine derart detaillierte Untersuchung der Hormone über einen gesamten Menstruationszyklus durchgeführt wurde. „Wir fanden heraus, dass der Progesteronspiegel bei Frauen mit einer BRCA1-Mutation während des gesamten Menstruationszyklus höher war als bei Kontrollpersonen, insbesondere während der Lutealphase (nach dem Eisprung)“, erklärt Widschwendter. „Wir stellten die Hypothese auf, dass die Blockierung der Progesteron-Signalübertragung bei Frauen mit hohem Brustkrebsrisiko die Krankheit verhindern könnte.“

Mögliche Krebsprävention und -früherkennung

In Zusammenarbeit mit Forschenden des Karolinska-Institut fand das Team von BRCA-ERC heraus, dass Mifepriston, ein Medikament, das Progesteron blockiert, zu einem langsameren Umsatz in luminalen Vorläuferzellen führen kann – jenen Vorläuferzellen, die schließlich zu Zellen ausdifferenzieren, die das Lumen der Milchkanäle auskleiden. „Dies deutet auf eine mögliche Verringerung des Krebsrisikos hin“, sagt Widschwendter. „Diese neuen Daten stützen den Einsatz von Mifepriston zur Brustkrebsprävention.“ Die Forschungsgruppe entwickelte zudem einen neuen DNA-Methylierungsmarker im Brustgewebe, der als WID-Breast29 bekannt ist und den Anteil der luminalen Vorläuferzellen identifiziert, die eine hohe Anzahl von Teilungen durchlaufen haben. WID-Breast29 war in Brustkrebsgewebe im Vergleich zu normalem Gewebe viel höher, was seine Verwendung als Biomarker bekräftigt. Die Gruppe untersuchte auch neue Marker für die Früherkennung von Eierstockkrebs anhand der zellfreien DNA-Methylierung, d. h. vererbter Veränderungen der DNA. In einer diagnostischen Umgebung lag die Spezifität bei 97,6 %. „Wir arbeiten weiter an neuartigen Krebsfrüherkennungsmarkern auch für Gebärmutterhals- und Gebärmutterschleimhautkrebs“, ergänzt Widschwendter.

Zusammenarbeit für die Prävention von Krebs

Am Projekt BRCA-ERC war ein Team bestehend aus Fachkräften aus Klinik, Pflege, Grundlagenwissenschaft, Systembiologie, Bioinformatik und dem Bereich klinische Prüfungen beteiligt, die bei der Durchführung der Forschungsarbeiten eng zusammenarbeiteten. „Auch wenn unser oberstes Ziel darin besteht, Krebserkrankungen zu verhindern, bleibt die Krebsfrüherkennung ein wichtiges Ziel, und wir haben im Rahmen dieses Projekts auch neue Daten zu Tests für Eierstock-, Gebärmutterschleimhaut- und Gebärmutterhalskrebs gewonnen“, sagt Widschwendter. Das Team erhielt eine Proof-of-Concept-Finanzhilfe vom ERC, um die Forschung im Rahmen des Projekts BRCA-PREVENT fortzusetzen.

Schlüsselbegriffe

BRCA-ERC, Gene, Krebs, Mutation, Prävention, Früherkennung, Tumoren, Brustkrebs, Biomarker

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