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Carbon smart forestry under climate change

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Klimaintelligente Waldbewirtschaftung

Durch neue Forschung und ein Simulationsmodell für die Kohlendioxidaufnahme und die CO2-Emissionen in der Forstwirtschaft wird im Sektor das Ziel verfolgt, Strategien für eine klimaintelligente Waldbewirtschaftung umzusetzen.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Wälder können riesige Mengen an CO2 binden und speichern, und sind daher unsere größte Hilfe im Kampf gegen den Klimawandel. Schätzungen zufolge werden durch Wälder tatsächlich jedes Jahr fast 3 Milliarden Tonnen anthropogener CO2-Emissionen abgebaut – und damit etwa 30 % aller CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen und Entwaldung absorbiert. Außerdem speichern die weltweit 4 Milliarden Hektar Wald mehr als doppelt so viel CO2, als derzeit in der Atmosphäre vorhanden sind. Wie können wir also das Potenzial des Waldes als Kohlendioxidsenke bestmöglich nutzen und gleichzeitig die CO2-Emissionen der Forstwirtschaft verringern? Die klimaintelligente Waldbewirtschaftung könnte nach Erkenntnissen des Teams im EU-finanzierten Projekt CARE4C ein guter Ansatzpunkt sein. „Ziel einer klimaintelligenten Waldbewirtschaftung ist es, Wälder nach den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung zu bewirtschaften und dabei den CO2-Emissionsausgleich zu berücksichtigen“, erklärt Enno Uhl, Lehrstuhl für Waldwachstumskunde an der Technischen Universität München, dem koordinierenden Projektpartner.

Das Potenzial zur Bindung von Kohlendioxid sowie die Emissionen in der Forstwirtschaft analysieren

Ziel des im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen unterstützten Projekts war es, die Forstwirtschaft auf eine Gesellschaft mit niedrigeren CO2-Emissionen auszurichten. „Wir haben das Potenzial zur Bindung von Kohlendioxid verschiedener Waldtypen in unterschiedlichen Klimazonen analysiert und untersucht, wie sich der Klimawandel und die Waldbewirtschaftung auf dieses Potenzial auswirken“, sagt Uhl. „Außerdem haben wir erforscht, wie viel CO2 bei der Waldbewirtschaftung freigesetzt wird und welche Verbesserungen hier möglich sind.“ So wurden im Rahmen der Projektforschung zum Beispiel der Brennstoffverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen bei verschiedenen Holzernteverfahren in unterschiedlichen Waldtypen überprüft. Es stellte sich heraus, dass das Baumwachstum das durch Forstmaschinen freigesetzte CO2 bei weitem übersteigt. „Hier zeigen sich die positiven Auswirkungen, die eine aktive Waldbewirtschaftung auf das Wachstum, die Widerstandsfähigkeit und die Bindung von Kohlendioxid der Bäume haben kann“, fügt Uhl hinzu.

Quantitative CO2-Bilanz

Auf der Grundlage dieser Forschung wurde projektintern ein Simulationsmodell für die Kohlendioxidaufnahme und die CO2-Emissionen in der Forstwirtschaft erstellt, durch das eine quantitative CO2-Bilanz möglich ist. Das Modell wird den an der Forstwirtschaft Beteiligten bald als kostenlose Software zur Verfügung stehen. „Durch die Zeichnung eines beispiellos umfassenden Bildes der CO2-Bilanz in der Forstwirtschaft ebnet das Projekt CARE4C den Weg für eine klimaintelligente Waldbewirtschaftung“, so Uhl abschließend. Das Projektteam wirbt über veröffentlichte Artikel und gezielte Schulungsangebote weiter für sein Konzept der klimaintelligenten Forstwirtschaft. Es organisiert außerdem eine internationale Fallstudie, bei der Forstverwaltungsdienste von Polen bis Südafrika das CARE4C-Modell einsetzen werden, um praktische Einblicke in die Verbesserung ihrer nachhaltigen bewährten Verfahren zu gewinnen.

Schlüsselbegriffe

CARE4C, Forstwirtschaft, klimaintelligente Waldbewirtschaftung, Wälder, Kohlenstoff, Kohlendioxidemissionen, Bindung von Kohlendioxid, Klimawandel, CO2, nachhaltige Entwicklung

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