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Gemeinsame Nutzung von Fachwissen kurbelt Markt für Infrastrukturroboter an

Die digitalen Innovationszentren von RIMA haben die Entwicklung und Vermarktung von Inspektions- und Wartungsrobotern unterstützt und neue Marktchancen für europäische Infrastrukturen bestimmt.

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Roboter werden zunehmend für verschiedenste Aufgaben in vielen Bereichen eingesetzt, vom Gastgewerbe bis zum Transportwesen. Während sich die Elektronikindustrie zum Hauptabnehmer von Industrierobotern entwickelt hat, gibt es in der schnell wachsenden professionellen Dienstleistungsbranche vielfältigere Einsatzmöglichkeiten für Roboter, von der Reinigung bis zur Sicherheit. Trotz der Effizienzvorteile, die die Automatisierung der Inspektion und Wartung von Maschinen und Anlagen in Branchen wie Energie und Verkehr umfasst, und trotz der Verfügbarkeit solcher Roboter bleibt dies ein Nischenmarkt. Um das Wachstum dieses Marktes zu fördern, wurde im Rahmen des EU-unterstützten Projekts RIMA ein Netzwerk von 15 digitalen Innovationszentren in 13 europäischen Ländern geschaffen, um die Lücke zwischen dem Forschungsangebot und der Nachfrage der Industrie zu schließen. „Bisher haben unsere digitalen Innovationszentren die Entwicklung von mehr als 60 neuen Produkten und Dienstleistungen unterstützt und den KMU geholfen, 25 neue Verträge abzuschließen und mehr als 40 Millionen EUR an neuen Investitionen aufzubringen“, erklärt Projektkoordinator Christophe Leroux von der französischen Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien.

Herausforderungen als Chancen

Gemeinsam mit den Interessengruppen der Wertschöpfungskette ermittelte RIMA die gemeinsamen Herausforderungen in den verschiedenen Infrastrukturbereichen wie Energie, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Verkehr und Kommunikation. Der Beitrag von Berufsverbänden war hilfreich, wobei einer, EFNDT, etwa 50 000 Organisationen vertritt. Nach zwei offenen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen wurden Zuschüsse zwischen 100 000 und 300 000 EUR an KMU vergeben, die Innovationen im Bereich der Robotik vorschlagen. Rund 400 Bewerbungen wurden von externen Sachverständigen bewertet, 50 davon wurden über einen Zeitraum von 12 Monaten vom Netzwerk digitaler Innovationszentren betreut. Jedes digitales Innovationszentrum ist eine Forschungseinrichtung mit Erfahrung mit Inspektions- und Wartungsrobotern in verschiedenen Sektoren, mit Fachwissen in den Bereichen: Mechatronik, Steuerung, Wahrnehmung, zerstörungsfreie Prüfung, Handhabung, künstliche Intelligenz (KI), Funk- und Satellitenkommunikation und Mensch-Maschine-Schnittstelle. Neben der Betreuung von KMU macht das Netzwerk die Industrie mit neuen Technologien vertraut. „Durch die Beratung konnten wir nicht nur die Roboterlösungen verbessern, sondern auch die Qualität der von unseren digitalen Innovationszentren angebotenen Dienstleistungen bewerten und optimieren“, erklärt Leroux. „Einzelne digitale Innovationszentren können das Spektrum der Robotertechnologien nicht abdecken, daher ist das Fachwissen über das Netzwerk verteilt und über ein spezielles Portal, das Gemeinschaftsinstrument des RIMA-Netzwerks, zugänglich.“

Brücke von der Forschung zum Markt schlagen

Mithilfe von Schulungen digitaler Innovationszentren und Unterstützung beim Technologietransfer wurde jede Roboterinnovation unter realen Bedingungen getestet, unter anderem unter Wasser, in Häfen und kerntechnischen Anlagen sowie an Stromleitungen, Straßen, Schienen, Tunneln, Brücken und Rohren. Das Netzwerk half dann den KMU bei der Vermarktung ihrer Roboter. So erhielt beispielsweise TANGO, eine Drohnenanwendung, die für die Inspektion von Hochspannungsleitungen „jenseits der Sichtlinie“ entwickelt wurde, Unterstützung vom digitalen Innovationszentrum CATEC, um die sich ständig ändernden EU-Verordnungen und Zulassungsanforderungen für Drohnen zu erfüllen. So konnte das Unternehmen vom nationalen auf den EU-Markt expandieren. „Mithilfe des Projekts konnte FUVEX, das KMU hinter TANGO, mehr als 20 Personen einstellen und damit die Zahl der Beschäftigten auf 35 erhöhen. Dadurch können in diesem Jahr über 130 000 Strommasten und 52 000 km Stromleitungen überprüft werden“, bemerkt Leroux. In der Zwischenzeit hat das KMU VERTLINER dank RIMA eine autonome Drohne (AID4ASBUILD) geschaffen, die Gebäude inspiziert und sich durch enge Räume bewegt, die für Menschen schwierig und gefährlich sind. „Die Unterstützung von RIMA hat dem Unternehmen erneut dazu verholfen, neue Kunden zu gewinnen, mehr Finanzmittel zu erhalten und mehr Personal einzustellen“, fügt Leroux hinzu.

Dynamik aufbauen

Das RIMA-Team arbeitet nun daran, das Fachwissen seines Netzwerks entlang der Wertschöpfungskette weiter auszubauen. Im Juni 2023 gründeten die Projektpartner mit Unterstützung des Europäischen Verbands für Robotik euRobotics die RIMA-Allianz, um auf den Projekterfolgen aufzubauen. „Die Aktivitäten haben bereits begonnen, und die Allianz hat neue Mitglieder gewonnen, um Europas führende Rolle in der Forschung, Entwicklung und Innovation zu Robotern aufrechtzuerhalten“, so Leroux abschließend.

Schlüsselbegriffe

RIMA, Roboter, Inspektion, Wartung, Infrastruktur

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