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Erzeugung von hochwertigem Biomethan aus minderwertigen Rückständen

Ein flexibles, kosteneffizientes Verfahren zur Erzeugung von Biomethan, Biokohle und Wärme aus einem breiten Spektrum an Rohstoffen könnte Europa zu einer Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und einer verstärkten Energieautonomie verhelfen.

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„Wir entwickeln und validieren ein kostengünstigeres, rohstoffflexibles Konzept für die Erzeugung von Biomethan.“

Sanna Tuomi, Projektkoordinatorin von FlexSNG

Gegenwärtig können die anaeroben Fermenter zur Erzeugung von Biomethan nur bestimmte organische Abfälle und Energiepflanzen verarbeiten. Fortgeschrittenere Konzepte für die Umwandlung von Biomasse in synthetisches Erdgas (SNG), die auf der Vergasung von Biomasse beruhen, sind jedoch oft sehr komplex und mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden. „Das Projekt FlexSNG wurde ins Leben gerufen, um diese Herausforderungen anzugehen“, erklärt Projektkoordinatorin Sanna Tuomi vom VTT in Finnland. „Wir entwickeln und validieren ein kostengünstigeres, rohstoffflexibles Konzept für die Erzeugung von Biomethan, Biokohle und Wärme.“ Das FlexSNG-Konzept kombiniert Vergasung mit vereinfachter Gasreinigung, Methanisierung und kostengünstiger Sauerstofferzeugung. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Kosten für die Biomethanproduktion um 30 % zu senken, verglichen mit modernen Konzepten, die auf Dampf-/Sauerstoff-geblasener Vergasung basieren. Durch die Modellierung und Optimierung der Rohstoffversorgungskette arbeitet das Team außerdem darauf hin, die Kosten für die Rohstoffversorgung um 20 % zu senken. „Die vorläufige Pilotphase ist abgeschlossen“, so Tuomi weiter. „Es hat sich bestätigt, dass sich die hergestellten Biokohleproben für die Verbrennung eignen und auch für andere Endanwendungen – als Baumaterialzusatzstoff oder Bodenverbesserungsmittel – eingesetzt werden können.“ Parallel zur Entwicklung des Vergasungsverfahrens wurden Sauerstofftransportmembranen, die als kostengünstige Lösung für die Sauerstoffversorgung dieses Prozesses eingesetzt werden sollen, erfolgreich getestet. „Die bisher durchgeführten experimentellen Arbeiten haben eine gute Grundlage für unsere bevorstehenden Validierungsläufe geschaffen“, stellt Tuomi fest. „Das gesamte Konzept – von der Vergasung bis zur abschließenden Gasreinigung – wird nun mit Holzrückständen, landwirtschaftlichen Reststoffen und Abfallrohstoffen verifiziert.“ Tuomi und ihr Team sind zuversichtlich, dass sie in der Lage sein werden zu zeigen, wie das FlexSNG-Konzept eine praktikable Alternative für die Erzeugung von Biomethan, sowie von Biokohle und Wärme, sein könnte. Wenn dies gelungen ist, so die Hoffnung, kann sofort mit Demonstrationsprojekten im industriellen Maßstab vorangeschritten werden. „Die industrielle Umsetzung dieser FlexSNG-Technologie wird dazu beitragen, die Dekarbonisierung des Verkehrs- und Energiesektors sowie den allgemeinen Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft zu unterstützen“, fügt Tuomi hinzu.

Schlüsselbegriffe

Biomethan, Biogas, Erdgas, Nachhaltigkeit, erneuerbare Kraftstoffe, grüne Energiewende, REPowerEU, Forschung und Innovation, erneuerbare Technologien, Biomethantechnologien, Solarenergie