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Wissenschaft liefert bestmögliche Ausrede zum Aufgeben von Neujahrsvorsätzen

Neue Forschungsergebnisse liefern eine glaubwürdige Entschuldigung für alle Menschen, die ihre guten Vorsätze für das neue Jahr nicht einhalten.

Die meisten Menschen fassen nur einmal im Leben Neujahrsvorsätze, die sich dann hauptsächlich auf Fitness, Finanzen oder Gesundheit beziehen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich in Studien und Umfragen zeigt, dass die meisten diese Vorsätze bald wieder aufgeben. Selbstbeherrschung zu üben, ist tatsächlich ein schweres Unterfangen. Neue Forschungsergebnisse, die im „European Journal of Social Psychology“(öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht wurden, legen jedoch nahe, dass wir uns nicht selbst die Schuld geben müssen. Wir können immer noch an guten Vorsätzen für das neue Jahr oder anderen Verpflichtungen scheitern und uns den Respekt der anderen bewahren, indem wir äußere Faktoren wie beispielsweise Geldmangel dafür verantwortlich machen.

Schuld sind Geldprobleme, nicht Zeitmangel

„Viele Vorsätze oder Verpflichtungen haben entweder mit Zeit oder mit Geld zu tun, sodass fehlende Zeit oder mangelndes Geld eine gute Ausrede zu sein scheint, um sie zu brechen, ohne dass es sich negativ auf das Bild auswirkt, das andere von uns haben“, erklärte die Autorin Dr. Janina Steinmetz von der City University of London in einer Pressemitteilung(öffnet in neuem Fenster). „Diese beiden Entschuldigungen sind jedoch nicht gleichermaßen wirksam. Meine sechs Experimente mit rund 1 200 Personen haben ergeben, dass die Berufung auf Geldmangel zu besseren Ergebnissen führt – in Bezug auf die Wahrnehmung der Person – als das Anführen von Zeitmangel.“ An einem Experiment nahmen beispielsweise 200 Freiwillige teil, die online über Menschen lasen, die sich nicht an ihre Zusage hielten, sich gesünder zu ernähren. Die erste Gruppe führt die Kosten für die Zubereitung nahrhafter Mahlzeiten als Grund für das Scheitern der Vorsätze an, die zweite den Zeitmangel. Die Teilnehmenden schätzte erstere als mit stärkerer Selbstkontrolle ausgestattet ein. Die Unterschiede zwischen zeitlichen und finanziellen Entschuldigungen scheinen darauf hinzuweisen, inwieweit die Ausrede als von der Person beeinflussbar angesehen wird. „Diese Ergebnisse sind überraschend, weil Menschen gern Zeitmangel als Entschuldigung benutzen, wenn sie etwas nicht tun können“, fügte Dr. Steinmetz hinzu. „Sie setzen Zeitmangel mit einem hohen Status gleich. Die Studien legen jedoch nahe, dass wir dazu neigen, zu glauben, andere könnten die Zeit finden, Sport zu treiben oder gesunde Mahlzeiten zu kochen, wenn sie nur ausreichend motiviert wären. Deshalb kann die Erwähnung von Faktoren, auf die viele von uns weniger Einfluss haben, wie es etwa bei Geldmangel der Fall ist, dazu führen, dass wir den Eindruck haben, über eine bessere Selbstkontrolle zu verfügen, selbst wenn wir unseren Neujahrsvorsatz aufgeben oder eine Verpflichtung brechen.“

Den guten Vorsätzen auf den Grund gehen

Gerhard Andersson, Professor für klinische Psychologie an der schwedischen Universität Linköping, will erforschen, wie wir unsere Versprechen halten können. An der Studie werden etwa 2 000 Freiwillige teilnehmen, die in vier Gruppen eingeteilt sind, die jeweils eine andere Methode ausprobieren werden. Eine frühere Studie mit 1 000 Teilnehmenden ergab, dass nach einem Jahr etwa die Hälfte ihre Versprechen immer noch eingehalten hatte. Vorsätzen wohnt das Potenzial inne, transformativ zu sein und möglicherweise einen Neuanfang zu signalisieren. „Neujahrsvorsätze könnten möglicherweise die gleiche Wirkung wie die Befolgung eines Behandlungsprogramms oder ähnliches haben“, kommentierte Prof. Andersson in einer Pressemeldung(öffnet in neuem Fenster). „Dadurch wird das Ganze zu mehr als nur etwas, das man nur zum Spaß macht.“

Schlüsselbegriffe

Neujahr, Vorsatz, Verpflichtung, Geld, Zeit