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Rechtsreformen zur Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung unterstützen

Welches ist die beste Option für die Pflanzenzüchtung mittels neuer genomischer Techniken in der EU? Aktuelle Forschungsergebnisse führen zu neuen Erkenntnissen zu diesem Thema.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Im Juli 2023 legte die Europäische Kommission eine neue Verordnung über Pflanzen vor, die mit bestimmten neuen genomischen Techniken gewonnen wurden. Während die Diskussionen über den Vorschlag noch laufen, haben über das EU-finanzierte Projekt GeneBEcon unterstützte Forschende Informationen zusammengestellt, die den Verantwortlichen der Politik helfen sollen, ein klareres Bild von den verfügbaren Optionen zu erhalten. Die Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift „Nature Plants“ veröffentlicht und werden in die derzeitige Debatte über einen Gesetzesentwurf der Kommission einfließen. Die Forschenden untersuchten die geplanten Rechtsreformen und berücksichtigten dabei das Ziel der Kommission, mehr Nachhaltigkeit zu fördern. Sie kamen zu dem Schluss, dass die beste Option darin bestünde, sich auf der Nachhaltigkeit dienende Pflanzeneigenschaften zu konzentrieren. Dies sei „die beste Möglichkeit, um zum Klimaschutz und zum Übergang zur Klimaneutralität beizutragen und die Nachhaltigkeit sofort in alle ernährungsrelevanten Politikbereiche zu integrieren“, erklärt der Hauptautor der Studie, Prof. Dr. Kai Purnhagen vom GeneBEcon-Projektpartner Universität Bayreuth, Deutschland, in einer Pressemitteilung auf „Phys.org“.

Sechs verfügbare Optionen

Um der Entscheidungsfindung in der Gesetzgebung zu dienen, hat das Forschungsteam in der Studie sechs Regelungsoptionen skizziert. „Neue genomische Techniken bergen ein großes Potenzial, doch die möglichen Risiken sollten beherrschbar sein“, bemerkt Prof.  Dr. Purnhagen und fügt hinzu: „Wie genau das geschehen soll, ist noch unklar. Wir haben deshalb verschiedene Optionen umrissen, die nun die Diskussion um das geplante Gesetz befruchten sollen.“ Die sechs dargelegten Optionen orientieren sich an den Regelungen in Argentinien, Japan, Kanada, Neuseeland, Südafrika und den Vereinigten Staaten. Allerdings wurden ebenso die Vorschriften anderer Länder und Regelungsbereiche in der EU als Orientierungshilfe herangezogen. „Wir schlagen verschiedene Regulierungsoptionen vor, um die neuen Züchtungsverfahren so zu regeln, dass die EU auf dem Weltmarkt und in der Forschung weiterhin präsent ist und die Risiken überschaubar bleiben“, erklärt der Hauptautor. Ihre Vorschläge orientieren sich zwar an den Regelungen verschiedener Länder, doch Prof. Dr. Purnhagen betont, dass sie „in erster Linie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen“. Er verdeutlicht: „Die Regelungsmöglichkeiten können genutzt werden, um ein Gesetz auszuarbeiten, das die künftige Nahrungsmittelversorgung weltweit sichert und dafür sorgt, dass die EU dabei nicht vom Weltmarkt abgehängt wird.“ Das auf drei Jahre angelegte Projekt GeneBEcon (Capturing the potential of Gene editing for a sustainable BioEconomy) wurde 2022 gestartet. Im Mittelpunkt des von der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften koordinierten Projekts stehen Forschung und Innovation unter Einsatz neuer genomischer Techniken, die landwirtschaftlichen Betrieben und biobasierten Industrien helfen sollen, klimafreundliche und weniger umweltschädliche Lösungen zu erschließen. Durch seine Ergebnisse ist im Rahmen von GeneBEcon geplant, Forschenden, Verantwortlichen der Politik, Pflanzenzuchtbetrieben, der Landwirtschaft, der Industrie und den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu helfen, fundierte Entscheidungen über die sichere und verantwortungsvolle Nutzung neuer, mittels Genomik gewonnener Produkte zu treffen. Weitere Informationen: GeneBEcon-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

GeneBEcon, Lebensmittel, Nahrungsmittelversorgung, Klima, genomische Technik, Nachhaltigkeit, Pflanze, Regulierung

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