Industrielle Netznutzer bei schnellerem Übergang zu Klimaneutralität unterstützen
Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts AGISTIN werden industrielle Netznutzer bei der schnellen Dekarbonisierung durch die Entwicklung innovativer Energiespeichertechnologien an der physischen Schnittstelle zum Netz unterstützt. Diese neuen Formen der Energiespeicherung werden den Druck auf die Netzanschlüsse verringern, die Widerstandsfähigkeit des Energiesystems erhöhen und mehr erneuerbare Energien an Industriestandorten fördern. Während Europa Klimaneutralität anstrebt, setzen der groß angelegte Einsatz erneuerbarer Energien und das Aufkommen neuer Formen der Stromnachfrage die europäischen Stromnetze unter Druck. Deutschland, Irland und die Niederlande sind nur drei Beispiele für Länder, in denen Probleme mit dem Netzausbau, dem Netzzugang, Netzengpässen, dem Betrieb von Netzen mit geringer Trägheit, dem Humankapital und der Lieferkette die Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen zu gefährden drohen. Die Energiespeicherung ist daher ein unverzichtbares Instrument für die Integration von industriellen Prozessen und erneuerbaren Energien in großem Maßstab und dafür, die Stabilität und Zuverlässigkeit der Netze zu gewährleisten. Dies bedeutet, dass neue fortgeschrittene Methoden zur Integration von Speichern erforderlich sind, um Probleme für Netznutzer und -betreiber zu lösen, damit Europa auf dem Weg zur Klimaneutralität standhaft bleiben kann.
Prüfen und dann zeigen, wie es geht
Die AGISTIN-Energiespeichertechnologien werden zuerst in drei separaten Labortests geprüft. In den beiden deutschen Labortests werden die Steuerung und die Funktionalität des Konzepts bei einer Schnellladeanwendung für Elektrofahrzeuge und die entwickelte Lösung für einen Elektrolyseur mit einem dynamischen Netzemulator erprobt. Das spanische Labor wird das Konzept an einem Pumpsystem testen, bevor es in ein tatsächliches Bewässerungssystem eingebaut wird. Sobald die Labortests abgeschlossen sind, wird das finale Design in zwei Feldversuchen umgesetzt. Im Rahmen des spanischen Pilotprojekts wird das Potenzial der Nutzung von Bewässerungssystemen als Energiespeicher untersucht. Im niederländischen Pilotprojekt wird der Einsatz von Energiespeicherung und fortgeschrittener Steuerung zur Maximierung der Nutzung erneuerbarer Energien in einer Anlage zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff demonstrieren. In einer kürzlich erschienenen Pressemitteilung auf ‚Enlit‘ werden die Vorteile des Projekts beschrieben: „Über das Projekt werden fortgeschrittene Netzdienstleistungen wie die Steuerung der Netzformung, eine schnelle Frequenzreaktion und die Flexibilität des Ausgleichs bereitgestellt. Diese werden die Netzbetreiber bei der Steuerung von Netzen mit geringer Trägheit sowie dabei unterstützen, erneuerbare Energien zu regeln. Außerdem wird der Druck auf die Netzanschlusskapazitäten und die Anforderungen an den Netzausbau verringert, um die neuen erneuerbaren Energien und die industrielle Nachfrage zu berücksichtigen. Die Projektergebnisse werden industrielle Netznutzer in die Lage versetzen, preiswert wesentlich mehr erneuerbare Energien vor Ort zu integrieren als mit herkömmlichen Integrationsansätzen.“
Kenntnisse der Interessengruppe verbessern
Um Entwicklern und Betreibern von Energiespeichern, Stromerzeugern, Netzbetreibern und Verantwortlichen der Politik ein besseres Verständnis der Schlüsselrolle zu vermitteln, die Netzanschlussnetze bei der Gestaltung der Zukunft der Energiespeicherung einnehmen, veranstaltet AGISTIN (Advanced Grid Interfaces for innovative STorage INtegration) ein Online-Webinar mit dem Titel „Perspectives on Grid Connection Networks for Energy Storage“. Das für den 23. Mai 2024 angesetzte Webinar befasst sich mit den Änderungen des Netzanschlusses und den Auswirkungen der Netzkodizes auf die Netzanschlussnetze für Energiespeicher. Weitere Informationen: AGISTIN-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
AGISTIN, Energie, Netz, Energiespeicherung, erneuerbare Energien, Dekarbonisierung, Klimaneutralität
