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VI - Die Dekarbonisierung der Industrie beschleunigen

Der Aufbau einer klimaneutralen Wirtschaft erfordert transformative Veränderungen in allen Wirtschaftssektoren, was die Industrie einschließt, die gegenwärtig für etwa 20 % aller Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.

Zwar sind die Emissionen in diesem Sektor bereits seit den 1990er Jahren stetig zurückgegangen, jedoch erfolgt dieser Rückgang nicht schnell genug. Um ihre Klimaziele zu erreichen, muss die EU das Tempo der Dekarbonisierung ihres Industriesektors beschleunigen. Der Industrieplan zum Grünen Deal unterstützt die Entwicklung innovativer Prozesse, modernster Technologien und unkonventioneller Ideen einschließlich der in diesem Kapitel genannten Konzepte, die zur Dekarbonisierung der Industrie und zur Beschleunigung des Übergangs zur Klimaneutralität beitragen werden.

Innovation für die grüne Industrie

Auf der verfahrenstechnischen Seite der Gleichung hat das Team des Projekts STEELANOL eine neuartige Methode zum Recycling von Industrieabgasen entwickelt. Das direkt in einem Stahlwerk installierte System fängt Gase auf, die früher in die Atmosphäre abgegeben wurden, und wandelt sie in Bioethanol um, einen erneuerbaren Kraftstoff, mit dem Fahrzeuge angetrieben werden können. Diese Biokraftstoffe könnten dann mithilfe des im Projekt CO2NTROL erdachten innovativen Logistikverfahrens transportiert werden. Diese Ende-zu-Ende-Lösung unterstützt den gesamten Ablauf von der Verhandlung nachhaltiger Transportoptionen über die Kompensation von Kohlendioxidemissionen bis hin zur Ermittlung der effizientesten Lieferrouten. Beim Umweltfußabdruck der Industrie geht es um weit mehr als nur die Kohlendioxidemissionen. Neben anderen umweltverschmutzenden Chemikalien und Gasen fallen auch große Abfallaufkommen an, darunter Riesenmengen an Kunststoffen. Anstatt auf Deponien zu landen, könnten diese Kunststoffe im Rahmen des Projekts PULSE der Herstellung neuer Kunststoffprodukte dienen. Innerhalb des Projekts wurden kreislauforientierte Technologien zur Vorbehandlung und Aufbereitung von verflüssigten Kunststoffabfällen entwickelt. Die resultierenden Kohlenwasserstoffe können zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte genutzt werden, womit dem Recycling von fast sechs Millionen Tonnen industrieller Kunststoffabfälle der Weg bereitet wird

Unkonventionelle Ideen

Wenn es um die Dekarbonisierung der Industrie geht, muss ihr erheblicher Energiebedarf im Auge behalten werden. Es mag zwar schwierig erscheinen, einen einzelnen Industriestandort effizienter zu werden zu lassen, aber die Industrie arbeitet meist in Clustern. Warum also nicht kooperieren? Dieser innovative Gedanke steht hinter dem Projekt R-ACES. In dem Wissen, dass nur Gemeinsamkeit Stärke bedeutet, werden im Zuge des Projekts Industrieparks und -cluster zu Ökoregionen umgestaltet. Das Team von R-ACES ist zuversichtlich, dass in diesen industriellen Ökoregionen mithilfe des einfacheren Austauschs überschüssiger Energie, der umfassenden Nutzung erneuerbarer Energien und der Installation gemeinsam angewandter intelligenter Energietechnologien ein Rückgang der Emissionen um 10 % zu verzeichnen sein wird. Gemeinsam tragen diese Projekte dazu bei, dass Europas Industrieprodukte nicht auf Kosten unserer Erde gehen.