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Ein guter erster Eindruck in der Welt der Fernarbeit

So gehen positive Interaktionen online, wissenschaftlich fundiert.

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Es heißt, für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Aber inwiefern gilt das für E-Mails, Textnachrichten oder Videokonferenzen? Forschende der Universität Texas in Austin (UT Austin) und der American University haben einen Literaturüberblick zu 124 Studien zum Management des virtuellen Eindrucks aufgestellt – also dem virtuellen Eindruck und der Art, wie er entsteht. In einem Rahmen wurden drei Kategorien an Verhaltensweisen zum virtuellen Eindruck unterschieden – verbal, nicht-verbal und meta (z. B. eine verzögerte Antwort) –, die sich auf den Eindruck der Menschen auswirken.

Sich im Büro von der besten virtuellen Seite zeigen

Unsere Online-Persönlichkeit setzt sich daraus zusammen, was wir sagen, wie wir es sagen und auch wann und wie wir kommunizieren. Es zeigte sich auch, dass die Hauptkriterien, nach denen bewertet wird, Sympathie und Kompetenz sind. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Journal of Management“ veröffentlicht. „Ein Eindruck kann lange währen. Beim ersten Treffen bilden sich zahlreiche Eindrücke … Im Geschäftsumfeld ist der erste Eindruck besonders wichtig. Vorstellungsgespräche sind erste Eindrücke“, erklärt der Mitautor Andrew Brodsky, ein Hilfsprofessor für Management an der UT Austin, in einer Pressemitteilung. „Beim Erstkontakt mit möglichen Kunden oder Klienten entsteht ein erster Eindruck, von dem abhängig sein kann, ob Sie eine Antwort erhalten oder Ihr Produkt gekauft wird.“

Orientierung am digitalen Arbeitsplatz

Laut Brodsky sind Emoticons und Emojis zur Kommunikation ein zweifelhafter Segen. „Einerseits kommunizieren sie Wärme und Sympathie. Bezüglich wahrgenommener Intelligenz wirken sie jedoch meist negativ, da die Person weniger intelligent oder kompetent erscheint. Es ist also kompliziert. Wir wirken sympathischer, aber möglicherweise auch weniger intelligent.“ Er führt auch an, dass die Reaktionszeit auf E-Mails ein Faktor für die Online-Persönlichkeit ist. „Schnelle Antwortzeiten sind wichtig. Durch langsame Antworten wird weniger Vertrauen und Kompetenz wahrgenommen. Allerdings sollten Sie entspannen, denn aus der Forschung geht auch hervor, dass Menschen oft überschätzen, wie schnell sie auf Nachrichten reagieren müssen. Sie sollten also einen gesunden Mittelweg anstreben.“ Brodsky sieht den möglichen Vorteil seiner Forschung für Arbeitgeber. „Die Menschen können lernen, ihr Personal objektiver zu bewerten. Meist wird die Leistung anderer bewertet anhand der Frage: ‚Möchte ich mit dieser Person ein Bier trinken? Mag ich diese Person?‘ Diese voreingenommenen Bewertungen laufen nicht bewusst ab. Wir Forschenden können Führungskräften also helfen, sich darüber klar zu werden, wie sich ein Eindruck bildet und warum dieser Eindruck voreingenommen ist. Außerdem bieten wir Führungskräften, die ihrem Personal Fortbildungen bieten möchten, einen guten Rahmen, um den Mitarbeitenden zu helfen, einen besseren ersten Eindruck bei Kunden und der Belegschaft zu hinterlassen.“ Brodsky richtet sich auch an Arbeitnehmende. „Wenn Sie virtuell oder im Homeoffice arbeiten, dann sehen und beobachten Vorgesetzte Sie ausschließlich durch Online-Interaktionen. Der Eindruck, den Sie damit erwecken, wie und was Sie kommunizieren, ist demnach so viel wichtiger.“ Denken Sie also an diese Faktoren, wenn Sie das nächste Mal eine wichtige E-Mail schreiben oder sich in einen Videoanruf mit Mitarbeitenden oder Kunden einwählen.

Schlüsselbegriffe

Arbeit, Interaktion, Eindruck, erster Eindruck, E-Mail, virtueller Eindruck, Management des virtuellen Eindrucks, Sympathie, Kompetenz, Emoticon, Emoji