EU-finanzierter Wissenschaftler erhält Balzan-Preis 2025 für Pionierarbeit auf dem Gebiet der Physik
Prof. Christophe Salomon, Forschungsdirektor am französischen Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung, hat einen der vier Balzan-Preise erhalten, die 2025 für die Verbesserung des Verständnisses der heutigen Welt und die Förderung des Wissens über alle Grenzen hinweg verliehen werden. Er erhielt den Preis, dessen Verleihung am 8. September in Mailand bekanntgegeben wurde, für seine Forschungen zum Thema „Atome und die ultrapräzise Messung der Zeit“. Wie es in der von der Internationalen Balzan-Stiftung herausgegebenen Pressemitteilung(öffnet in neuem Fenster) heißt, wird Salomon „für seinen bahnbrechenden Beitrag zur Anwendung ultrakalter Atome bei der Herstellung von Atomuhren, die die Zeitmessung revolutioniert haben“, ausgezeichnet. Die anderen drei Preise gingen an drei amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Forschungsleistungen in den Kategorien „Altertumswissenschaften: Athenische Demokratie – neu betrachtet“, „Kunstgeschichte der Gegenwart“ und „Gentherapie und genmodifizierte Zelltherapie“. Die Preisverleihung findet am 14. November in der Schweizer Hauptstadt Bern in Anwesenheit von Maja Riniker, der Nationalratspräsidentin der Schweizerischen Eidgenossenschaft, statt. Jeder Balzan-Preis, der in Schweizer Franken verliehen wird, ist mit rund 800 000 EUR dotiert. Die Balzan-Stiftung schreibt vor, dass die Hälfte dieses Betrags für Forschungsprojekte von Nachwuchsforschenden bestimmt ist.
Neudefinition des Standards der Zeitmessung mit EU-Unterstützung
Mit der Verleihung des Balzan-Preises an Salomon wird seine einflussreiche Beteiligung auf dem Gebiet der Atomuhren, der ultrakalten Gase und der Untersuchung von Quanten-Vielteilchensystemen gewürdigt. Seine Forschung umfasst die Entwicklung von lasergekühlten Atomuhren mit Cäsium-Fontäne, einem der genauesten Standards für Zeit und Frequenzen. Wie in einer Pressemitteilung des Europäischen Forschungsrats(öffnet in neuem Fenster) beschrieben wird, bilden diese Atomuhren „das Rückgrat der modernen Atomzeitmessung und der europäischen Weltraumuhr-Initiative ACES/PHARAO(öffnet in neuem Fenster)“. Für seine Forschungsarbeit erhielt Salomon EU-Finanzmittel im Rahmen der Projekte CRITISUP2 (Criticality and Dual Superfluidity) und FERLODIM (Atomic Fermi Gases in Lower Dimensions). Die Arbeit der Projekte hat Aufschluss darüber gegeben, wie sich Materie bei ultrakalten Temperaturen verhält, und den Durchbrüchen in der Grundlagenphysik und technologischen Innovationen den Weg bereitet. Die vier Fachgebiete, in denen die Balzan-Stiftung herausragende Forschungsleistungen prämiert, wechseln jedes Jahr und werden aus den Gruppen Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften und Kunst sowie Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin ausgewählt. Die diesjährigen Themen waren Demokratie, Kunst, Zeitmessung und Gentherapie. Diese Wissensgebiete repräsentieren nach Ansicht der Stiftung Wissens- und Tätigkeitsbereiche, die für den Fortschritt der Menschheit von großer Aktualität und Bedeutung sind. Wie die Stiftung in ihrer Pressemitteilung erklärt, gestattet die Rotation der Themenbereiche, in denen die Preise vergeben werden, „neue oder aufkommende Forschungsfelder zu bevorzugen und wichtige Studienbereiche zu unterstützen, die von anderen großen internationalen Formen der Anerkennung oft vernachlässigt werden“. Die Themenbereiche des Balzan-Preises 2026 sind „Die Sozialwissenschaft der digitalen Technologie“, „Jüdische Studien“, „Biologisch abbaubare Polymere aus nachwachsenden Rohstoffen“ und „Molekulare Evolution: Entschlüsselung von Mustern genomischer Veränderungen“. Im kommenden Jahr wird außerdem der Sonderpreis der Stiftung für „Menschlichkeit, Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern“ verliehen. Weitere Informationen: Projekt CRITISUP2 Projekt FERLODIM